Weitwandern auf der Schwäbischen Alb

Das Weitwandern gehört zu den schönsten Spielarten des Wanderns. Den Alltag abstreifen und abschalten, die Energie der Natur tanken, weite Strecken zu Fuß bewältigen, um sich abends dann im Gasthaus verwöhnen zu lassen. Ja, das Weitwandern ist eine wahre Kur für Körper und Geist. Besonders leicht fällt das auf den Fernwanderwegen der Schwäbischen Alb. Allesamt zertifiziert als Qualitätswege Wanderbares Deutschland sowie teilweise als Leading Quality Trails – Best of Europe, führen sie bestens markiert und durch überaus abwechslungsreiches Relief zu den schönsten Orten der Region.

Übersichtskarte © Schwäbische Alb Tourismus

Majestätische Burgen und romantische Schlösser thronen vielerorts über der Alb, geheimnisvolle Höhlen schlummern unter Tage, gigantische Felswände recken sich empor und idyllische Wacholderheiden schmücken das Landschaftsbild. Mitten durch das baden-württembergische Wandereldorado ziehen zahlreiche Fernwanderwege; der Wanderer steht vor der klassischen Qual der Wahl. Egal, ob von Nord nach Süd, von Ost nach West. Ob fordernd oder besinnlich und leicht. Egal, ob Strecken- oder Rundwanderweg, ob schroff und wild oder lieblich und romantisch.

Wer das Weitwandern liebt, findet auf der Schwäbischen Alb sein Glück. Den Anfang der mehrteiligen Serie macht der Albschäferweg, der mit der Wanderschäferei auf Spuren einer fast vergessenen Zunft und Tradition der Alb geht und dabei die unnachahmliche Gelassenheit eines Sommertages vor Augen führt.

Der Albschäferweg

– Die Gelassenheit eines Sommertages –

Auf zehn Etappen führt der Albschäferweg durch die wunderschöne Heidenheimer Brenzregion auf den Spuren einer fast vergessenen Zunft.

Drei junge Schäferinnen bewahren das Erbe der Hüteschäferei im Landkreis Heidenheim.
(v.l. Laura Banzhaf, Kerstin Riek, Valerie Stegmayer) © Landratsamt Heidenheim, Oliver Vogel

Die Schwäbische Alb ist seit dem 15. Jh. eines der wenigen noch übriggebliebenen Reviere für die Wanderschäferei in Deutschland. Wie fühlt sich das wohl an, den Arbeitstag im Freien unter dem Dach der funkelnden Sonne zu verbringen? Fernab von der Hektik der Städte und umgeben von ursprünglicher Natur sowie flauschigen Schafen, die in aller Seelenruhe vor sich hin grasen. Es ist wie ein kleines Fenster in die Vergangenheit, das der Albschäferweg auf sehenswerte Weise öffnet, während er dem selten gewordenen Berufsstand auf Schritt und Tritt durch die Heidenheimer Brenzregion folgt und die einzigartige Gelassenheit eines Sommertages auf den weitläufigen Wacholderheiden, Kräuterwiesen und Kalkmagerrasen entfacht.

Eine Schafherde auf den Heideflächen rund um die Stadt Heidenheim.
© Landratsamt Heidenheim, Fotograf Oliver Vogel

Der Albschäferweg

Art: Rundwanderweg

Etappen: 10 Tagesetappen

Länge: 158 km

Schwierigkeit: mittel

Siegel: Qualitätsweg Wanderbares Deutschland

 

Veranstaltungstipp:

► Vom 17. Oktober bis 25. Oktober 2020 findet wieder die Albschäferwoche statt. Eine ganze Woche lang geht es ums Wandern, Kulinarik und Kultur rund um das Thema der Schäferei.

Durch den UNESCO-Geopark

Die Vogelherdhöhle im Archäopark zählt zum Welterbe
„Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbsichen Alb“.
© Landratsamt Heidenheim, Werbeagentur Fouad Vollmer 

Dabei führt er mitten durch den UNESCO-Geopark Schwäbische Alb, wo sich hundertejahrealte Kulturlandschaften zu Füßen von fantastischen Felsformationen legen, die im Laufe von Millionen von Jahren grandiose Aussichtsfelsen und geheimnisvolle Höhlen geschaffen haben. Meteorkrater wie das Steinheimer Becken, Tropfsteinhöhlen wie die Charlottenhöhle in Hürben – Süddeutschlands längste begehbare Schauhöhle – und versteinerte Zeugnisse der Urmeere erzählen von der langen Entstehungsgeschichte der Schwäbischen Alb, während sich die Wanderer auf 158 km überwiegend naturbelassener Wege sich selbst und den Schönheiten der Alb widmen können.

In einer großen Runde führt die zehntägige Reise durch die Zeit von und nach Giengen an der Brenz, der Heimatstadt von Margarete Steiff, Mutter der Teddybären. Vorbei an mittelalterlichen Perlen wie Burg Katzenstein, über die weltberühmte Vogelherdhöhle im Lonetal, durch das felsige Eselsburger Tal, zum Heldenfinger Kliff, wo einst die gewaltigen Wellen der Urmeere an die Klippen schlugen, oder an die Ufer der friedlich plätschernden Brenz. Unterbrochen wird die Imposanz der Landschaft immer wieder von den Schafherden und ihren Schäfern. Wie sie besonnen, geduldig und fleißig zugleich die wertvollen Kulturlandschaften auf der Alb pflegen und damit die unverwechselbare Kulisse des Albschäferweges erhalten.

Übrigens: Entlang der Hauptroute bieten sich zehn Rundwanderwege als Seitensprünge zu spannenden Zielen der Region an, die „Zeitspuren“. Was für ein passender Name.

Mehr Tourentipps und Infos zum Wandern auf der Alb gibt es hier.

Der Brenzursprung in Königsbronn. © Landratsamt Heidenheim, Werbeagentur Fouad Vollmer

Weitere Infos: www.heidenheimer-brenzegion.de & www.albschaeferweg.de