Wer einige Tage auf Wanderschaft geht oder das Familiengepäck auf einer Tagestour zu tragen hat, der ist gut beraten einen hochwertigen Mehrtagesrucksack zu nutzen. Neben der richtigen Rückenlänge kommt es dabei auch auf das Eigengewicht und die Ausstattung an. Besonders wichtig ist aber die grundsätzliche Entscheidung beim Rückensystem. Sowohl Netzrücken als auch Kontaktrücken haben Vorteile, die Entscheidung sollte man gut abwägen. Wir haben zu jeder der beiden Gruppen jeweils drei Kandidaten für euch ausprobiert. 

Diese Modelle waren dabei:

Netzrücken

Gregory Jade 38 & Zulu 40

 

Lowe Alpine Airzone Camino 35:40 ND
& Airzone Camino 37:42
Osprey Kyte 38 & Kestrel 38

Kontaktrücken

Bach Daydream 35
Deuter AC Core 35+10 SL
& AC Core 40+10
Tatonka Norix 44 W & Norix 48

Alle sechs Kandidaten des Tests bieten eine sehr hohe Qualität und konnten sich daher alle ein „sehr gut“ sichern. Über den Testsieg mussten also mal wieder Details beim Material, der Ausstattung und dem Komfort entscheiden.

Wichtiges Element: Der Hüftgurt

Ein zentraler Punkt bei Mehrtagesrucksäcken ist die Zugrichtung des Hüftgurtes. Dieser muss unbedingt nach vorne zu ziehen sein, denn nur so kann man anatomisch kraftvoll ziehen. Das ist wichtig, denn erst fest sitzende Hüftflossen können die notwendig gute Lastenübertragung weg von den Schultern hin zum Becken und auf die Hüften und Oberschenkel gewährleisten. Hier konnten alle sechs Modelle überzeugen: Alle sind mit gut dimensionierten Hüftgurten ausgestattet, die auch jeweils nach vorne zu ziehen sind, wodurch die Lastenübertragung bestens funktioniert.

Auch beim zweiten sehr wichtigen Punkt, der Belüftung des Rückens, gab sich keiner der Rucksäcke eine Blöße. Zwar bieten die Modelle mit Netzrücken noch mehr Luftigkeit als die mit Kontaktrücken, aber insgesamt kommt bei allen Kandidaten ausreichend Luft an den Rücken.

Die Entscheidung:

In der Netzrückengruppe traten die Modelle von Gregory, Lowe Alpine und Osprey an. Alle sind sowohl als Herren als auch als schlankeres Damenmodell (mit geringerem Volumen) erhältlich. Dank der umfassenden Ausstattung konnte sich am Ende das Modell von Fair Wear Leader Lowe Alpine durchsetzen und sich den Testsieg in der Netzrückengruppe sichern.

In der Kontaktrückengruppe trat der Bach Rucksack als Unisex Variante an. Die Modelle von Deuter und Tatonka gibt es dagegen sowohl als Herren- als auch als Damenmodell mit etwas geringerem Volumen. Den kleinen Punkterückstand aufgrund des höheren Eigengewichts konnte deuter mit umfassender Ausstattung ausgleichen. Am Ende gaben bei den Kontaktrücken- Modellen aber die Nutzung recycelter Materialien und Zertifizierungen den Ausschlag zugunsten des Testsiegers Deuter.

Den ganzen Praxistest gibt es als PDF zum Nachlesen


Die jeweils betroffenen Hersteller haben keinerlei Einfluss auf die Durchführung und das Ergebnis der Tests. Wir haben uns bemüht, die Vor- und Nachteile der Produkte, die uns während des Langzeittests aufgefallen sind, so objektiv wie möglich darzustellen. Oberstes Ziel der Studie war es, möglichst umfassende und praxisnahe Informationen zum jeweiligen Testprodukt zu bieten.