Michael Sänger: Winter! Das bedeutet vielfach verrohrte Berge und den gewaltsamen Versuch mit letzter Maschinenkraft, nächtens, die Natur konsumlike umzugestalten. Jetzt auch ASI?
Ambros Gasser: Die Frage ist sehr provokant! Natürlich bekommt man gerade in den klassischen Tourismus-Skiregionen oftmals den Eindruck, dass dem Winter massiv „unter die Arme“ gegriffen wird. Aber dies gilt natürlich nur für eingeschränkte Gebiete. Gott sei Dank existieren abseits der Skipisten immer noch genügend Refugien, in denen sich der Winter in all seiner Pracht und unterschiedlicher Ausprägung entfalten kann. Und gerade diese Gebiete bringen wir vielen Menschen möglichst umweltschonend näher.
M. Sänger: In jedem Menschen steckt letztlich ein Ökologiefan – beim winterlichen Spaß scheint sich aber das Hirn vieler Menschen für eine oder zwei Wochen auszuschalten – oder?
A. Gasser: Ökologie und Umweltbewusstsein der Menschen endet leider meist dann, wenn persönliche Interessen im Vordergrund stehen. Man muss sich im Klaren sein, dass jede Art des Reisens Spuren in Umwelt und Natur hinterlässt. Sei es die Anreise, der Aufenthalt oder die diversen Wintersportaktivitäten. Wer glaubt, ausschließlich naturverträglich zu reisen, wird bei genauerem Analysieren sehr schnell erkennen, dass dies nahezu unmöglich ist. Darüber hinaus können verschiedene Arten von Reisen aber auch einen wertvollen pädagogischen Beitrag leisten, die Sensibilität der Menschen für schützenswerte Regionen deutlich zu erhöhen. Somit besitzten wir durchaus die Wahlmöglichkeit, Umweltverträglichkeit und Spaßfaktor beim Winterurlaub zu verbinden… (weiter geht’s im Heft)