Eine Schneegarantie gibt es in unseren Breitengraden zwar nicht, aber wenn es endlich schneit, ist es gut, ein paar Wanderideen parat zu haben und sich ohne lange Tourenplanung auf den Weg machen zu können. Mit den als Premiumwanderwegen zertifizierten Traumschleifen bieten sich im Saar-Hunsrück 114 Möglichkeiten das Mittelgebirge zwischen Mosel, Rhein, Saar und Nahe zu erkunden. Damit euch die Auswahl etwas leichter fällt, findet ihr hier sechs Traumschleifen mit winterlichen Highlights, zum Beispiel verfrorenen Skulpturen und Seen oder gemütlichen Einkehrmöglichkeiten.

Traumschleife Gipfelrauschen
Thalfang am Erbeskopf

Start/Ziel: Nationalparktor Erbeskopf
Länge: 7,5 km
Höhenmeter: je 209 hm auf/ab

Die Chance auf Schnee steigt mit der Höhe. Es macht also es Sinn, ganz oben anzufangen: Die Traumschleife Gipfelrauschen ist die höchstgelegene der 114 Traumschleifen und führt über die höchste Erhebung des Hunsrück und Rheinland-Pfalz, den Erbeskopf. Der 7,5 km lange Rundweg im noch jungen Nationalpark Hunsrück-Hochwald bietet eine Winterwanderung in 650-816 m Höhe. Auch Wintersportler:innen versammeln sich am Erbeskopf, wenn es richtig geschneit hat.

Anders als bei vielen Gipfeltouren, befindet sich der Gipfel hier gleich am Anfang. Danach taucht der Weg ab in die Stille des Waldes. Die Aussichtsplattform am Erbeskopf ist das ganze Jahr hindurch begehbar. An klaren Wintertagen reicht der Blick über die Hunsrücklandschaft bis in die Eifel. Ein Highlight – auch an schneefreien Tagen – ist der „Windklang“, eine riesige Skulptur, deren eisiger Stahl bei frostigen Temperaturen und mit Raureif überzogen erst so richtig zur Geltung kommt. 

Traumschleife Stausee-Tafeltour
Losheim am See

Start/Ziel: Touristinfo am Stausee Losheim
Länge: 10,5 km
Höhenmeter: je 232 hm auf/ab

Knirschender Schnee unter den Wanderschuhen, die frischen Spuren der tierischen Waldbewohner und eine magische Ruhe in der von Schnee gedämpften Welt – es gibt viele Erlebnisse, die eine Winterwanderung besonders machen. Ein Highlight auf der Traumschleife Stausee-Tafeltour ist der Blick auf den zugefrorenen und teilweise verschneiten Losheimer See. 

Das Ankommen und Aufwärmen mit einem heißen Getränk gehört zur Winterwanderung ebenso dazu. Einer Tafeltour angemessen gibt es entlang des Weges einige Einkehrmöglichkeiten mit hervorragender Küche.

Traumschleife Mannebach 111
Verbandsgemeinde Saarburg-Kell

Start/Ziel: Feuerwehrgerätehaus Mannebach
Länge: 12,2 km
Höhenmeter: je 276 hm auf/ab

Die Runde durch das Mannebachtal zwischen Saarburg und der luxemburgischen Grenze ist die 111. Traumschleife und wartet mit einigen Highlights auf. Dazu gehören die Höhlen der Hinkelsgret, in denen sich die Mannebacher während des 30-jährigen Krieges versteckt hielten, der Abstieg ins wilde Schaufelstal oder der ein Kilometer lange Tunnelweg mit Ausblicken auf ein Hochmoor, das im Winter eine besonders mystische Stimmung verbreitet.

Zum Abschluss der Tour lädt Familie Lutz in ihre Viezstuff ein. Das urige Lokal der Edelobstbrennerei öffnet im Winter auf Anfrage zum Kesselfleisch-Abend für Wandergruppen ab sechs Personen. Viez ist im Saargau übrigens der Begriff für einen säurehaltigen Apfelwein. 

Traumschleife Grenzblickweg
Wallerfangen

Start/Ziel: französische Kirche Leidingen
Länge: 13,6 km
Höhenmeter: je 239 hm auf/ab

Tatsächlich bleibt es auf dieser Wanderung nicht beim Blick über die Grenze, denn der Start- und Zielpunkt der Traumschleife befinden sich auf französischer Seite, auf der „Rue de la Frontière“ in Leidingen. Hier verläuft die Grenze direkt auf der Hauptstraße, die auf deutscher Seite „Neutrale Straße“ heißt. 

Die einzigartige Naturkulisse des Saargaus lässt sich nicht nur dann genießen, wenn die Streuobstwiesen in voller Blüte stehen, sondern sie mutet auch im Winter besonders reizvoll an. Auf der Traumschleife Grenzblickweg lässt sich genau die Stille und Unberührtheit finden, die eine Winterwanderung ausmachen, z. B. am Ufer eisig ruhender Weiher oder beim meditativen Rauschen des Ihner Baches.

Traumschleife Königsfeldschleife 
Hermeskeil

Start/Ziel: Festplatz Rascheid
Länge: 13 km
Höhenmeter: je 367 hm auf/ab

Mit ihrem Namen verweist die Traumschleife auf eines der größten eisenzeitlichen Grabhügelfelder im Hunsrück und führt einmal rund um den Ort Rascheid. Die von Bäumen eingerahmte St. Anna Kapelle auf dem Heidelberg ist der erste Höhepunkt der Wanderung, ein weiterer im wahrsten Sinne des Wortes ist der Aussichtsturm „Nationalparkblick“.

Abgeschiedenheit und Natur pur finden Wandernde dann in der engen Schlucht des Brüchelsbaches und beim Abstieg ins Rasbachtal, dessen klares Wasser sich in zahllosen Windungen durch die winterliche Landschaft schlängelt. Die Touristinfo Hermeskeil bietet außerdem bei entsprechender Schneelage geführte Schneeschuhwanderungen an.

Traumschleife STUMM-Orgel-Weg 
Rhaunen im EdelSteinLand

Start/Ziel: Wanderparkplatz am Freibad Idarwald
Länge: 13,8 km
Höhenmeter: 203 hm auf/ 220 hm ab

Diese Traumschleife ist ein ganz besonderer Tipp für Liebhaber:innen der Orgelmusik, denn neben einem Mix aus Wald- und Wiesenpassagen trumpft die Wanderung mit besonderen Klangerlebnissen auf. Der Orgelbaumeister Johann Michael Stumm, 1683 in Sulzbach im Hunsrück geboren, war der Begründer einer über sechs Generationen andauernden Orgelbaudynastie der Familie Stumm. Die Wanderung führt zu einigen Stumm-Orgeln in den Orten Rhaunen, Sulzbach, Hottenbach, Schauren und Stipshausen. 

Dank einer speziell für die Traumschleife eingerichteten Audiothek begleitet der Orgelklang die Wandernden auf Wunsch während der gesamten Tour oder an den jeweiligen Kirchen und Infotafeln durch Scannen des QR-Codes. Die Orgelmusik verleiht der kargen Winterlandschaft einen überraschend lieblichen bis epischen Charakter. 

Im EdelSteinLand gibt es im "Best of Wandern Testcenter" an der Harfenmühle zudem die Möglichkeit, u.a. Schneeschuhe zu testen, um dann eigenständig individuelle Schneeschuhwanderungen zu unternehmen.

Alle weiteren Traumschleifen sind zu finden auf www.saar-hunsrueck-steig.de/traumschleifen