von Ricarda Große

Im kurzen Zickzack geht es vom Bahnhof in Zwätzen durch das Wohngebiet. Schnell ist der Rand eines Waldes erreicht und schließlich geht es über die Felder und Koppeln hoch zum ersten Aussichtspunkt der Etappe. Hier eröffnet sich ein weiter Blick in den Talkessel der Saale über Jena hinweg. 

Sonnenspiel auf einem Pfadabschnitt der Etappe.

Der Weg verläuft immer wieder am Plateaus entlang und gewährt dabei ständig wechselnde Ausblicke. Weinhänge tauchen auf und die Dächer der Orte und Dörfer liegen unten im Tal. Über schmale Wiesen- und Waldpfade, Forstwege und hier und da auch mal Asphalt, z. B. durch das Dorf Neuengönna, geht es immer weiter Richtung Norden. Die Anstiege sind nur zu Beginn der Etappe und nach Neuengönna hoch zum Burgschädel zu spüren. Ansonsten verlaufen sich die Höhenmeter auf angenehme Weise, während man unterwegs ist. 

Parkanlage am Rokokoschloss

Am südlichen Ortseingang von Dornburg wechselt der Weg von Wiesen und Ackerfläche auf Gassen mit alten Steinmauern und schönen Häusern. Die Parkanlage der Schlösser ist ausgeschildert, die SaaleHorizontale führt direkt an den Haupttoren vorbei. Hier biegt man für den Besuch der Anlage einfach ab und genießt die Blumen, Bäume und Fassaden der geschichtsträchtigen Schlösser. Ihre Historie beginnt im 10. Jh. als ottonische Königspfalz. Im 19. Jh. waren die Schlösser Sommerresidenzen der Großherzoge von Sachsen-Weimar-Eisenach. 1828 wohnte Johann Wolfgang von Goethe einige Wochen im Renaissanceschloss. Zeichnungen von ihm zeigen die Anlage aus verschiedenen Perspektiven, aber auch Notizen und Skizzen zu Wetterbeobachtung und Weinanbau der Region sind von ihm erhalten. 

Nach dieser reizvollen Pause fehlen nur noch knapp zwei Kilometer bis zum Bahnhof unten im Tal an der Saale. Der Weg führt über den Marktplatz Dornburgs durch eine kleine Schrebergartenanlage immer bergab durch einen schattigen Wald. Hier ist auch eine freiliegende Felswand des geologisch typischen Muschelkalks (Wellenkalk) der Region zu sehen.

Die SaaleHorizontale ist insgesamt 91 km lang mit 9 Etappen.

GPX-Track zum Download

Tipp von der Autorin: Unter der Woche früh morgens aufbrechen und die Wiesen und Waldpassagen ganz für sich alleine erleben. Vielleicht liegt das Tal in einem feinen Nebelmeer und bietet sich als das perfekte Fotomotiv an. 
Und immer genügend Zeit für die Dornburger Schlösser am Ende der Etappe einplanen, um das Gelände und die verschiedenen Stile der Gebäude kennenzulernen – zusätzlich ist auch ein Besuch im Bauhaus-Museum nebenan zu empfehlen.

Anreise: Mit der Regionalbahn nach Jena-Zwätzen (Startpunkt). Die Rückfahrt gelingt über den Bahnhof Dornburg mit der RB.

Einkehr: Freitags und samstags lädt in Nerkewitz Ella's Lädchen zu einer Pause mit Kaffee und Kuchen ein. Auf dem Gelände der Dornburger Schlösser ist ein kleines Ausflugslokal zu finden (über genaue Öffnungszeiten beider Einkehrorte bitte vorab informieren). Ansonsten sollte man Verpflegung für den Tag selbst einpacken.