Über Stock und Stein & mit grandiosen Panorama auf dem Maximiliansweg
© Kathrin Heckmann

Lauferlebnis auf dem Maximiliansweg in den bayerischen Alpen

Von West nach Ost durch die bayerischen Alpen, vom Bodensee an den Königssee, über Gipfel und Grate, durch Wälder und Täler, entlang von Flüssen und Seen. Ich habe diese wunderbare Route namens Maximiliansweg im vergangenen Herbst zurückgelegt. Aber nicht wie sonst bei mir üblich wandernd, sondern im Laufschritt!

Ein Marathon pro Tag, dazu rund 2.000 Höhenmeter auf jeder der insgesamt zehn Etappen. Und das, obwohl ich bis vor nicht allzu langer Zeit noch gedacht hatte, dass das mit dem Laufen und mir wohl nie etwas werden würde. Weil ich es schon so oft versucht hatte und nie wirklich dabei geblieben war, immer von irgendwelchen Wehwehchen oder schlichtweg akuter Unlust heimgesucht wurde. Weil ich eben ganz offensichtlich einfach nicht zum Laufen geboren war, und das galt es ein für alle Mal zu akzeptieren. Dennoch keimte das Bedürfnis zu Laufen in regelmäßigen Abständen in mir auf. Diese Faszination für die einfachste und natürlichste Form der Fortbewegung, die neben dem Gehen eben auch das Laufen ist, die hatte ich schon immer in mir getragen.

Rückblick: Es begann in Schweden

Dann kam Schweden. Zwei Monate habe ich dort in einem kleinen, rotweißen Haus verbracht. Ganz allein, mitten im Winter. Meine tägliche Fünf-Kilometer-Runde wurde schnell zum liebgewonnen Ritual. Anfangs noch schlendernd, dann immer öfter joggend, bis aus den fünf Kilometern irgendwann zehn wurden und ich einfach nicht mehr mit dem Laufen aufgehört habe. In dem Moment nämlich, in dem ich aufgehört hatte, das Laufen als etwas zu betrachten, das ich tun musste, wurde es zu etwas, das ich tun wollte. Ich lief nicht, weil ich eine Läuferin werden wollte oder weil ich irgendein höheres Ziel verfolgte. Ich lief einfach nur, weil ich es wollte und konnte. An diesem Tag, in diesem Moment, und wenn ich danach nie wieder meine Laufschuhe schnüren würde, dann wäre das eben so gewesen. Glücklicherweise habe ich sie am nächsten Tag wieder geschnürt, und an vielen Tagen danach, denn das Laufen hat mein Leben ungemein bereichert und mir eine ganz neue Welt eröffnet.

Ich wünschte, mir hätte schon früher jemand gesagt, dass ein „Zum-Halbmarathon-in-drei-Monaten“-Trainingsplan bestimmt für viele, aber eben nicht für jeden Menschen der richtige Einstieg ist. Deswegen sage ich es hier und jetzt. Zumal das bestimmt nicht nur fürs Laufen gilt, sondern für so ziemlich jede Tür, die von einem manchmal etwas zu pflichtbewussten Schweinehund bewacht wird.

Mehr zu Kathrins Abenteuern und Entdeckungen findet ihr auf ihrem Blog: www.fraeulein-draussen.de