Flügelspektakel in den Elbtalauen © Prignitzliebe, Anja Möller

Die einzigartige Landschaft auf halber Strecke zwischen Hamburg und Berlin ist geprägt von den Flüssen Havel und Elbe und ein Paradies für Vogel- und Tierbeobachtung. Die weiten Flächen der Moore gesprenkelt mit Auenwäldern, Seen und Wiesen sind Rastplätze und Überwinterungsorte für zahlreiche Arten. Große Kranichschwärme ziehen ab September über die Wasserflächen im Landeanflug. Ihre Trompetenrufe hallen weit über die Landschaft hinaus. Dazu gesellen sich im Winter Sing- und Zwergschwäne mit ihrem typischen Gesang und auffälligen gelb-schwarzen Schnabelmuster. Über allem kreisen die Jäger der Lüfte, wie Raufußbussard – ein Wintergast aus dem Norden Skandinaviens –, die sehr seltene Kornweihe, der bekannte Mäusebussard und auch der König der Lüfte, der Seeadler, mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,40 m.

Auf einer Wanderung lassen sich diese Momente in der Natur besonders eindrücklich erleben. Deshalb bietet die Region Prignitz zahlreiche Rundtouren für selbstständige Erkundungen an, sowie geführte Touren – besonders während der Zugvögel-Saison –, um noch tiefer in die Welt aus Mooren und Auen einzutreten. Auf den fußläufigen Wegen ist das Gelände, das Teil des großen UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg ist, naturnah und wenig invasiv zu erkunden. Aussichtstürme und Plattformen sowie Informationstafeln sind zahlreich zu finden und bieten Orte zum Verweilen und Beobachten. Denn eines ist sicher: Wandern in der Prignitz ist auch ein Gang zur inneren Ruhe, Gelassenheit und Naturfreude. Wer hier unterwegs ist, kann nicht anders als die Details und Momente der Landschaft in sich aufzusaugen. 

Tipp: Die neue Wanderbroschüre zu Wanderwegen durch die Prignitz. Darunter zehn etablierte Touren und drei neue Wege, die unterschiedlichste Perspektiven auf die besondere Natur versprechen. Als Download oder nach Hause bestellbar: www.dieprignitz.de/prospekte

Rund ums Rambower Moor – Zweiseitenweg

Unterwegs auf dem Zweiseitenweg am Rambower Moor
© Tourismusverband Prignitz, Markus Tiemann

Für ein erstes Kennenlernen der Besonderheiten der Natur ist der etablierte Zweiseitenweg im Rambower Moor zu empfehlen. Die 12 km Rundtour führt entlang der Moorlandschaft. Hier sind sowohl am Himmel, in den Wäldern und auf dem Rambower See Tiere zu beobachten. Der Weg informiert dabei über die historischen Entwicklungen und Einflüsse des Moores und die aktuelle Bedeutung für Mensch und Natur. 

Tipp: Der Rohrdommelturm gibt einen weiten Blick auf das Moor, aber auch den nahegelegenen Röhricht frei, der Lebens- und Schutzraum für weitere Tiere bietet. Darunter die Wasserralle oder auch „Schilfschwein“ genannt. Der kleine Vogel ist eher zu hören als zu sehen und deutschlandweit an Gewässern verbreitet, aber sehr heimlich und gut getarnt. Die Wasserralle hat ein großes Repertoire an Lauten, darunter auch ein ferkelartiges hohes Quieken, was ihr ihren Namen im Volksmund verliehen hat.

Neue Wanderwege bei Havelberg und Lenzen

Der Auenpfad führt u. a. am Dom St. Marien zu Havelberg vorbei 
© Lukas Häuser

Neu im Wandersortiment sind u. a. der Auenpfad Lug ins Land in der Hansestadt Havelberg und der Rundeweg Auenwildnis bei Lenzen.

Der Auenpfad startet und endet am eindrucksvollen Natura 2000-Informationszentrum Haus der Flüsse bei Havelberg. Hier kann nach der Wanderung in einer multimedialen Ausstellung mehr über die Naturlandschaft und ihre Bewohner erfahren werden. Der Auenpfad ist 8,5 km lang und führt zu den Hochflächen rund um Havelberg mit aussichtsreichen Orten, die sowohl zur Vogelbeobachtung als auch zu Aussichten auf Dom und Hansestadt einladen. 

Der kürzere, ca. sechs Kilometer lange Weg Auenwildnis führt rund um die Deichrückverlegung bei Lenzen. Die Wanderrunde verspricht außergewöhnliche Sichtweisen auf das Naturschutzgroßprojekt „Lenzener Elbtalaue“ und die im Wasser stehenden Auenwälder, grasende Wildpferde und seltene Wasservögel. Gemeinsam prägen sie die Natur des Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. In den vergangenen Jahren wurde der Elbdeich zurückverlegt, um der Elbe wieder mehr Überschwemmungsfläche zurückzugeben. Der dadurch entstanden Lebensraum ist von einer einzigartigen Flora und Fauna besiedelt. Die kann am besten vom Beobachtungsstand Auenblick am „Bösen Ort“ entdeckt werden.

Mehr Infos auf www.dieprignitz.de/wandern