Das Spazierengehen in der Natur hat eine unheimlich heilsame Wirkung auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Viele Menschen begnügen sich aber nicht mit dem gemütlichen Spazieren, sondern bevorzugen die etwas sportlichere Variante. Das Wandern erfreut sich großer Beliebtheit in allen möglichen Altersstufen.
Wenn man regelmäßig wandert und auch gerne weitere Strecken zurücklegt, kommt man um eine gute Ausrüstung nicht herum. Dazu gehört auch ein passender Rucksack, denn schließlich muss man bei längeren Wanderungen ja auch etwas zum Essen und Trinken mitnehmen. Die Auswahl an Modellen im Handel ist groß, so dass man schnell den Überblick verlieren kann. Deshalb verraten wir in diesem Artikel, worauf es beim Kauf von Wanderrucksäcken tatsächlich ankommt.
Die Größe
Bei der Auswahl eines passenden Wanderrucksacks kommt es zunächst einmal auf die Größe und das Fassungsvermögen des Modells an. Auf der einen Seite muss natürlich alles Notwendige in den Rucksack hinein passen. Auf der anderen Seite darf er aber auch nicht zu groß und schwer sein, denn das macht ihn gleichzeitig unkomfortabel. Deshalb muss man immer einen guten Mittelweg finden.
Selbstverständlich hängt die benötigte Größe auch maßgeblich davon ab, welche Art von Wanderungen man bevorzugt. Handelt es sich ausschließlich um Tagestouren, reicht ein Rucksack mit bis zu 40 Litern vollkommen aus. Oftmals genügt sogar ein Rucksack mit einem Fassungsvermögen von 20 bis 30 Litern. Macht man hingegen häufiger auch Mehrtageswanderungen mit Übernachtungen im Zelt, wird die Packliste gleich deutlich länger und es braucht mindestens einen 50-Liter-Rucksack.
Außerdem muss man aber auch die eigene Körpergröße beim Kauf eines Wanderrucksacks berücksichtigen. Schließlich spielt auch das Gewicht der Ausrüstung eine entscheidende Rolle, wie groß der Rucksack am Ende sein muss.
Der Komfort
Wenn man länger unterwegs ist, kann der Rücken unter der Last des Rucksacks schnell ermüden und schmerzen. Um das zu vermeiden, muss man auch auf den Tragekomfort viel Wert legen. Das A und O sind gepolsterte Schultergurte, aber auch die Hüftgurte und der Rücken sollten mit Polsterungen ausgestattet sein. Polster reduzieren nicht nur den Druck auf den Rücken und die Schultern, sie helfen auch dabei, das Gewicht des Rucksacks gleichmäßig zu verteilen. Eine Polsterung der Schultergurte reicht jedoch bei weitem nicht aus, die Gurte müssen auch schön breit sein.
Darüber hinaus ist auch auf Verstellbarkeit zu achten, damit sich die Gurte optimal an den Träger anpassen lassen. Auf keinen Fall dürfen Hüft- und Brustgurte fehlen, denn sie verteilen die Last auf den kompletten Oberkörper, sodass der Rücken entlastet wird. Auch der Hüftgurt sollte breit und gut gepolstert sein. Bei der Rückenpolsterung wäre auf atmungsaktives Material zu achten, damit man nicht so sehr ins Schwitzen kommt. Gute Modelle haben zu diesem Zweck ein spezielles Belüftungssystem, dazu aber später mehr. Natürlich spielt auch die Größe des Rucksacks eine entscheidende Rolle, wenn es um den Komfort geht.
Das Material
Wenn man sich zwischen verschiedenen Wanderrucksäcken entscheiden muss, sollte man auch das Material nicht ganz außer Acht lassen. Setzt man auf hochwertige Materialien, sind diese wesentlich widerstandsfähiger gegenüber Abrieb und Rissen. Somit hat man auch viel länger Freude an seinem Rucksack, was einen höheren Preis durchaus rechtfertigt. Darüber hinaus muss das Material wasserdicht oder wasserabweisend sein, damit die Ausrüstung auch bei Regen trocken bleibt.
