Das Heckengäu vor den westlichen Toren Stuttgarts stand schon lange auf meiner Liste. Steile Berge, schroffe Felskanten, spektakuläre Pfade oder imposante Burgen – all das dürfte man hier nicht finden. Hier geht es ruhig, sanft, gar malerisch zu. 

Grüne Wiesen, Felder und kleine Wäldchen soweit das Auge reicht. Dazu Heideflächen, Schafe und Streuobstwiesen. Zusammen mit dem Naturpark Schönbuch, einem fast vollständig bewaldeten Gebiet, in dem idyllische Bachtäler und baumreiche Seelenruhe schlummern, bildet das Heckengäu eine riesige Wanderspielwiese, die bis an den nördlichen Schwarzwald reicht.

Der Herzog-Jäger-Pfad gilt als eines der Wander-Aushängeschilder der Region. Mitten im Schönbuch gelegen, ist der Rundwanderweg, der sich dem ehemaligen Jagdgebiet Bezenberg widmet und die Geschichte von Herzog Friedrich I. und seinem vierbeinigen Begleiter erzählt, meine erste Adresse. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl, nach stundenlanger Fahrt aus dem Auto zu steigen und plötzlich mitten im Grünen zu stehen. Der Autolärm weicht dem Zwitschern der Vögel und die stickige Luft dem Atem des Waldes. Schon auf den ersten Metern ist mein Körper gefüllt mit frischer Luft, bis tief hinein zur Lunge kriecht das Lebenselixier. Durchatmen, Ruhe tanken, Wandern.

Unser Autor Jarle Sänger

Wanderer haben selten genug und niemals alles gesehen. Für uns geht Wanderjournalist und Buchautor Jarle Sänger auf Wanderreisen quer durchs Land. Mission: Deutschland zu Fuß entdecken. Voller Neugier macht er sich auf, auch die eher unbekannten Winkel Deutschlands sowie exotischen Wanderspielarten zu erkunden, um von seinen Erlebnissen auf Tour zu berichten. Dabei lernt er Land und Leute kennen und zeichnet ein authentisches Bild der unzähligen kleinen und großen Erlebnislandschaften Deutschlands.
 

Der Trubel kehrt zurück

Der stattliche Mammutbaum stellt die kleine Hütte in den Hintergrund 
© Jarle Sänger

Die Waldwege sind matschig, aber dennoch leicht zu gehen. Heute ist es zwar „nur“ grau und dicht bewölkt, doch der Dauerregen der Tage zuvor hat seine Spuren hinterlassen. Es geht hinab ins Schaichtal, eines dieser idyllischen Bachtäler des Schönbuchs, das unter besonderem Schutz steht. Doch ich gebe zu, von dem kleinen Flusstal habe ich mir beim Blick auf den Routenverlauf ein wenig mehr erhofft. Das liegt aber nicht an dem Tal selbst, sondern daran, dass zum Zeitpunkt meiner Wanderung größere Rodungsmaßnahmen vollzogen werden. Und vielleicht ein bisschen auch am Winter. Gerne würde ich in ein paar Jahren noch einmal herkommen um zu sehen, wie schön das Reich der quirligen Schaich geworden ist. So gehe ich entlang des kleinen Flusses und stelle mir vor, wie bald schon all die natürlich vorkommenden Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum im Schoße der Schaich zurückerobern und dieses Kleinod mit dem unverwechselbaren Talent der Natur zu schmücken beginnen. Bald darauf kehre ich der Schaich den Rücken zu und steige über einen imposant eingegrabenen Hohlweg steil hinauf, ein Überbleibsel alter Handelswege. 

