Früher waren die Zuordnungen klar. Entweder war man CDU oder SPD, katholisch oder protestantisch, Punk oder Popper, Geha oder Pelikan. Seit einigen Jahren ist das Leben in Deutschland sehr viel bunter geworden: Mehr Religionen, mehr Parteien, mehr Musikrichtungen. Die Interessen der Bürger zersplittern, die Communities werden kleiner. So ist es auch beim Wandern. Früher ist man einmal in der Woche mit dem Wanderverein gewandert, immer dem Wanderführer hinterher, Stulle und Thermoskanne im Rucksack. Heute werden die Angebote für Wanderer immer spezieller. So las ich zuletzt von einer Singlewanderung im saarländischen Bliesgau. Der Bliesgau ist toll, da wäre ich auch gerne gewandert, aber ich bin kein Single, durfte also (nun gut, ich hätte schummeln können) nicht mitwandern. Ein Fall für die Wandergleichstellungsbeauftragte des Bundes? Hat Angie diese Stabstelle überhaupt schon eingerichtet? Wenn nein, wäre es dringend an der Zeit. Denn eine Woche später erfuhr ich von einer Jodel-Wanderung, auch im Saarland. Ich dachte mein Schwein pfeift, aber es jodelte anscheinend schon. Am Ende der Wanderung sollte übrigens jeder Teilnehmer ein Jodeldiplom ausgehändigt bekommen, kein Witz. ...
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