Nylon zählt zu den gängigen Materialien, denn es ist äußerst strapazierfähig und gleichzeitig leicht. Darüber hinaus besitzt es wasserabweisende Eigenschaften. Andererseits ist Nylon nicht gerade sehr atmungsaktiv und kann bei starker Sonneneinstrahlung ausbleichen. Auch bei Polyester handelt es sich um ein robustes und leichtes Material, dass sich einfach reinigen lässt. Das wasserabweisende Material verblasst nicht so schnell und ist zudem etwas atmungsaktiver als Nylon.
Deutlich weniger bekannt ist das so genannte Cordura, das reißfest, abriebfest und extrem widerstandsfähig ist. Gerade Wandernde, die sehr anspruchsvoll sind und nicht am falschen Ende sparen wollen, ist dieses Material ans Herz zu legen. Man darf jedoch nicht vergessen, dass es im Vergleich zu Nylon und Polyester schwerer ist und Regen auch nicht allzu lange standhält.
Von einem Lederrucksack kann man etliche Jahre profitieren, dafür muss man aber ein relativ hohes Gewicht in Kauf nehmen. Außerdem kann Regen dem Material stark zusetzen, so dass man es gut pflegen muss. Mesh wird meistens nur an den Rücken- und Schulterpolstern verwendet, da es enorm atmungsaktiv ist. Für die Herstellung eines kompletten Rucksacks eignet es sich aber weniger, denn es ist nicht sehr reißfest und robust.
Taschen und Fächer
Wenn es darum geht, die Ausrüstung im Rucksack zu organisieren, ist die Anzahl der Fächer und Taschen von entscheidender Bedeutung. Es ist sogar immens wichtig, sich über die Organisation des Inhalts Gedanken zu machen. Schließlich soll während der Tour alles schnell griffbereit sein, sodass man nicht lange im Rucksack wühlen muss. Der perfekte Wanderrucksack hat viele Innenfächer und Außentaschen, damit alles seinen festen Platz hat.
Die Belüftung
Legt man beim Wandern längere Strecken zurück, kann es gerade an warmen Tagen mit viel Sonne am Rücken zu Schweißbildung kommen. Das liegt dann meistens daran, dass der Rucksack direkt auf dem Rücken aufliegt. Aus diesem Grund ist es unumgänglich, auf ein ordentliches Belüftungssystem zu setzen, denn nur dann ist ein hoher Tragekomfort gewährleistet. Zunächst einmal ist auf die Rückenpolsterung zu achten. Nur wenn diese aus einem atmungsaktiven Material besteht, ist eine gute Luftzirkulation gewährleistet. Sie sorgt für einen Abstand zwischen Rücken und Rucksack, so dass ein Luftkanal geschaffen wird.
Manchmal ist ein Wanderrucksack nicht mit einer gepolsterten Rückenplatte ausgestattet, sondern lediglich mit Netzgewebe. Dieses ist atmungsaktiv, so dass die Luft ungehindert zirkulieren kann. Teure und sehr hochwertige Rucksäcke sind mit speziellen Belüftungskanälen ausgerüstet. Diese befinden sich in der Rückenpolsterung, manchmal sind sie auch mit einem Netzrücken kombiniert.
Bei einigen Modellen ist die Rückenplatte besonders geformt, sodass sich der Rucksack vom Rücken abhebt. So kann nicht nur die Luft optimal zirkulieren, die Rückenplatte verteilt auch die Last besser und gibt dem Rucksack mehr Stabilität. Es werden im Handel aber auch Wanderrucksäcke mit einem Belüftungssystem mit Lüftungsschlitzen angeboten. Diese Schlitze lassen sich bequem mit einem Reißverschluss öffnen und schließen, sodass sich die Belüftung regulieren lässt.