Vom Sinn des Lebens

Der Herzog-Jäger-Pfad ist bestens markiert 
© Jarle Sänger

Ohnehin erzählt der Herzog-Jäger-Pfad spannende Geschichten auf den Schautafeln am Wegesrand, die auch in für Kinder verständlicher Sprache geschrieben sind. Die Hintergründe zum Wald mit seiner heimischen Flora und Fauna überfliege ich zügig, von denen habe ich schon zigfach auf anderen Wanderwegen gelesen. Doch vom Stubensandstein, der hier zur Restauration des Ulmer Münsters abgebaut wurde, von der herzoglichen Jagd, Mammutbäumen oder den Kelten lese ich gerne und voller Neugier. Am schönsten ist die kleine Anekdote vom Sinn des Lebens an einer großen, sternförmigen Kreuzung. Einst soll hier – nach der fiktiven Erzählung – Friedrich I. höchstpersönlich gestanden haben. Verirrt und ratlos, welchen Weg er von hier aus einschlagen solle. Passend dazu steht hier heute ein Baum, der wie ein großer Wegweiser in alle Richtungen verästelt ist. An jedem Ast ist ein anderes Lebensziel geschlagen: Freiheit, Erfolg, Karriere, Gesundheit, Glück, Familie, Reichtum oder Liebe. Das bringt mich zum Nachdenken. Was macht mich im Leben wirklich glücklich?
Familie? Unglaublich wichtig. Doch ich grübele, steht nicht die Gesundheit über allem? Wie lebenswert ist das Leben ohne Gesundheit? Wenn ich nicht fähig wäre, es in all seinem Umfang und seinen Freuden zu leben. Wenn ich nicht in Gänze daran teilhaben könnte. Nagt das nicht am Lebenswert? So wird der leicht ansteigende Forstweg an diesem Montag kurzzeitig zur Kulisse tiefgründiger Gedanken. Der Wald und die Einsamkeit zum spontanen Vehikel meiner Selbstreflexion. Stoisch setze ich einen Fuß vor den anderen, stapfe durch meine Welt. Verloren in meinen Gedanken, so wie Friedrich I. es einst hier war. Um mich selbst zu finden und ein kleines bisschen neu zu entdecken. Die einzigartige Kunst des Wanderns.

Vorhang, öffne dich

Blick von der Steilkante des Schönbuchtraufs auf die schwäbische Ebene
© Achim Mende

Der Herzog-Jäger-Pfad ist ein schöner, waldreicher Wanderweg, doch seinen größten Trumpf spielt er an den Knaupwiesen aus. Dort, wo sich das erste Mal der Vorhang des Waldes öffnet und der Blick über Waldenbuch frei wird. Passend dazu steht hier eine große Schaukel mit Dach mitten im Gras, die zum Beinebaumeln und Fernsehen lädt – Einladung angenommen. Weiche Wiesenwege führen mich danach aussichtsreich weiter, über die Jungviehweide mit Jugendzeltplatz bis zum großen Bilderrahmen, wo sich erneut eine tolle Weitsicht auftut. Spätestens hier stelle ich fest: Ja, der Weg hat was. Diese unaufgeregte Schönheit ohne große Highlights. Idyllische Landschaft und Stille, mehr braucht es oftmals nicht.

Das Streben nach Glück

Ein Paradebeispiel der sanften Gäulandschaft
© Landkreis Böblingen

Mittlerweile stehe ich auf der vielleicht weitesten Streuobstwiese, die ich je gesehen habe – ich habe das Streuobstgebiet „Braunäcker“ erreicht. Knallig grünes Gras soweit das Auge reicht und in großen Abständen stehen knorrige und kahle Bäume. Wie fröstelnde Soldaten, die sich schweigend dem Winter widersetzen, ehe sie im Frühling zur großen Kür auffahren. Hier lasse ich mich auf einer Rastbank nieder. Die Sonne ist mittlerweile durch die Wolkendecke gebrochen und wärmt mein Gesicht, das ich gen Himmel halte. Es ist schön hier. Doch gerade noch genieße ich die Zufriedenheit dieses Moments, da schießt die Antwort auf die Frage nach dem, was mich glücklich macht im Leben, wie aus der Kanone geschossen durch meinen Kopf und ich erkenne, dass die Antwort bereits in dieser einen Frage steckt. Denn über allem im Leben steht das Glück. Gesundheit und Reichtum und Erfolg und Freiheit – all das ist wertlos, wenn ich kein Glück dabei empfinde. Doch bin ich arm, alleine, krank, erfolglos und unfrei und spüre dennoch das pure Glück dabei, habe ich dann nicht ein erfüllteres Leben gelebt? Ja, viele der anderen Lebensziele sind Werkzeuge auf dem Weg dorthin, für die einen mehr, für die anderen weniger. Doch ohne das Glück am Ende des Tunnels verlieren all die Zwischenziele ihren Wert. So sind wir alle angetrieben vom Streben nach Glück, dem höchsten aller Ziele.

