Übernachtet wird in Hütten oder, noch flexibler, direkt am Wegesrand im Zelt. Wenn du planst eine solche Weitwanderung zu machen, solltest du jedoch genug Vorlauf haben, um sie richtig zu planen. Gerade bei mehrtägigen Wanderungen gibt es eine Menge zu beachten, vor allem dann, wenn es die erste Tour dieser Art für dich ist. Wir haben an dieser Stelle die wichtigsten Punkte aufgelistet, die du bei der Planung deiner ersten Weitwanderung berücksichtigen solltest. 

  • Du wirst eins mit der Natur 

Im Gegensatz zu einer regulären eintägigen Wanderung, bei der du lediglich einen Tag unterwegs bist, hat eine Weitwanderung einen ganz anderen Reiz. Du erlebst die Welt ganz neu und wirst eins mit der Natur. Du bewegst dich komplett entgegen zum Massentourismus. Du verbringst mehrere Tage in der Natur. Dabei lernst du von ihr, indem du in ihr lebst. 

So eine Fernwanderung hat etwas ganz Ursprüngliches. Du entschleunigst und vergisst deinen stressigen Alltag. Du tankst neue Kraft und wirst innerlich ruhiger. Das mag alles sehr verlockend klingen, dennoch solltest du gerade bei deiner ersten Weitwanderung deine Kräfte nicht überschätzen.

  • Traue dir nicht zu viel auf einmal zu

Wenn es deine erste mehrtägige Wandertour ist, solltest du es zunächst langsam angehen. Plane maximal drei bis fünf Tage ein. Bei deiner nächsten Wanderung kannst du dich natürlich steigern. Dabei solltest du dir pro Tag bestimmte Etappenziele setzen. Wenn du eine Hüttenwanderung machst, sind diese Ziele bereits vorgegeben, da du von Hütte zu Hütte wanderst. 

Grundsätzlich empfiehlt es sich nicht mehr als 20 Kilometer pro Tag zu wandern, wobei du etwa vier Kilometer pro Stunde schaffen kannst. Besser sind sogar eher 15 Kilometer pro Tag. Am ersten Tag magst du die 20 zwar noch locker schaffen, jedoch mit jedem Tag schwinden deine Kräfte. Wie viele Kilometer du letztendlich pro Tag einplanst, hängt jedoch auch von deiner körperlichen Verfassung ab. 

  • Hüttenwanderung oder Camping?

Natürlich bietet die Hüttenwanderung so ihre Vorzüge: Du musst nicht so viel Gepäck mitschleppen, du hast am Abend immer ein gemütliches Bett und eine warme, stärkende Mahlzeit vor dir. Allerdings bist du weniger flexibel. Du musst deine geplante Kilometerzahl des Tages schaffen, denn ansonsten hast du keinen Platz zu schlafen und nichts zu essen. 

Viel flexibler bist du jedoch mit einem Zelt. Mittlerweile nehmen die Ultraleicht-Modelle gar nicht mehr so viel Platz in deinem Rucksack ein und sind nicht mehr so schwer wie früher. Zudem sind sie im Handumdrehen aufgebaut. Achte jedoch darauf, dass du nicht wild campst. In Deutschland ist das nämlich verboten. Suche stattdessen nach Alternativen Orten, wo du dein Zelt aufschlagen kannst. 

Für welche Variante du dich entscheidest, bleibt am Ende jedoch dir überlassen. 

  • Der Rucksack und deine Ausrüstung

Dein Rucksack ist das Herz der Wanderung.
© unsplash.com, S&B Vonlanthen

Der Rucksack bildet das Herz deiner Weitwanderung. Für längere Strecken sollte er etwas aushalten können und viel Platz bieten. Für eine Hüttentour benötigst du mindestens ein Fassungsvermögen von 40 Litern. Hast du dein Zelt und den Schlafsack fürs Camping mit dabei, brauchst entsprechend mehr. 80 Liter sollten es dann schon sein, weil du auch Platz für mehr Vorräte brauchst. 

Das Gewicht deines Rucksacks spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Wenn du mehrere Tage unterwegs bist, sollte er nicht zu schwer sein. Maximal 10 Kilogramm sollte er am Ende wiegen. Das Gewicht sollte sich gut auf deinen Rücken verteilen. Deshalb ist der Tragekomfort sehr wichtig. Am besten probierst du ein paar Rücksäcke aus und entscheidest dich für den, der dir am ehesten zusagt. Achte dabei darauf, dass er wasserdicht ist

  • Nicht zu viel Kleidung

Versuche deinen Rucksack nicht zu sehr mit Kleidung zu beladen. Nimm nur das Nötigste mit. Das bedeutet:

  • Unterwäsche zum Wechseln
  • Frische Socken
  • Ein paar saugfähige T-Shirts (Funktionsshirts)
  • Regenjacke und -Hose

Deine Wanderhose und die Schuhe trägst du bereits. Zudem solltest du auch eine Sonnenbrille und eine Mütze dabeihaben. Eine detaillierte Liste mit allem, was so in den Wanderrucksack gehört, findest du in unserem passenden Beitrag

  • Besonders wichtig: Erste Hilfe Set

Kleinere Verletzungen lassen sich in freier Wildbahn oft nicht vermeiden. Packe also Pflaster ein sowie Desinfektionsmittel, Kompressen, ein Dreieckstuch, eine Schere oder Schmerzmittel. Dabei handelt es sich um die Grundausstattung für einen dreitägigen Trip. Für den Sommer empfiehlt es sich immer eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte dabeizuhaben.

  • Energie für unterwegs

Natürlich brauchst du auch etwas zu Essen, wenn du den ganzen Tag auf den Beinen bist. Bei einer Hüttentour musst du dich lediglich um Snacks zwischendurch kümmern, weil du morgens und abends in der Hütte essen kannst. Als Snacks empfehlen sich beispielsweise Nüsse, getrocknete Früchte, Müsliriegel oder Schokolade. Du solltest bei Weitwanderungen nichts mitnehmen, das leicht verderben kann, wie etwa Käse oder Wurst. 

Planst du zu campen, dann brauchst du natürlich entsprechend Geschirr und einen Gaskocher. Packe beispielsweise Fertiggerichte ein, bei denen du nur kochendes Wasser benötigst. Sie wiegen auch nicht so viel. Daneben solltest du genügend Wasser dabei haben oder alternativ wissen, wo du frisches Wasser findest.