Ein tiefes Loch klafft mitten im Wald. Beim Anblick der gemauerten Wände fragt man sich, was das für ein merkwürdiger Brunnen sein mag. Tatsächlich handelt es sich bei diesem tiefen Schacht im Teinachtal um eine alte Wolfsfalle. Mit Reisig bedeckt, wurde sie einst als Fallgrube für Isegrimm genutzt. Sie ist namensgebend für die 7,2 km langen Rundtour Wolfsgrube im nördlichen Schwarzwald.

Aufstieg zum Beilfelsen © Jan Walter

Der Premiumweg und Schwarzwälder Genießerpfad führt an den Abhängen der Teinach durch idyllische Laub- und Nadelwälder. Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz zwischen dem Friedhof Liebelsberg und dem Wasserturm. Auf einem schmalen Wiesenpfad wandert man direkt zum ersten Aussichtspunkt. Über Wiesen und Felder geht es zum Wald, in den Wanderer auf einem kleinen, naturbelassenen Pfad eintauchen. Feenwiese, Himmelsschaukel und tolle Ausblicke auf die Burgruine Zavelstein und ins Teinachtal sorgen für Abwechslung. Schließlich erreicht man den Höhepunkt der Tour, die namensgebende Wolfsgrube.

Familien-Tipp

Im Ort Neubulach erinnern der Calwer Torturm, die Stadtmauer und die alte Bergvogtei an die lange Bergbaugeschichte der Stadt. Diese wird auch beim Besuch des Silberbergwerks mit Besucherstollen, dem Pochwerk und Fledermauspfad lebendig.

Wolfsgrube

Blick in die Wolfsgrube © Jan Walter

Noch im 19. Jh. war der Wolf eine große Bedrohung für die Menschen im Schwarzwald und wurde gejagt. Mit der Wolfsgrube suchte man ihm Herr zu werden. Das bis zu einer Tiefe von 3,5 m mit Buntsandstein ausgemauerte runde Loch war mit einem Kippdeckel ausgestattet, der mit Reisig bedeckt und stinkendem „Luder“ (verwesendes Fleisch) belegt wurde. Wie alt die Geschichte der Wolfsjagd an diesem Ort ist, erkennt man daran, dass schon seit dem Mittelalter der umliegende Wald Wolfsgrubenberg genannt wurde. Nach der Grube geht es über verwunschene Waldpfade auf den mächtigen Buntsandstein des Beilfelsens mit Panoramablick über die Höhenzüge des Nordschwarzwalds. Ein Weg wie im Märchen, auf dem man meint, gleich käme Rotkäppchen um die Ecke – aber ohne den „bösen Wolf “.

 

INFO: www.teinachtal.de