Bunt blühende Streuobstwiesen, raue Felslandschaften oder Burgen und Schlösser, die über historischen Ortschaften thronen – die Region zwischen Stuttgart und Bodensee hat für Wanderfans viel zu bieten. 

Schloss Lichtenstein, auch bekannt als das Märchenschloss Baden-Württembergs 
© Dominic Lars Breitbarth

Neben der großen Auswahl an landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten ist auch die Auswahl an Wanderwegen besonders groß. Vor allem Genusswandernde oder Familien mit Kindern finden hier ideale Routen vor, darunter zertifizierte Premiumwanderwege, unterhaltsame Themenwanderungen oder gemütliche wie spannende Spazierwanderwege durch historische Alt- und Fachwerkstädte. Welchen Weg man auch wählt, weite Aussichten über die schützenswerte Natur der Schwäbischen Alb genießt man bei seinen Wanderungen immer. Dabei führen die Wanderwege vorbei an schroffen Felsen, wild wuchernden Wiesen, durch idyllische Täler oder entlang des Albtraufs. 

Der Klimaweg Sonnenalb

Doch während einer Wanderung auf der Mittleren Schwäbischen Alb kann man nicht nur Natur und Kultur genießen, sondern zugleich auch einiges lernen. Auf dem Klimaweg Sonnenalb etwa begibt man sich auf eine Reise in die Klima- und Entstehungsgeschichte der Schwäbischen Alb. Ein 789 m hoher Kalkstein fällt schon am Ausgangspunkt in Sonnenbühl-Undingen ins Auge. Der Themenweg führt auf einer Länge von ca. 9 km einmal rund um ihn herum. Dabei passieren Wandernde zwölf Stationen, deren Schautafeln über die Schwäbische Alb, ihre Geologie und den Klimawandel informieren.

Infotafel vor Schafherde
Schafe sind naturschonende Landschaftspfleger
© Gemeinde Sonnenbühl

Dort, wo heute beeindruckende Felsformationen emporragen, befand sich vor 200 Millionen Jahren ein Schwammriff im Jurameer. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Wie haben sich die Landschaften verändert und vor allem wie werden sie sich in Zukunft mit den Folgen des Klimawandels verändern? Umgeben von Wiesen, Feldern und Waldpassagen erhalten Wandernde Antworten auf Fragen wie diese und können sich dabei über weite Blicke über die grünen Hügel der Mittleren Schwäbischen Alb freuen. Dafür lohnt sich auch ein Abstecher auf den Gipfel des Kalkfelsens.

Kältepol und Klimaphänomen

Nicht nur die klimatischen Entwicklungen der Vergangenheit, sondern auch heutige klimatische Phänomene lassen sich auf dem Klimaweg Sonnenalb sozusagen am eigenen Leib erfahren. Das Große Rinnental war und ist zeitweise ein Kältepol, also der kälteste Ort Deutschlands. Und das, obwohl die Region mit 1.700 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigsten und wärmsten im ganzen Land gehört. 

Schwankungen der Tagestemperatur von bis zu 30°C sind keine Seltenheit. Manchmal ist das Rinnental morgens der kälteste Ort in Deutschland und mittags findet sich ein paar Meter weiter oben der wärmste Ort im Land. Im Winter werden bis zu -40°C und selbst im Sommer morgens manchmal noch -5°C gemessen. Dazu kommen 200 Bodenfrosttage im Jahr.  Wer den Klimaweg Sonnenalb wandert und durch das Rinnental zur gleichnamigen Klimastation am Wanderweg gelangt, erfährt, was es mit diesem Phänomen auf sich hat.

Info: www.mythos-alb.de