Radrunde durch die Residenzstädte

Hatten sich die Herrschaften zerstritten und gründeten darauf hin ihr eigenes kleines Reich, brauchten sie eine standesgemäße Residenz in der Stadt, das Jagdschlösschen auf dem Lande, vielleicht noch andere Ferien-Dependancen, dann noch ein Schloss für die „alten Tage“, ein Witwensitz… Entsprechend groß ist die Palette. Am heute unbestritten wichtigsten Schloss des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, am Schweriner Schloss, dem Regierungssitz, beginnt die ca. 282 km lange Rundtour. Von hier geht es nach Norden „zu den Wurzeln“ in das Dorf Mecklenburg. Der dortigen Michelenburg verdankt das Land seinen Namen. Repräsentativ im Renaissancestil ließ Herzog Johann Albrecht I. seinen Fürstenhof in Wismar errichten. Längs des Bützow-Güstrow-Kanals gelangt man zur Residenz der Herzöge von Mecklenburg-Güstrow. Sie gaben den wohl bedeutendsten Renaissancebau Norddeutschlands in Auftrag, von dem heute nur noch ein Teil steht – der aber nicht minder imposant ist.

Man fühlt sich wie im Süden, wenn man an den üppig duftenden Lavendelrabatten des Schlossgartens vorbei spaziert. Die Schlossanlage von Versailles nahm sich die Verwandtschaft in Ludwigslust zum Vorbild und verwandelte ein altes Jagdschloss in eine prächtige Residenz. Auch an der Gartenarchitektur sparte man nicht. …