Das Dresden Elbland, ehemals Sächsisches Elbland genannt, ist nun wahrlich keine unbekannte Region in Deutschland. Im Gegenteil, von Jahr zu Jahr strömen mehr Touristen aus aller Welt in die Elbmetropolen Dresden oder Meißen, um menschengemachte Monumente wie die prachtvolle Frauenkirche in Dresden oder den beeindruckenden Meißner Dom zu besuchen. Ohne Frage, die Region zwischen Pirna im Süden und Riesa im Norden brennt ein kulturelles Feuerwerk ab. Und das soll keine Floskel sein, denn die Mitte Sachsens ist so voll von historischen Stätten, die in den verwinkelten Altstädten schlummern oder sich auf den Höhen in den Himmel recken, dass man mehrere Wochen bräuchte, um die bewegte Geschichte der Region zu begreifen. Mitten durch diese Wiege Sachsens strömt die glitzernde Elbe, ein Paradies für Radler und Kanuten. Mediterran anmutende Weinberge ragen steil hinauf. An ihren Ufern und zu deren Füßen schmiegen sich große und kleine Orte als Spielwiese für Geschichtsbegeisterte. Doch was ist mit Wanderern? Zu Fuß im Elbland unterwegs, geht das? Das sehe ich mir mal an.

Auf feudalen Spuren

Ich gebe zu, selten bin ich so überfordert gewesen beim ersten Blick auf eine Wanderkarte. Für gewöhnlich springen mir ein paar Sehenswürdigkeiten ins Auge, die ich unbedingt erwandern will, und sofort schießen mir verschiedene Tourenideen in den Kopf. Nicht so im Elbland. Überall auf dem Faltblatt, das ich mir gleich nach meiner Ankunft in der Tourist-Information Meißen gekauft habe, tummeln sich Schlösser, Burgen, Wassermühlen, Schluchten, Aussichtspunkte und verwinkelte Täler. Wo soll ich nur anfangen? Und welche Höhepunkte verbinde ich mit meiner ersten Wanderung? Die klassische Qual der Wahl. Nach einigem Hin und Her entschließe ich mich, zunächst auf die Spuren meiner Kindheit zu gehen. Schloss Moritzburg, ein beeindruckendes Jagd- und Barockschloss, das zu den schönsten Schlössern in Deutschland gehört, ist mein erstes Ziel.

