Die Autotour in die Alpen ist fest geplant, der Wagen hat den Urlaubscheck durchlaufen, zwei Nächte auf unterschiedlichen Hütten sind gebucht, und die Trekking-Ausrüstung liegt im Flur bereit. Und dann das: eine Erkältung. Es fängt an mit einem leicht irritierten Hals, der den heißen Kaffee beim Frühstück noch verzeiht, das Kimtchi zum Mittagessen aber definitiv zu scharf findet. Die Stimme versagt, es kratzt im Hals - Husten. Schon Mittwoch! Am Donnerstag läuft die Nase wie ein Wasserhahn, nicht einmal die dicken Skistrümpfe bekommen die Füße warm, und aufstehen will man gar nicht ... Die meisten Menschen würden den Trekkingausflug schlicht absagen und sich mit einem Wochenende zwischen Salbeitee, Wärmflasche und Taschentuchbox abfinden. Warum eigentlich?

Bei Erkältung kein Sport

Da sind sich Ärzte einig: Wer eine ernsthafte Erkältung hat, sollte auf Sport verzichten. Ist Trekking aber Sport oder Erholung? Darüber lässt sich wohl streiten. Aber: Schonung ist bei Erkältung angesagt, damit der Körper seine Kräfte auf die Bekämpfung der Erreger konzentrieren kann. Aber was genau ist eine ernsthafte Erkältung im Vergleich zu einer "nicht ernsthaften" Erkältung? Wenn Fieber, starke Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen oder nur eines der Symptome vorhanden ist, handelt es sich um eine bakterielle oder virale Infektion. In diesem Fall ist Sport nicht angeraten, körperliche Anstrengung jeder Art muss vermieden werden, und vermutlich ist man ansteckend. Einfach nur ein bisschen Husten oder Schnupfen ist dagegen nicht so ernst. Und beim Trekking kommt dazu, dass eine längere Wanderung in gemäßigtem Tempo und der richtigen Kleidung an der frischen Luft der Heilung förderlich ist. Wo genau die Grenze gezogen werden muss zwischen einem langen Spaziergang und einem Gewaltmarsch, hängt aber von den Gewohnheiten ab. Im Zweifelsfall sollte immer der Hausarzt zu Rate gezogen werden: Der weiß, was man sich zumuten darf.

Mit Doktor acht Tage, ohne eine Wochz

Eine einfache Erkältung benötigt nicht unbedingt Medikamente, sondern Zeit. Wenn Hausärzte behaupten, dass die Erkältung mit Medikamenten innerhalb von acht Tagen abklingt und ohne Medikamente innerhalb einer Woche, dann ist da viel Wahres dran. Der Körper benötigt einfach Zeit, um die Erreger los zu werden. Die Symptome kann man lindern, mehr nicht. Kamillentee und Salbeitee durchspülen Mund- und Rachenraum und wirken so gegen Entzündungsschmerz und Hustenreiz. Ein einfaches Meerwassernasenspray lässt die Schleimhäute abschwellen und hält sie feucht, so dass sie regenerieren können. Wie von der Gesundheitsredaktion von Erkältet.info bestätigt, viel mehr ist eigentlich nicht nötig an Hausmitteln. Wer der Homöopathie vertraut, darf sich unterstützend beim Heilpraktiker die entsprechenden Mittel geben lassen, das wird zumindest nicht schaden. Und ansonsten gilt: Wer erkältet ist, darf sich nicht mäßig bewegen und sollte weder frieren noch schwitzen. 

Und das Trekking?

Na, das darf natürlich stattfinden. Die Kleidung muss funktional sein, es sollten mehrere Lagen übereinander getragen werden. Kleinere Touren sind besser als längere Touren, und die Strecken sollten gemütlich zurückgelegt werden. Ein heißer Tee in der Thermoskanne löst den Husten und lässt den Rotz aus der Nase leichter herausfließen. Bitte ausreichend Taschentücher mitnehmen!