Bevor ich mich in Details verliere, zuerst drei wichtigte Punkte, die uns beim Testen überzeugt haben:

1.) Einfacher und schneller Aufbau
Es ist wirklich nicht anders zu sagen: Das Aufbauprinzip des Hubba Hubba NX ist kinderleicht. Die kurze bebilderte Anleitung ist in der Aufbewahrungshülle vernäht und geht nicht verloren. Nach einmaliger Betrachtung mussten wir aber auch nicht mehr darauf zurückgreifen. Das Steck- und Spannsystem ist selbsterklärend. Die Stangen fügen sich quasi von selbst ineinander.

2.) Leichtgewicht
Das Zelt wird mit einem Gewicht von 1,54 kg gelistet. Es ist platzsparend im Rucksack zu verstauen und zwischen zwei Personen kann man bei Bedarf das Gewicht auch nochmal aufteilen. Hält man das verpackte Zelt (Maße 46 x 15 cm) in der Hand, glaubt man zuerst gar nicht, dass darin ein Innenzelt, Überzelt, Gestänge und Heringe zu finden sind. 

3.) Komfort
Trekking bedeutet auf einiges an Komfort zu verzichten, genau das macht ja auch das Abenteuer aus. Beim Hubba Hubba NX muss man jedoch nicht wie zwei Ölsardinen nebeneinander liegen und dank der gewölbeartigen Stangenkonfiguration ergibt sich im Innern des Zeltes eine Höhe von einem Meter. Die erlaubt es sogar sich im Zelt hinzusetzen. Außerdem hat das das Zelt zwei Ein- und Ausgänge. In den überdachten Eingänge (Apisaden) kann man bequem Rucksack oder Schuhe verstauen.

Ein helles und luftiges Innenzelt © Ricarda Große

Zack – es steht!
Zu zweit lässt sich das Zelt in unter fünf Minuten aufbauen. Das Stangensystem besteht aus DAC Featherlite NFL. Dieses Material ist besonders leicht und robust. Die einzelnen Stangenelemente klicken mühelos ineinander, sodass im Nu das Gerippe steht. Danach, die am Innenzelt angebrachten Klemmen an den Stangen befestigen und an den vier Ecken verankern. Die Spannung der Stangen ist enorm, aber keine Sorge, die Konstruktion hält viel aus. Nun steht das Innenzelt. Hier drinnen lassen sich in einer sommerlichen Nacht, durch das großflächig verarbeitete Mesh, vor dem Schlafen gehen die Sterne beobachten. Insgesamt ist das Zeltinnere, auch mit Überzelt, hell und wohnlich.

Das Überzelt wird am Zeltkörper befestigt und mit Schnüren und Heringen zusätzlich gespannt. Damit ist der Schutz gegen Regen und Wind komplett. Da wir auf einer Holzplattform gezeltet haben, kamen die Heringe nicht zum Einsatz. Auch sie sind sehr leicht und griffig und ergänzen das Konzept des ultraleichten Zeltes. Eine Bodenplane hatten wir dementsprechend auch nicht dabei. Diese muss beim Hubba Hubba NX außerdem separat gekauft werden. 

Innen- und Überzelt © Svenja Walter

Keine Platzangst
Freude machen die zwei seperaten Eingänge. So muss niemand über den anderen umständlich hinwegklettern. Zu zweit ist es gemütlich eng im Zelt und alleine sehr geräumig. Da wir gutes und trockenes Wetter hatten, verstauten wir unsere 50 l Rucksäcke und Schuhe unter den gespannten Eingangsbereichen. So blieb noch etwas mehr Freiraum im Inneren. Trotz des Gewölbes gab es teilweise Körperkontakt mit der Zeltwand in Bodennähe. Am zweiten Abend spannten wir das Zelt noch einmal gründlicher und ich meine, dass es danach besser war. Im Innenraum finden sich auch Meshtaschen zum Verstauen von Kleinigkeiten – meine Brille hat dort schnell einen sicheren und gut greifbaren Platz gefunden. An der Decke sind kleine Schlaufen vernäht, an denen man z. B. eine Lampe befestigen kann.

Durch das viele Mesh und einen breiten Abstand zwischen Außen- und Innenzelt sowie zwei Lüftungsfenster zirkuliert die Luft wirklich gut. Etwas Kondensation ließ sich nicht vermeiden, aber uns sind keine Tropfen oder unangenehme Nässe aufgefallen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen durch den Wald auf das Hubba Hubba NX fielen, trocknete das Material richtig schnell und einem Abbau stand nichts mehr im Wege. Allerdings sollte man beachten, dass die Stellfläche für das Zelt, bedingt durch die zwei Apisaden, größer ist als gedacht. Auf einer Holzplattform mit Nachbarszelt wird es dann schon mal etwas enger. 

Mehr zum Material
Leider, oder eher glücklicherweise, hatten wir während unserer Tour mit keinen Regenschauern oder Sturm zu kämpfen. Es war tolles Wetter zum Wandern und Campen. Weitere Angaben zum Zelt gibt es daher ganz nüchtern, da wir das Hubba Hubba NX nicht unter schwierigeren Bedingungen testen konnten:

Der Zeltboden ist aus 30D („D“ steht für Denier und beschreibt die Fadenstärke) reißfestem Nylon mit DuraShield™ Beschichtung gefertigt und mit einer Wassersäule von 3000 mm beschrieben. Damit hält das Material Wasser gut stand. Wenn viel Schlecht-Wetter und Nässe erwartet wird, kann man auf Nummer sicher gehen und mit einer extra Bodenplane aufrüsten. Das Überzelt besteht aus 20D reißfestem Nylon mit DuraShield™ Beschichtung (1200 mm). Die Eingänge sind mit Regenrinnen konzipiert, damit sich beim Öffnen und Schließen des Reißverschlusses das Regenwasser nicht schwallartig über einen ergießt.

Fazit: Das Hubba Hubba NX hält, was es verspricht: ultraleicht, kleines Packmaß, schnell aufbaubar und mit einer komfortablen Raumhöhe. Gerne hätten wir auch noch den ultimativen Nässetest vorgenommen, aber die Wettergötter wollten uns ein paar schöne Tage in der Eifel gönnen – wir danken dafür. Für ein freistehendes ultraleicht Zelt ist der stolze Preis nicht überraschend und sollte natürlich von der Häufigkeit der Nutzung abhängig gemacht werden.  

Hubba Hubba NX von MSR © Svenja Walter

MSR Hubba Hubba NX

Zwei-Mann-Zelt

drei Jahreszeiten

Gewicht: 1,54 kg

Bodenfläche (mit Eingangsbereich): 4,32 qm

Giebelhöhe Innen: 1 m

Kosten: 479,95 € 

(Bodenplane seperat erhältlich)

Im Februar 2020 kommt die Hubba NX Serie neu aufgelegt in den Handel.

www.msrgear.com

 

[Auf Anfrage bei MSR haben wir das Hubba Hubba NX zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.]