Sie kamen aus Dörfern und Orten wie Wiebelskirchen, Ottweiler, Hangard, Steinbach oder Fürth. Ihr Ziel waren die Kohlegruben im Neunkircher Raum. Die Kumpel wanderten tagein, tagaus zu Fuß oft viele Kilometer hin und zurück. Weil das Schuhwerk angesichts der Laufarbeit stabil sein musste, taufte man die Wanderarbeiter Hartfüßler. Ein 30 km langer Wanderweg gleichen Namens erinnert daran.

Nichts als Grün

„Schau, was ist denn das für eine Markierung?“ Ich bin mit unserem Redaktionsjoungster und meiner elf Monate jungen Berner Sennhündin auf Wanderschaft zwischen Blies- und Ostertal. „Die Hartfüßler waren Bergleute – ein hartes Brot war das, morgens früh raus und zu Fuß über Stock und Stein zur Arbeit in den Kohlegruben – abends per pedes zurück“, erkläre ich. Wir sind freilich zum Vergnügen hier. Zwei neue Premiumwanderwege, die Schauinsland- und die Steinbachtour, wollen wir unter die Füße nehmen. Beide treffen sich am Wanderparkplatz oberhalb der Wanderhütte am Kerbacher Loch. Es ist das pure Grün, das auf unsere kleine Wandertruppe wartet. Nichts als Grün!

Hiemsklamm und Kerbacher Loch

Wir können es kaum glauben, Wiesen über Wiesen. Von der einstigen Schwerindustriemetropole mit rauchenden Schloten und Schlackenbergen ist nichts zu sehen. Erst durch das tief eingekerbte, schluchtenähnliche Tal des Kerbacher Loches, dann Aufstieg über blumenreiche Wiesen. Goldgelbe Butterblumen, purpurne Wiesen-Flockenblumen, Schlüsselblumen, Kronwicke und Bocksbart kann ich bestimmen. Hochstämmige Obstbäume dazwischen führen den Blick, darüber, dahinter eine liebliches Hügelpanorama. Wir müssen uns anstrengen, um Anzeichen menschlicher Behausung auszumachen. Unterhalb der Hiemhütte wieder so ein schluchtenförmiger Einschnitt, die Hiemsklamm. An deren Ende öffnet sich wieder der Blick auf Wiesen. Sie ziehen ins Tal hinunter, den Berg hinauf.


Mit zwei Tourentipps: Schauinslandweg und Steinbachpfad – alle Toureninfos, s. unten


Weitere Infos:
www.landkreis-neunkirchen.de
www.wanderverein-wiebelskirchen.de
www.delfslotta.de