Diese abwechslungsreiche Naturlandschaft bietet zu jeder Jahreszeit besondere Eindrücke, sei es das Blütenmeer und rege Summen der Bienen und Insekten im Frühling oder aber die tief hängenden, mit reifen Äpfeln, Birnen und Pflaumen bestückten Äste im Herbst. Um das ökonomische und ökologische Zusammenspiel, den Lebensraum für viele tausend Tier- und Pflanzenarten, genüsslich und intensiv zu erleben, finden sich u. a. zehn zertifizierte Premiumwanderwege auf dem Früchtetrauf.

Veranstaltungs-Tipp: Das ganze Jahr über, besonders im Herbst, gibt es in und rund um die Weinberge Weinfeste, Weinwandertage, Weinausschank, und Besenwirtschaften, wo Wandernde sich mit regionalen Produkten verköstigen lassen können.

Übersicht & Infos im Veranstaltungskalender auf touren.tuebinger-umwelten.de/de/veranstaltungen

Eintauchen: Streuobstwiesenbaden 

Im Herbst erstrahlen auch die Weinberge der Region in bunter Pracht
© Thomas Kiehl

Was bereits unter dem Begriff „Waldbaden“ – die ursprünglich japanische Methode und Tradition Shinrin-Yoku – zu Lande großen Zuwachs und Interesse auslöst, kann am Früchtetrauf mit den Streuobstwiesen kombiniert werden. Zertifizierte Kursleiterinnen führen durch Achtsamkeitsübungen, die darauf ausgelegt sind, sinnliche Wahrnehmungen zu unterstützen und dem Körper eine Auszeit zu schaffen. Ähnlich wie beim Waldbaden wird bei den Übungen vor allem Stress abgebaut, um dem Immunsystem unter die Arme zu greifen und der mentalen Belastung entgegenzuwirken.

Spazierwanderwege für den kleinen Wanderhunger

Neben mehrtägigen Weitwanderwegen und anspruchsvollen Tagestouren finden sich am Früchtetrauf auch kleine Runden und Abstecher, die ebenfalls wunderbare Aussichten auf die Region und prägnante Monumente, wie die Burg Hohenzollern, freigeben. Dabei können die Besonderheiten der Natur- und Kulturlandschaft intensiv erlebt und die angrenzenden Städte und Orte für Pausen und Einkehr erkundet werden. Zum Beispiel eine ehemalige Textilfabrik, die heute das Streuobst-Infozentrum Mössingen und das Café Pausa beheimatet. Hier erfahren Besucher:innen z. T. spielerisch alles rund um das Thema Streuobst. Im Café werden passenderweise regionale Erzeugnisse und ausgewählte Produkte, vorwiegend mit Streuobstbezug, von einem inklusiven Service-Team angeboten. 

Tourentipps

1| Wurmlinger Kapellenwegle

Die knapp sechs Kilometer lange Spazierwander-Runde bei Wurmlingen führt durch die Streuobstwiesen und Weinberge der Region. Dabei wird es aussichtsreich, mit Ausblicken auf den Albtrauf, das Neckar- und Ammertal – bei guter Sicht ist sogar die Silhouette der Burg Hohenzollern zu erkennen. Höhenpunkt ist die namensgebende Wurmlinger Kapelle. Sie war bis ins 18. Jahrhundert Pfarrkirche des Ortes. Die romanische Krypta um 1100 n. Chr. ist erhalten geblieben. Die Kapelle kann sonntags besichtigt werden (10 bis 16 Uhr, Mai-Oktober).

Tipp: Die Runde kann unterhalb der Kapelle über den sogenannten „Sattel“ zum Premiumspazierwanderweg „Hirschauer Spitzbergwegle“ verlängert werden.

2 | Mössinger Streuobstwegle

Spazierwanderwege für den kleinen Wanderhunger am Früchtetrauf
© Corinna Spitzbarth

Die nur 3,5 km lange Spazierrunde entspringt aus dem Panoramaweg Streuobst und führt am südlichen Albtrauf bei Mössingen vorbei. Unterwegs wird über informative Tafeln Wissenswertes zu der alten Kulturlandschaft und ihrem Artenreichtum vermittelt. Eine tolle Möglichkeit für ein erstes Kennenlernen der von Streuobstwiesen geprägten Landschaft, ohne viele Höhenmeter und über angenehm zu laufende Wege. Eine Tour für die ganze Familie. Mit dabei sind die wunderbaren Ausblicke ins Steinlachtal.

Tipp: Auch hier kann bei Bedarf die Strecke verlängert werden. Einfach das Mössinger Streuobstwegle mit dem Mössinger Leisawegle auf eine knapp über sechs Kilometer lange Runde kombinieren.

3| Unterjesinger Wengertwegle

 „Wengert“ ist das schwäbische Wort für „Weinberg“ und damit Hauptmotiv dieses Spazierwanderweges. Die sechs Kilometer Runde führt durch steile Weinlagen unterhalb des Schönbuchtraufs, durch sanfte Hügel mit idyllischen Streuobstwiesen und durch kühle Waldabschnitte. Auch hier bieten die Ausblicke eine tolle Sicht auf die Region z. B. vom Gewann „Obere Gôgenhalde“ über das Ammertal und den Wurmlinger Kapellenberg bis zur Schwäbischen Alb.

Übrigens: „Gôgen“ heißen in Tübingen die „Wengerter“, also Weingärtner.

Mehr Infos: www.fruechtetrauf-bw.de