Der kleine Leuchtturm am Fasanenschlösschen © Jarle Sänger

Schon auf den ersten Metern zu Fuß kommt die Erinnerung in mir hoch: Hier, im riesigen Jagd- und Freizeitrevier von August dem Starken, war ich mal als kleiner Bub mit meinem Vater unterwegs, der, ähnlich wie ich es heute bin, damals auf Recherche für das Wandermagazin war. Schloss Moritzburg, die umliegenden Wälder sowie zahlreiche Schloss- und Parkanlagen versprühen mit einer eigenartigen Selbstverständlichkeit noch heute den Geist von früher. Am Startpunkt meiner Tour, der Churfürstlichen Waldschänke Moritzburg aus dem Jahre 1770, überkommt mich die Nostalgie. Edle Fürsten, Könige und andere Blaublüter, aber auch historische Größen wie Erich Honecker, Fidel Castro oder Franz-Joseph Strauß weilten schon in diesen alten Gemäuern mitten im Wald. Und heute? Heute bin ich es, diese kleine und unbedeutende Persönlichkeit, die sich auf Spurensuche durch Sachsens Vergangenheit begibt. Es ist bereits Mittag, doch noch immer kräht ein nimmermüder Hahn aus voller Kehle. Irgendwo auf einem der umliegenden Anwesen hinter einer großen Hecke, als wolle er mir die wechselhafte Geschichte dieser Gegend erzählen. Das eifrige Geschrei des Gockels begleitet meinen Weg noch bis zum Großteich. Hier übernehmen sanft im Wind rauschende Baumriesen am Ufer und das seicht schwappende Wasser des Sees die akustische Regie und sorgen darüber hinaus auch noch für angenehme Kühle. Eine echte Wohltat an diesem heißen Sommertag. Entlang des Ufers erblicke ich wenig später den alten Leuchtturm im Fasanengarten, unweit des schmuckvollen Fasanenschlösschens aus der Rokokozeit. Ein Leuchtturm in Sachsen? Ja, irgendwo hier auf diesem gepflegten Anwesen muss August der Starke einst mit seinem adligen Gefolge gesessen haben. Es war hier, am Fuße des Leuchtturms und auf dem Wasser des friedlichen Großteichs, wo August zum eigenen Vergnügen historische Seeschlachten, wie beispielsweise die von Çeşme 1770, nachstellen ließ. So tue ich es der schillernden Figur aus dem Geschlecht der Wettiner gleich und verweile noch einige Zeit am Leuchtturm, der hier, mitten auf dem Festland, irgendwie fehl am Platze wirkt. Verträumt lasse ich meine Beine über der Wasseroberfläche baumeln und bade in der Sonne. Wie es wohl vor 200 oder gar 300 Jahren hier gewesen sein mag? Als sich zahlreiche Miniaturnachbauten von Befestigungsanlagen der Dardanellen-Schlösser am Ufer aufreihten, nachgeahmte Kriegsgaleeren über den See schipperten und August der Starke sein persönliches Schlachtenkino genoss? Spannende Gedanken, auf die ich mich auf solch kulturell geprägten Wanderungen gerne einlasse.

Jarle Sänger

Wanderer haben selten genug und niemals alles gesehen. Für uns geht Wanderjournalist und Buchautor Jarle Sänger auf Wanderreisen quer durchs Land. Mission: Deutschland zu Fuß entdecken. Voller Neugier macht er sich auf, auch die eher unbekannten Winkel Deutschlands sowie exotischen Wanderspielarten zu erkunden, um von seinen Erlebnissen auf Tour zu berichten. Dabei lernt er Land und Leute kennen und zeichnet ein authentisches Bild der unzähligen kleinen und großen Erlebnislandschaften Deutschlands.

Im Stile eines Jägers

Es ist eine landschaftlich wenig besondere und konditionell kaum fordernde Wanderung, eher ein spannender Spaziergang durch die Geschichte. Und einsam bin ich auch nicht. Immer wieder begegnen mir Menschen, die, fasziniert von den sehenswerten Schlossanlagen, hektisch ihre Fotoapparate zücken oder sichtlich beeindruckt vor den Sehenswürdigkeiten stehen. Aber das ist okay, denn ich wusste, dass heute der kulturhistorische Aspekt und weniger die Einsamkeit des Wanderns im Vordergrund stehen würde. Mittlerweile habe ich den Friedewald nördlich von Moritzburg erreicht und stelle verblüfft fest, dass sich hierher, zumindest an diesem Tag und anders als auf den ersten Kilometern, keine Menschenseele verirrt hat. So genieße ich die kurze Ruhe und lausche dem rauschenden Konzert des Waldes. Sternförmig durchziehen acht schnurgerade Alleen den luftigen Friedewald, sie bildeten einst ein traditionelles Schneisensystem zur Parforcejagd. In der Mitte, dort, wo alle Alleen zusammentreffen, steht noch heute das 1787 erbaute Hellhaus auf einer kleinen Lichtung und Anhöhe, von wo der so genannte Schwanenwärter damals die Fluchtrichtung des Wildes mittels Fahnenschwenk für die jagende Hofgesellschaft anzeigte. Und wie ich so über die breiten Waldwege und vorbei am mittlerweile recht verfallenen Hellhaus schlendere, fühle ich mich doch glatt ein klitzekleines bisschen adelig, so ganz allein unterwegs, in „meinem“ feudalen Jagdrevier.

