Unter deutschen Urlaubern ist Rab sicherlich eine der bekanntesten kroatischen Inseln, aufgrund der vielen für Kroatien an sich eher seltenen Sandstrände. In der gleichnamigen Stadt Rab und auf der gesamten Insel gibt es darüberhinaus zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten, die teilweise auf die römische Siedlungsgeschichte im Mittelmeerraum zurückgehen. Die Insel im Adriatischen Meer blickt auf eine über 2.000 Jahre alte Geschichte zurück.

Neben imposanten Bauten mit faszinierender Architektur, sind es aber oft auch die kleineren Entdeckungen am Wegesrand, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen und zu den persönlichen Highlights einer Tour werden. Verwitterte Ruinen direkt an der Küste, jahrhundertealte Mauerreste oder die Fundorte bedeutsamer mittelalterlicher Artefakte lassen uns wie durch ein Fenster in die Vergangenheit auf der Insel schauen.

Drei Lehrpfade & 30 archäologische Fundstätten

Das „Rab Archaeological (T)Races-Projekt“ präsentiert 30 archäologische Fundstätten auf der Insel Rab, von denen einige direkt an ihren Originalschauplätzen zu erwandern und zu bewundern sind. Wie kleine Schätze liegen manche der archäologischen Stätten in der mediterranen Landschaft der Insel Rab verborgen und lassen sich über drei spannende Lehrpfade miteinander verbinden. Weitere Informationen über dieses wertvolle Erbe sind in der Nähe der Standorte oder an Aussichtspunkten mit Blick auf die archäologischen Fundstätten zu finden. 

Mit der Rab Archaeological (T)Races-App können Wandernde oder Radfahrende auf den Lehrpfaden außerdem Punkte an jeder archäologischen Fundstätte sammeln, den Erklärungen eines virtuellen Tourguides lauschen oder besondere Erinnerungsfotos mit Augmented Reality-Figuren knipsen – eine tolle Ergänzung zum Wandererlebnis für Groß und Klein!

Epario – An der Küste von Lopar

An einer archäologischen Fundstelle an der Küste

Steinartefakte, Wallburgen (befestigte Siedlungen auf Hügeln), Nekropole (Friedhöfe) und Landvillen sowie sporadische Fundstücke von Keramik, Mosaiken und Münzen geben Forschenden Auskunft über das Leben im Gebiet Lopar in prähistorischer Zeit und in der Antike. Wandernde können diesen Spuren auf dem Lehrpfad Epario folgen. Damals wie heute besteht Lopar aus verschiedenen in der Landschaft verteilten Siedlungen, die meist nach den Familien benannt sind, die sie bewohnen. Bis heute pflegen die Bewohner eine Reihe von Volksbräuchen. Die Kirche von S. Maria de Epario (Hl. Maria von Lopar) geht laut historischen Dokumenten auf das Jahr 1334 zurück. Mit dieser Kirche ist eines der größten religiösen Feste der Insel Rab verbunden: Mariä Geburt. Der 10 km lange Pfad punktet außerdem mit beeindruckenden Felsformationen und der Nähe zur Küste mit malerischen Buchten für ein erfrischendes Bad im Meer.

Capo Fronte – Im Wald Dundo

Im schattigen Wald von Dundo

Diese 22,5 km lange Wanderung führt durch das waldreichste Gebiet der Insel, das Waldvegetations-Sonderreservat Dundo und die bewaldete Halbinsel Kalifront im Westen von Rab. Neben einem der besterhaltenen Steineichenwälder im Mittelmeerraum stoßen Wandernde unterwegs auf zahlreiche archäologische Fundstätten: Überreste mittelalterlicher Kirchen zum Beispiel oder Trockenmauern und Kalköfen, die von der intensiven Nutzung der Landschaft in der Vergangenheit zeugen. Auch auf dieser Wanderung ist das Meer immer wieder in Sicht- und Reichweite. Wer lieber eine längere Pause in einer der malerischen Buchten machen möchte, kann den Weg dank zweier Schleifen entsprechend abkürzen. In jedem Fall steht mit dieser leicht zu gehenden Tour ein erlebnisreicher Tagesausflug mit vielen kleinen Highlights bevor!

Frux – Im Reich der Trockenmauern

Beeindruckende Kulisse auf dem Lehrpfad Frux

Auf 6,5 km verbindet dieser Wanderpfad Lopar mit dem Ort Supertarska Draga und ist ein Abschnitt des längeren sogenannten Premužić-Wanderwegs. Er führt Wandernde an einigen Meisterwerken der Trockenstein-Bauweise vorbei. Die Gegend ist geprägt von der Landwirtschaft der Benediktinermönche, die sich im Jahr 1059 auf Einladung des Königs hier niederließen. Sie bauten eine dreischiffige Kirche mit großem Abteigebäude, betrieben Getreideanbau, wobei sie unter anderem ihre Felder mit Trockensteinmauern abgrenzten und errichteten Salzpfannen an der flachen Küste, die ihnen ein beträchtliches Einkommen einbrachten. Besonders schön ist auf der Wanderung auch das Tal Fruga auf halber Strecke sowie auf der zweiten Hälfte des Weges der Blick auf den höchsten Berg der Insel Rab, den 408 m hohen Kamenjak.

Info: www.rabarchaeologicaltraces.com