Regiopanorama:
| Vogtland
Glasklar
Eine Reise durch das Baruther Urstromtal
Als die Gletscher geschmolzen waren, versumpfte das Urstromtal, Sanddünen
wurden an den Rändern angeweht und allmählich wuchsen auf dem tellerflachen
Boden Wälder und Wiesen. So wie im Schröbendorfer Busch. Das Naturschutzge-
biet zeigt, wie früher das Baruther Urstromtal ausschaute.
Haufenweise Lampenschirme
Es waren die Grafen zu Solms-Baruth, die
das Baruther Urstromtal über Jahrhunderte prägten. 1596 kaufte Graf Otto zu
Solms-Laubach die ehedem gräflich-fürstliche Herrschaft Baruth mit 12 Dörfern,
großen Waldungen, Mooren und reichlich Wiesen. 1716 veranlasste Graf Friedrich
Sigismund II den Bau einer Glasmachersiedlung in der Nähe des Dorfes Klasdorf.
Ein Jahr zuvor hatte ein Orkan große Waldflächen umgeworfen und der Graf
sann über die Verwendung des Rohstoffes nach. Die Glashütte war mit kurzen
Unterbrechungen bis 1980 in Betrieb und insbesondere mit Lampenschirmen sehr
erfolgreich. Der Ort gleichen Namens bildet mit der zum technischen Denkmal
avancierten Glashütte das sehenswerte Museumsdorf Baruther Glashütte.
Das Schloss, der Park, der Weinberg
Schloss Baruth, 1671 auf den Fundamen-
ten einer Anlage aus dem 13. Jh. errichtet, kündet vom Glanz und dem herrschaft-
lichen Leben der Grafen zu Solms-Baruth. Immer wieder wurde an der stilvollen
Anlage gebaut. Zuletzt erfolgte 2010 eine komplette Sanierung
der Baulichkeiten. Nahezu unverändert geblieben ist der Land-
schaftspark, der nach einem Plan des Großmeisters der Garten-
baukunst, Peter Joseph Lenné, gestaltet wurde. Ziemlich jung
ist hingegen der Baruther Weinberg, den Künstler, Kunstthera-
peuten und interessierte „Großstadtflüchtlinge“ 2006 pflanzten.
Die ersten Jahrgänge des „Baruther Goldstaub“ wurden bereits
gekeltert und schließen damit an die mittelalterliche Tradition
des Weinbaus in der Gegend an. Glasklar: Lust auf mehr?
(ms)
Vor rund 20.000 Jahren begannen die gewaltigen Gletschermassen, die nahezu ganz Norddeutsch-
land bedeckten, zu schmelzen.
Ungeheure Wassermassen sprudelten aus den Gletscherzungen und
wälzten sich Richtung Nordsee. Dabei hinterließen sie eine wannenförmige Rinne. Eine davon ist das
Baruther Urstromtal, entstanden im Gefolge der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit. Es ist das älteste
von drei Urstromtälern in Brandenburg.
Unser Tipp:
Baruther Linie
Der 44 km lange Wander-
weg führt vom S-Bahnhof
Blankenfelde in Teltow durch
fünf Gemeinden hindurch und
an einigen Seen entlang nach
Baruth. Es gibt viel zu erleben
unterwegs. Das Bücker-Luft-
fahrt- und Eissegel-Museum
in Rangsdorf, die Fischereien
am Mellensee, den Dorfback-
ofen in Paplitz, die Bücher-
stadt Wünsdorf und natürlich
Baruth mit seinen Dörfern,
darunter auch das Museums-
dorf Glashütte.
Info
Stadt Baruth/Mark
Ernst-Thälmann-Platz 4
15837 Baruth/Mark
Tel. 033704/972-0
Fax 033704/972-99
info @ stadt-baruth-mark.de www.stadt-baruth-mark.de www.museumsdorf- glashuette.de| Fläming
Die Flemming-
wiesen
im NSG
Schöbendorfer
Busch
Bei Gottow
findet man diese
Idylle: ein Weiher,
etwas Sandstrand,
der Wald und die
Sonne
.
Der Hammerfließ
bei Gottow
ist der rechte
Zufluss der Nuthe.
Holzkunst
am
Weiher bei Gottow.
Alle Fotos:
Klaus-Peter Kappest