Das Märchenschloss

Märchenhaft: Schloss Moritzburg badet in der Sonne © Jarle Sänger

Alleine bin ich jedoch nicht mehr lange. Am Ufer des Schlossteichs angekommen, bewundere ich, wie viele andere auch, den ersten Postkartenanblick von Schloss Moritzburg, welches, inmitten des Sees thronend, wie aus einem Märchen entsprungen wirkt. Ein wunderschönes, prachtvolles Bauwerk, das ich mir unbedingt näher ansehen muss. Über Treppen und Brücken, vorbei an schönen Skulpturen, großen Fenstern, dekorierten Mauerwerken und tollen Blicken auf den See bekomme ich einen Eindruck vom privilegierten Leben damals. Und auch, wenn ich in meinem Leben weder großen Reichtum noch Ruhm anstrebe, hat es etwas, die Gedanken spinnen zu lassen und zu sinnieren. Darüber, einmal – nur ganz kurz – der Bewohner eines solchen Märchenschlosses zu sein.

Wandern unter Tage

Zurück in der Realität mache ich mich wieder auf den Weg. Zunächst führt mich mein Spaziergang durch Sachsens Geschichte durch den Schlosspark, dann geht es wieder hinein in den Friedewald und ein wenig später entlang der idyllischen und seelenruhigen Ufer von Mittelteich sowie Oberem und Unterem Altenteich. Unspektakulär, aber tiefenentspannt geht es irgendwann wieder zurück in Richtung Schloss Moritzburg, bis ich kurz davor und per Zufall die „Hohe Burg“ auf der Wanderkarte entdecke. Komisch, kein Schild und keine Markierung führt zu dieser „Burg“. Wenn es denn überhaupt eine ist? Ich entscheide mich, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen, diesen scheinbar vergessenen Ort aufzusuchen und folge einem unscheinbaren Pfad, der mich zunächst zu einigen Mauerresten, Gräben und Wällen einer längst abgetragenen Burgruine führt. Doch dann entdecke ich am Fuße des Plateaus einen langen Tunnel. Was ist das? Ein rund 100 Meter langer, schnurgerader Tunnel mitten im Wald? Erst ganz hinten, am Ende, sieht man wieder Licht. Ganz schön dunkel da drin, aber egal, rein da. Vorsichtigen Schrittes wage ich mich vor und tappe durch die kühle Höhle, in der eine Taschenlampe jetzt durchaus nützlich wäre. Eine spannende Abwechslung. Doch wieso zu dem im 18. Jh. für höfische Feste und Durchfahrten mit der königlichen Kutsche gebauten Hohburgtunnel kein Wanderweg führt und nirgends auch nur ein Hinweisschild auf diesen Ort zu finden ist, das kann ich nicht verstehen. Sei’s drum, umso zufriedener bin ich angesichts meines Zufallsfundes. Wieder im Tageslicht angekommen, führt mich der Rest meiner Tour durch das touristisch geprägte Moritzburg, von wo sich noch einmal schöne Blicke auf das gleichnamige Schloss auftun, und letztlich zurück zur Churfürstlichen Waldschänke. Hier lasse ich den Tag mit Speis und Trank ausklingen. Wie ein Blaublüter auf Zeit das eben macht.

Zurück in die Stille

Nach so viel Trubel zieht es mich am nächsten Tag dann wieder in die Einsamkeit der Natur. Die linkselbischen Täler, vor allem die Triebischtäler, sind allesamt tolle Landschaftsareale und die erste Wanderadresse abseits der touristischen Ziele des Elblandes. Am Rande von Meißen mache ich mich auf, um meine Bahnen durch den Stadtwald zu ziehen und bin sofort begeistert: Was für ein fantastischer Stadtwald! Von „Stadt“ ist hier, wenige Meter nachdem mich die Baumkronen verschluckt haben, weder etwas zu sehen noch zu hören. Es herrscht eine fast schon märchenhafte Morgenstimmung. Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln den kühlen Waldboden, über den sich zahlreiche enge Pfade ziehen, vereinzelt aus dem Schlaf. Steil hinauf geht es hier links und rechts, so wie ich es mag. In vielen Kehren steige ich empor, während das morgendliche Konzert der Vögel durch die tief eingeschnittenen Täler schallt. Eine fantastische Akustik. Wie ein einstudierter Kanon dringt das Geplapper der gefiederten Tenöre durch den wunderschönen Wald, der vor meinen Augen zur Hochform aufläuft.