Kochen aus Leidenschaft

Das Glück, das hat auch Werner Großhans im Heckengäu gefunden. Lange suchen musste er nicht, schließlich ist er hier aufgewachsen. Nachdem der gelernte Metzgermeister den Betrieb seiner Eltern übernommen hatte, wagte er 2007 den Schritt in die Gastronomie. Seitdem ist er Koch und Betreiber eines kleinen, urigen Landgasthauses in Aidlingen. Noch heute arbeitet er dort, wo seine Eltern es ihr Leben lang taten. Die alte Metzgerei jedoch nutzt der 63-Jährige nur noch zum Hobby, denn so ganz ist er die Leidenschaft zur Wurstherstellung und Fleischverarbeitung nie losgeworden. Großhans ist einer der sieben HeckengäuKöche. Das Köchebündnis schwingt seit 2009 die Kochlöffel und hat es sich zum Ziel gemacht, die Spezialitäten der Heimat mit regionalen Zutaten und Rohstoffen in immer neuen Varianten auf die Teller zu bringen. Die eher rustikale schwäbische Küche kreieren die sieben Köche dabei mindestens zwei Mal im Jahr zu echten Feinschmeckerköstlichkeiten um. Das sogenannte Schlemmermahl ist immer ein Riesenevent, bei dem jeder Koch einen Gang übernimmt unund zu dem bis zu 200 Personen kommen. „Wir sind einfach eine coole Truppe, Neid oder Missgunst gibt es bei uns nicht“, beschreibt Großhans das Bündnis, in dem es keine Hierarchie gibt. Jeder hilft jedem und gemeinsam machen sie die Gäste mit Ochsenschwanzravioli, Karpfenpralinen, Wildkräutersalat oder Krautwickel mit Maronensauce glücklich. „Wir verdienen kaum einen Cent daran, aber unsere Qualität spricht sich rum, weit über das Heckengäu hinaus“, erzählt er stolz. Mittlerweile hat sich der Erfolg nicht nur auf das Bündnis selbst, sondern auch auf das jeweilige Lokal der Köche übertragen.

Begegnung: Werner Großhans, 63 Jahre, HeckengäuKoch & Metzger aus Leidenschaft
© Jarle Sänger

Werner Großhans ist Koch aus Leidenschaft, das merkt man. Frische und Regionalität sind nicht nur sein Markenzeichen, sondern seine Philosophie und Überzeugung. Das spüre ich bei jedem Satz. Er liebt den persönlichen Kontakt zu seinen Gästen. Wann immer er Zeit findet, geht er raus, sieht nach dem Rechten und fragt nach dem Befinden. „Zufriedene Gäste sind das A und O“, sagt er. Die Resonanz spricht für sich, mehrfach wurde Großhans von der Fachzeitschrift „Der Feinschmecker“ ausgezeichnet, auch für das Fernsehen kochte er schon. Und wer einen Tisch in seinem Landgasthaus ergattern will, muss lange vorher reservieren. Dabei ist Großhans nicht nur mit seiner hochwertigen, aber gutbürgerlichen Küche, sondern auch persönlich stets auf dem Boden der Tatsachen geblieben: „Lob gilt nur solange es ausgesprochen wird, danach musst du dir es neu verdienen. Einfach ausruhen auf den Lorbeeren – das geht nicht.“

All das, so erzählt er, sei nicht zu schaffen ohne die Frau an seiner Seite, die ihn tatkräftig unterstützt und ihm immer wieder den Rücken freihält. Er ist der einzige Koch in seinem Landgasthof, nur eine Küchenhilfe hat er, das war‘s. „Da muschd Gas geba“, fährt es mehrfach aus ihm heraus, als er mir von seinem Arbeitsalltag erzählt. Wer denkt, ein Koch hat nur während der Öffnungszeiten zu tun, der irrt. Von acht Uhr morgens steht Großhans in der Küche, schnibbelt, hackt, portioniert, setzt an und bereitet vor, ehe es dann ans eigentliche Kochen am Abend geht. Großhans probiert nicht viel aus, stellt sich nicht dar. „Ich mach‘ einfach das, was ich kann“, sagt er bescheiden. Und das ist vor allem gutbürgerliche, frische und regionale Schwabenküche in seinem eigenen kleinen Landgasthaus. Und das ist, gerade während Corona, wahrlich kein Zuckerschlecken, wo er gerade mal 40 % des gewöhnlichen Umsatzes durch ein „To Go“-Angebot erzielt. Dennoch ist es eben das, was ihn glücklich und letztlich so erfolgreich macht.

