von Ricarda Große

Das Areal wechselt zwischen Wald und Wiesen. Über diverse Pfade, mitunter Hohlwege, kann man das Plateau auf dem Rödel erreichen. Auf der savannenartigen Ebene dominieren Gräser und Kleingewächse die Landschaft und lassen einen weiten Blick zu. Unter der Woche ist es sehr still hier oben und man hat das Gelände für sich alleine. 

Infotafeln geben Hinweise zu spezieller Flora und Fauna im Naturschutzgebiet "Tote Täler". Koniks halten den Trockenrasen am Leben und verhindern Verbuschung. Schmale Zugangstore erlauben Wandernden den Zutritt auf die Weidefläche. Man sollte die Tiere jedoch in Ruhe ihre Arbeit machen lassen und von Weitem beobachten. Der Hinweis, sie weder zu füttern noch zu behelligen, versteht sich natürlich von selbst. Früher gab es hier oben zahlreichen Steinbrüche, in denen Muschelkalk abgebaut wurde. Einige sind auch heute noch zu erkennen.

Blickfang kurz vor Nißmitz – die Neuenburg.

Ich orientiere mich in Richtung Holzplattform und folge dem Weg weiter am Rande der Fläche außerhalb des Geländes. Es geht schließlich bergab durch einen breiten Hohlweg in Richtung Nißmitz und Freyburg. Obstwiesen geben freie Sicht auf Schloss Neuenburg. Weiter durch Nißmitz hindurch folge ich dem Weg parallel zur Unstrut und der wunderbaren Sichtachse zum gegenüberliegenden Zentrum des Weinanbaugebietes Saale-Unstrut. Über die Brücke geht es direkt nach Freyburg. Die Neuenburg mit ihren massiven Mauern und der Dicke Wilhelm (Bergfried) ziehen den Blick immer wieder auf sich. Zeit, sich das Burggelände mal genauer anzuschauen.

Herzoglicher Weinberg Freyburg mit seinem Weinberghaus aus dem 18. Jh.

Bergauf geht es zur Burg. Ein Gang über das Gelände ist sehr zu empfehlen sowie ein Blick ins Innere der Gebäude. Danach geht es an der Außenmauer und mit Blick auf die Unstrut und die Hänge des gegenüberliegenden Rödels bergab über den geschwungenen Eselpfad. Zurück auf dem Asphalt des Ortes sind es nur wenige hundert Meter zum Herzoglichen Weinberg Freyburg, wo der Wandertag eindrucksvoll unterhalb des bekannten Weinhäuschens abgeschlossen werden kann. Der Bahnhof Freyburg ist für die Abreise in nur knapp zehn Minuten auf der anderen Seite der Unstrut zu erreichen. 

Diese Tour dient als Orientierung. Sie folgt keinem durchgängig markierten Weg. Abstecher, Abkürzungen und Erweiterungen sind immer möglich.

GPX-Track zum Download

Tipp der Autorin: Das Gelände auf dem Rödel ist weitläufig und viele Wege und Pfade lassen sich spontan erkunden. Je nach Jahreszeit sind auch Orchideen und andere Pflanzen zu entdecken. Zum Abschluss der Wandertour ist eine Einkehr am Herzoglichen Weingut mit Ausschank sehr zu empfehlen, um die Eindrücke bei einem Glas Wein im Schatten der Burg noch einmal Revue passieren zu lassen.

Anreise: Mit der Regionalbahn bis Bahnhof Balgstädt als Startpunkt. Die Rückfahrt ist über Bahnhof Freyburg (Unstrut) möglich oder man läuft im Bogen wieder über den Rödel zurück nach Balgstädt.

Hingucker: Eierautomat und Regioautomat in Balgstädt von MaMa's Unstrutter entdecken und lokal hergestellte Produkte kennenlernen, wie Rapsöl, Senf u. a. Mehr Infos zu weiteren regionalen Produkten auf www.handgemacht-saale-unstrut.de

Erlebnis: Schloss Neuenburg, Wildpferde und seltene Pflanzen wie Orchideen auf dem Rödel, Führung durch den Herzoglichen Weinberg Freyburg mit seinem liebevoll erhaltenen Weinberghaus aus dem 18. Jh.