Zu den Göttern

Das Afraner Kreuz auf dem Götterfelsen – Rastplatz mit Weitblick
© Jarle Sänger

Ein solch kleines Naturparadies, direkt an der Stadt gelegen, das habe ich nicht erwartet. Voller Vorfreude laufe ich in Richtung Götterfelsen, das erste Ziel des Tages, das ich ausschließlich auf abwechslungsreichen Pfaden erreiche. Der Götterfelsen, das ist ein markanter Aussichtsfelsen mit schönem Blick hinunter in das Triebischtal zu meinen Füßen. Ein Kreuz ragt hier oben in den strahlend blauen Himmel und gibt ein schönes Fotomotiv ab. Dann tue ich es ich es dem so genannten Afraner Kreuz für einige Minuten gleich und mache es mir auf dem Felsen gemütlich, ehe es nach einem kurzen Frühstück weitergeht.

Nach einer kleinen Durststrecke entlang einer viel befahrenen Straße im Tal, geht es zum Glück bald wieder in den Wald hinein und mäßig hinauf. Ich bin froh, meine Wanderapp sowie eine Karte dabei zu haben, denn noch während des Anstieges verläuft sich der Weg plötzlich im Nichts. Am Waldrand, mitten auf einem Feld stehend, verliere ich die letzte Spur. Doch nach kurzem Abgleich mit der Karte navigiere ich mich querfeldein hinauf und finde bald darauf den Weg wieder. Das passt irgendwie zur Region, denn viele Wanderwege sind hier leider nicht bzw. nicht mehr gut markiert.

Zu uralten Gestalten

Hinauf geht es zu den Polenzer Linden, die ich bereits etwas oberhalb sehen kann. Auf einem kurzen Stück führt mich der Wegweiser mitten durch ein hochgewachsenes Weizenfeld – eine außergewöhnliche, schöne Wegführung. Dann stehen sie Spalier, die Polenzer Linden: Knorrige, verwitterte und von den Kräften der Natur gezeichnete Gestalten am Wegesrand begleiten meinen aussichtsreichen Anstieg auf den letzten Metern hinauf zum Sendeturm, der ganz oben auf dem Hügel steht. Ich frage mich, von welch’ spannenden Geschichten mir diese uralten Lebewesen berichten könnten? Wie gerne würde ich all den hunderte Jahre alten Zeitzeugen lauschen und mich von ihnen entführen lassen in längst vergangene Zeiten. Zeiten, in denen sich die Welt noch langsamer gedreht haben muss. Stattdessen setze ich mich auf eine Bank, ganz oben, mit tollem Blick auf das Umland, lasse die Gedanken schweifen und entferne mich von Minute zu Minute mehr von der Hektik in meinem Kopf, während ein leichter, aber steter Windzug um meine Ohren zischt. Vor mir erblicke ich den Meißner Dom, der weit in der Ferne majestätisch in die Höhe ragt. Nur ab und zu wird die Stille vom Blöken der Schafe neben mir durchkreuzt, die am Fuße des Sendeturms eine Heimat auf Zeit gefunden haben. Ein schöner Platz.