Heckengäuer Schlenderweg

Die Heidefläche am Storrenberg
© Jarle Sänger

Bei so viel Sinnieren über Regionalität möchte ich am nächsten Tag die typische Landschaft des Heckengäus selbst erwandern, nachdem ich tags zuvor im Waldreich des Schönbuchs unterwegs war. Wiesen und Felder, Streuobstbäume und Heideflächen erwarten mich auf den „Schafspuren“, einer der sieben sog. „Land. Touren“ in der Region. Von Beginn an laufe ich über ruhige Waldwege sowie weiche Wiesenwege. Die Vögel zwitschern um die Wette und ich gerate schnell ins Schlendern. Bereits tiefenentspannt erreiche ich den Storrenberg, wo ich mit der kleinen Heidefläche ein malerisches Kleinod finde. Es ist einer dieser Orte, die sich völlig unvorbereitet vor mir auftun und mich sofort begeistern. Der Blick vorbei an den großen, einzelnstehenden Bäumen und über die Heidelandschaft hinweg ins Tal des Aischbachs ist fantastisch. Ich setze mich auf eine Rastbank, beschattet von einem mächtigen und uralten Hutebaum. Dann sehe ich hinauf, beobachte das verschnörkelte Geäst und fühle die Geborgenheit dieses hölzernen Riesens. Eine kleine Heimat auf Zeit. Ohnehin liebe ich solch alte Bänke, die so viele Geschichten zu erzählen hätten. Welche Menschen hier wohl saßen? Über was sie nachdachten und was sie umtrieb? Wenn das morsche Holz dieser alten Bank doch nur erzählen könnte.

Die Stille genießen

Die Heckengäu-Schafe als Landschaftspfleger
© Landkreis Böblingen

Der Weg führt direkt durch die kleine Heide, in der sich im Sommer zufrieden blökende Schafe tummeln, um diese Kulturlandschaft auf natürliche Art und Weise zu pflegen. Heute bin ich alleine hier und auch im weiteren Verlauf treffe ich weder Mensch noch Tier. Waldpassagen wechseln sich munter ab mit offenen Feldern und grünen Wiesen. Immer mal wieder säumen knorrige Streuobstbäume meinen Weg, auf dem phasenweise keinerlei Zeichen von Zivilisation zu sehen oder hören sind. Fast unmerklich steigt der Weg hinauf auf einen Höhenzug, wo ich erneut auf eine kleine Heidefläche treffe. Auch hier lasse ich mich nieder. Ich setze mich ins Gras, lehne mich an einen der großen Bäume und schließe die Augen. Der Wind rauscht leicht um meine Ohren und die kühle Brise klettert langsam meinen Ärmel hinauf. Doch ich bleibe noch eine Weile und genieße die Stille.

Wo Geschichten erzählt werden

Heckengäuer Baumriesen als virtuose Wachstumskünstler
© Jarle Sänger

Dann raffe ich mich auf, lasse die Höhe hinter mir und laufe hinab in Richtung Deufringen, von wo ich heute Mittag gestartet bin und dessen Dächer ich bereits am Horizont erblicken kann. Es ist ein kleiner Ort, in dem sich die Häuser eng an einen Hang über dem Aidtal schmiegen. Ein bisschen erinnert der Anblick an Pinguine während eines Wintersturms. Ein Haus reiht sich an das andere. Dach an Dach, Tür an Tür und Fenster an Fenster stehen sie Spalier. Alle haben sie vier Wände und ein Dach und doch birgt jedes Haus seine ganz eigenen Geschichten. Stumme Zeitzeugen aus Stein und Holz und Glas. Zeugen von Trauer, von Freude und Glück. Aufgereiht, so eng auf kleinstem Raum und doch so unterschiedlich und individuell. So wie die Lebenswege ihrer Bewohner. Das Dorf als Kulminationspunkt des Lebens mit all seinen Wundern und Dramen, seinen Glücksfällen und Schicksalsschlägen – ein faszinierender Gedanke, der den Schlusspunkt dieser überaus entspannten Wanderung setzt. 

Weitblick vom Aussichtsbalkon

Der imposante Schönbuchturm überragt alles
© Andreas Sporn

Am letzten Tag wird es etwas anstrengender und ich kraxele hoch hinaus. Der Schönbuchturm ist der ganze Stolz der Region und tatsächlich ist der Blick vom 35 m hohen, architektonischen Meisterwerk aus grandios. Egal, ob Norden, Osten, Westen oder Süden, das 360-Grad-Panorama gibt den Blick in alle Himmelsrichtungen frei. Über das Korn- und Heckengäu sowie den Schönbuch reicht die Sicht bis hin zum Schwarzwald oder zur Schwäbischen Alb. Doch auch die Tour hierher war nicht nur von einsamen Pfaden, sondern auch von immer wieder wechselnden Ausblicken geprägt. Vor allem der Blick vom Schönbuchtrauf bleibt mir in Erinnerung, auch wenn die nahegelegene Autobahn den schwäbischen Augenschmaus ein wenig befleckt. Der Schönbuchtrauf, das ist die steile Hangkante, die den gleichnamigen „Wald des Jahres 2014“ im Westen scharf begrenzt und den ein oder anderen steilen Anstieg birgt. Hier oben gibt der Wald grandiose Blicke frei auf die davor liegende Ebene und einen eindrucksvollen Einblick in die Dimension des Raumes. Es ist das sehenswerte Resultat von fleißiger Natur, die Millionen Jahre lang an diesem Aussichtsbalkon gewerkelt haben muss. Wiesen, Felder und Streuobst zu meinen Füßen, die blassen Konturen des Schwarzwaldes am Horizont und das schützende Blätterdach des Schönbuchs in meinem Rücken – bei solch einem Blick ist die rauschende Blechlawine schnell vergessen.

