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Wasser, Gips und kleine Rüben

Teltow – die Seen, viel Stuck und ein tiefes Loch

Der Teltower Fläming reicht im Osten an die Seenparade vom Rangsdorfer See,

Mellensee,Wünsdorfer See oder Gr. Möggelinsee und seinen Nachbarseen heran.

Im Süden ist das Baruther Urstromtal die Grenze. ImWesten markiert der

Naturpark Nuthe-Nieplitz und im Norden die Hauptstadt Berlin die Grenzen.

Wasser, Heide, Wiesen

Auch hier haben die Eiszeiten das Relief mit Bergen

bis 109 m (Eichberge) modelliert. Dazu ein Gewässergeflecht aus Nuthe, Notte,

Dahme, ungezählten Fließen und Dutzenden Seen. Die Sperenberger Seen hat

allerdings der Mensch gemacht, sie künden von einer geologischen Sensation, dem

Sperenberger Salzstock. Die Launen der Natur wollten es so, dass just hier 700

Jahre lang in mehreren Steinbrüchen Gips gebrochen werden konnte. Anfangs als

Baumaterial für Klöster wie Zinna, den Bergfried von Luckenwalde oder die alte

Burg zu Zossen. Um den wachsenden Bedarf an grobem Bau- oder feinem Stu-

ckaturgips transportieren zu können, baute man die Notte sogar zum Kanal aus.

Von Fischern, Torf und einem Kanal

Der 2,9 km lange Mellensee ist Teil der

Seenkette Wolziger See, Großer und Kleiner Wünsdorfer See und Mellensee.

Direkt am Mellenseeufer liegt der gleichnamige Ort. Dank der reichen Fisch-

bestände an Karpfen, Zander und Aal küren die Mellenseer jährlich bei einem

großen Fischerfest ihre Fischerkönigin.Weiter westlich

liegt Gadsdorf, bekannt durch den oberirdischen Abbau

von Torf. Und noch ein Kanal verdient Beachtung: 1906

weihte Kaiser Wilhelm II. den Teltowkanal im Süden

Berlins zwischen Dahme und Havel ein. Das immense

Wachstum Berlins hatte zu einer dramatischen Zunahme

des Schiffsverkehrs in Berlin geführt, mit dem Teltow-

kanal schuf man Entlastung. Der Teltow – der Beweis für

die Facettenvielfalt im Fläming.

(ms)

Die kegelförmigen Teltower Rübchen werden gerade mal etwa 5 cm lang, haben ein gelbliches

Rübenfleisch und erinnern geschmacklich an Rettiche.

Man isst sie roh zu Salaten oder gekocht als

Suppe bzw. Beilage. Den Sperenberger Gips kann man zwar nicht essen, aber er eignet sich exzellent

für Stuckateure. Na, und das einst tiefste Bohrloch der Welt bohrten Geologen schon 1871.

Bei 1.271,60 m stellte man die Arbeiten bei Sperenberg ein.

Unser Tipp:

Boden-Geo-Pfad

Nur 30 km südlich von Berlin,

im Landschaftsschutzgebiet

„Luckenwalder Heide –

Baruther Urstromtal“

befinden sich die Speren-

berger Gipsbrüche und die

Klausdorfer Tongruben. Fünf

Bodenlehrpfade zwischen mit

4 und ca. 13 km Länge bieten

sich an. Je zwei Rundkurse

führen durch die Sperenber-

ger Gipsbrüche und Klausdor-

fer Tongruben. Der Rundkurs

5 verbindet beide geologi-

schen Besonderheiten.

www.heimatstube- sperenberg.de und www.boden-geo-pfad.de

Info

Tourismusverband

Fläming e.V.

Küstergasse 4

14547 Beelitz

Tel. 033204/62 87 63

Fax 033204/62 87 61

info @ reiseregion-flaeming.de www.reiseregion-flaeming.de

Salzstock

im

Teltower Land.

Der Sperenberger

Gipshut ist eine

geologische

Sensation.

Wundervoll

wanderbar

auf vier

verschieden langen

Bodenlehrpfaden.

Prächtige

Aussichten

auf

die Sperenberger

Seen.

Geologie zum

Anfassen

in den

Sperenberger

Steinbrüchen.

Alle Fotos:

Klaus-Peter Kappest