Zu Tälern, Hügeln & Klippen

Der markierte Weg zu den Polenzer Linden führt mitten durch das Feld
© Jarle Sänger

An einer Kirschbaumallee vorbei, deren sehenswerte Blüte im Frühjahr ich nur erahnen kann, geht es auf der anderen Seite wieder bergab, durch den kleinen Weiler Polenz hindurch und dann steil hinab in das idyllische Tal der kleinen Triebisch. Am Talboden angekommen, schlendere ich über den schmalen, menschenleeren Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse bis zur Helmmühle, ein mitten im Grünen gelegenes Gasthaus, das zur Zeit meiner Tour leider renoviert wird. Nur wenige Meter davon entfernt, entdecke ich den ehemaligen Bahnhof von Polenz und bin erstaunt, dass hierher, mitten ins Nichts, einst ein Zug gefahren sein muss. Beim Blick auf das schön erhaltene Bahnhofshäuschen stelle ich mir vor, wie die Menschen in feinem Zwirn des frühen 20. Jh. aus der Schmalspurbahn Wilsdruff-Gärlitz gestiegen sein müssen, um hier ihrer Freizeit im Grünen zu frönen. Mensch, das hätte ich gerne miterlebt.

Weiter geht es über die Höhen des Elblandes mit weiten Blicken über die von Landwirtschaft geprägten Hügel ringsum bis nach Garsebach, wo ich die Pechsteinklippen über einen kurzen, aber ziemlich steilen und alpinen Pfad besteige, ehe ich auf den Felsen stehend noch einmal den schmucken Blick hinunter ins Tal der Triebisch genieße. Wer sagt denn, in Sachsen könne man nicht weit blicken?

Die Schokoladenseite einer Stadt

Zwei Tage bin ich nun schon im Elbland unterwegs, doch noch habe ich die Elbe, die schweigsame Protagonistin der Region, nicht wandernd bewundert. Den suchenden Blick auf die Karte gerichtet, kann ich mir keinen besseren Ort vorstellen, als rechtselbisch bei Meißen, auf dem Bocksberg, von wo man einen grandiosen Blick auf den Meißner Dom sowie die Albrechtsburg und die historische Altstadt haben muss. Geplant, getan. Meine letzte Tour starte ich am Schloss Proschwitz, direkt auf dem Bocksberg gelegen. Doch zunächst geht es ins beschauliche Hinterland der Elbe, ehe ich zurück in Richtung Meißen schwenke. Wenn alles gut läuft, habe ich den Rest der Tour den Meißner Dom fast immer fest im Blick. Und tatsächlich, direkt vorbei an verheißungsvollen Weinreben oberhalb der Elbe blitzt es majestätisch vor mir auf – das Burgberg-Ensemble von Meißen. Immer wieder eröffnen sich neue Blickwinkel – ein Postkartenmotiv ist schöner als das andere. So nähere ich mich Schritt für Schritt mit der Elbe zu meiner Rechten dem Dom, wandere entlang von steil abfallenden Weinbergen sowie über die grünen Auen unweit des Ufers und bewundere grandiose Blicke von der Aussichtskanzel sowie abschließend vom Bocksberg auf Meißen und die Elbe, ehe ich zurück zu Schloss Proschwitz gelange. Was für eine Panoramatour!

Wandern mit kleinen Abstrichen

Ich bin mir sicher, es gäbe noch so viel mehr zu entdecken. Das Dresden Elbland ist riesig und mit meinen drei Wandertouren habe ich nur einen Bruchteil der gesamten Region erkunden können. Doch das, was ich gesehen habe, macht Lust auf mehr. Auch wenn man stellenweise das Gefühl bekommt, dass Wandern im touristischen Fächer der Region eine eher untergeordnete Rolle spielt. Viele Wege sind schlecht bis gar nicht markiert, einige gar verwildert oder unauffindbar. Das geht besser! Und dennoch lohnt sich das Wandern durch die Wiege Sachsens, es muss ja nicht immer perfekt markiert sein. Im Gegenteil, so manch ein Wanderabenteuer entfaltet erst mit seinen großen und kleinen Stolpersteinen die wirklich unvergesslichen Momente. Momente, von denen es im Dresden Elbland jede Menge zu erleben gibt. Nicht zuletzt dank der zahllosen kulturhistorischen Stätten, die so sehenswert und spannend von sich und der Vergangenheit zu erzählen wissen. Zu Fuß durch die Wiege Sachsens? Ja!