Stuttgarts grüner Vorgarten

Der Frühling im Heckengäu strahlt in knalligen Farben
© Kasulke Christoph

Die Region Heckengäu-Schönbuch ist eine kleine, aber feine Wanderregion ganz nahe der Metropolregion Stuttgart. Zugegeben, spektakulär ist etwas anderes, doch mit den sieben Land.Touren, dem Schönbuchturm und Weitwanderwegen wie dem Schwarzwald-Schwäbische-Alb-Allgäu-Weg oder dem Gäu.Rand.Weg finden hier nicht nur Stuttgarter eine Menge Stoff zum Wandern. Stoff, den man oftmals ganz für sich alleine hat. Wer mit sanfter Hügellandschaft zufrieden ist und keine hohen Berge braucht, wer gerne auf das weite Land vor seinen Füßen schaut, sich in Wäldern verlieren möchte und einmal der einzigartigen Blütenpracht des Heckengäuer Frühlings verfallen will, der findet im grünen Vorgarten von Stuttgart bestimmt sein Wanderglück.

Meine Tourentipps 

Der Herzog-Jäger-Pfad führt die unaufgeregte Schönheit des Naturparks Schönbuch vor Augen. Schattige Waldwege, idyllische Bachtäler und schöne Grill- und Rastplätze säumen den Wanderweg, der anhand vieler Schautafeln spannende Geschichte vom Lebensraum Wald, aber auch von der Region erzählt. Die Höhepunkte der Tour sind die freien Blicke von Knaupwiesen und Jungviehweide aus.
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Wer die typische Landschaft des Heckengäus aus Heideflächen, Streuobstwiesen, Hecken und weiten Feldern erwandern möchte, ist auf der Land.Tour „SchafSpuren“ goldrichtig. Hier herrscht Ruhe abseits von dicht befahrenen Straßen und Ortschaften. Schlendern auf weichen Wegen und die Seele baumeln lassen, das fällt auf der kurzen, aber wunderschönen Tour nicht schwer. 
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Dass die Region Heckengäu & Schönbuch auch knackig kann, das beweist diese Tour der Aussichten. Entlang des Schönbuchtraufs und letztlich ganz oben vom 35 m hohen Schönbuchturm lässt sich weit, weit hinein ins Land blicken. Doch schöne Aussichten wollen erobert werden, so birgt der Schönbuchtrauf den einen oder anderen kurzen, aber steilen und lohnenswerten Anstieg hoch über Herrenberg.
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Anreise

Auto: Die Region Heckengäu- Schönbuch liegt etwa 30 Autominuten westlich von Stuttgart und ist gut über die Autobahnen 8 und 81 zu erreichen.

ÖPNV: Die äußeren Randgebiete sind gut mit dem überregionalen Bahnnetz verbunden. Ins Herz geht es dann jedoch nur mit dem Bus weiter. www.bahn.de

Infos

www.schoenbuch-heckengaeu.de

Jahreszeit

Die allerschönste Jahreszeit zum Wandern in der Region Heckengäu-Schönbuch ist ganz bestimmt der Frühling. Wenn die zahlreichen Streuobstwiesen in voller Blüte stehen und die saftig- grünen Wiesen im Frühlingserwachen um die Wette leuchten. Doch auch der goldene Herbst im Schönbuch braucht sich nicht zu verstecken.

Ausrüstungstipps

Die Wanderwege in der Region Heckengäu- Schönbuch sind gut ausgebaut. Die Basisausrüstung, bestehend aus Wanderschuhen mit gutem Profil sowie Wind- und Wetterschutz, ist ausreichend. Das Relief ist flach bis hügelig und nur selten technisch fordernd.

Kartenempfehlung

Als Wanderkarte empfiehlt sich die Karte des KOMPASS Verlags „Stuttgart und Umgebung“ (Nr. 780) im Maßstab 1:50.000, ISBN: 978-3-99044-760-4. Außerdem empfehle ich immer eine App fürs Handy, z. B. Outdooractive, welche auf der Grundlage von OpenStreetMap jede Menge versteckte Wege aufzeigt.