Meine Tourentipps

  • Den Dom im Blick – Meißner Panoramatour
    Rundwanderung – 7,8 km – Höhenmeter: auf/ab 120 m

Eine Panoramatour, wie sie im Buche steht. Auf mehr als der Hälfte der Strecke hat man den Meißner Dom im Blick und schreitet dabei Schritt für Schritt auf das majestätische Burgberg- Ensemble der Stadt zu. Vorbei an Weinreben, direkt am Ufer der Elbe entlang oder auf den steilaufragenden Höhen samt Aussichtskanzeln und -punkten hoch über der Elbe unterwegs – Postkartenmotive garantiert! >> Zum Tourenportal

  • Aussichtsfelsen und Panoramablicke – Im Reich der Triebischtäler
    Rundwanderung – 21,5 km – Höhenmeter: auf/ab 621 m

Wer in den Triebischtälern unterwegs ist, findet – wie auch in den anderen linkselbischen Tälern – vor allem jede Menge Ruhe und unberührte Natur. Dazu gesellen sich überraschende Ausblicke wie die vom Götterfelsen, den Pechsteinklippen oder den Polenzer Linden, wo man bis hin nach Meißen blicken kann. Ein schöner Kontrast zu der sonst eher kulturhistorisch und damit auch vermehrt touristisch geprägten Region, der einiges Auf und Ab erfordert. >> Zum Tourenportal

  • Wandern wie ein Blaublüter – Rund um Schloss Moritzburg
    Rundwanderung – 16,3 km – Höhenmeter: auf/ab 38 m

Ein spannender Spaziergang durch die Geschichte auf den Spuren von August dem Starken. Alte Waldschänken, ein Leuchtturm, erfrischende Seen, schattige Wälder sowie prachtvolle Bauwerke, wie das Fasanenschlösschen und natürlich Schloss Moritzburg, öffnen imposante Fenster in die Geschichte. Der Hohbergtunnel lässt dabei sogar in die Unterwelt blicken. Spannend!  >> Zum Tourenportal

 

Planung

Infos

Erste Anlaufstelle für Infos über die Region ist www.dresden-elbland.de

  • Tipp: Mit der Schmalspurbahn zu Schloss Moritzburg

Die historische Lößnitzgrundbahn, eine dampfbetriebene Schmalspurbahn, befördert ihre Gäste auf den Spuren des 19. Jh. in regelmäßigen Abständen von Radebeul nach Moritzburg. Eine tolle Alternative zur Anfahrt mit dem PKW!

Anreise

  • Auto: Über die A4 erreicht man die großen Orte entlang der Elbe wie Dresden, Radebeul oder Meißen am schnellsten.
  • ÖPNV: Vom Hauptbahnhof Dresden erreicht man via S-Bahn und Regionalzügen alle wichtigen Orte entlang des Dresden Elblandes.

Jahreszeit

Das Dresden Elbland ist das ganze Jahr über ein schönes Wanderziel, ob zur herbstlichen Zeit der Weinlese, zum frühlingshaften Wiedererwachen der Natur in den linkselbischen Tälern, oder zum hochsommerlichen Grün der Jahresmitte. Auch der Winter, wenn Märchenschlösser wie Schloss Moritzburg schneeweiß verpackt sind, bringt sicher magische Momente hervor.

Ausrüstungstipps

Die Wanderwege im Dresden Elbland sind nahezu ausnahmslos einfach zu gehen, daher reicht die übliche Basisausrüstung für Tageswanderungen. Ich empfehle jedoch dringend eine gute Wanderkarte sowie ein GPS-Gerät bzw. eine Wanderapp mitzuführen, da doch einige Wege verwachsen oder schlecht markiert sind.