Urdenbacher Kämpe, Monheim am Rhein
Die Urdenbacher Kämpe bei Monheim am Rhein kann sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad besucht werden. Für beides sind Themenwege, die „AuenBlicke“, gekennzeichnet. Ich entscheide mich für den Weg „Natur Pur“. Zehn Kilometer ist die Tour lang und führt in einer großen Runde einmal durch das gesamte Gebiet der Urdenbacher Kämpe. Ich gestalte sie mir an diesem Tag ganz individuell.
Ich höre den Wind rauschen, sehe wie sich die Baumkronen in der Distanz schunkelnd zu beiden Seiten bewegen. Bereits jetzt kann ich den Verlauf der Wasserader, dem Altrhein, in der Landschaft erkennen. Wie eine Sichel markieren die hohen Bäume die direkte Wassernähe. Davor erstrecken sich Wiesen und Hecken. Kaum zu glauben, dass diese ganze Ebene, die sich vor mir erstreckt, komplett unter Wasser stehen könnte.
Tourentipp von Redakteurin Ricarda Große
Höhenlage
Beste Jahreszeit
- Jan
- Feb
- Mar
- Apr
- May
- Jun
- Jul
- Aug
- Sep
- Oct
- Nov
- Dec
Haus Ausleger am Fähranleger Urdenbach
Donnerstag bis Montag 12:00 – 19:00 Uhr
Dienstag & Mittwoch Ruhetag
Baumberger Rheinterrassen am Aalfischerei-Museum
Mo-Fr 12-22.00 Uhr
Sa-So 10-22.00 Uhr
www.baumberger-rheinterrassen.de
+ diverse weitere Möglichkeiten in der Stadt.
An sonnigen Tagen an genügend Sonnenschutz denken, besonders wenn man auf den offenen Wiesenflächen unterwegs ist.
Turnschuhe oder leichte Halbwanderschuhe sind ausreichend. Regenschutz bei Bedarf.
Ich starte an der S-Bahn-Station Hellerhof. Von hieraus geht es zunächst an der großen Straße „Hellerhofweg" in Richtung Westen. Nach ca. 500 m biege ich nach rechts ab auf die Rudolf-Breitscheid-Straße in ein Wohngebiet. Sofort die erste wieder links abbiegen auf die Paul-Löbe-Straße und dieser bis zum Ende folgen. Hier betrete ich nun den äußerten Rand der Urdenbacher Kämpe. Es wird grün. Und die Häuser, Straße sowie das Rauschen der Autos, tausche ich gegen Vogelgesang und einer ersten weiten Sicht über Felder und Wiesen. Zu meiner Rechten taucht eine Holzplattform auf, von der aus der Blick auf den Altrhein und seinen üppigen Uferbewuchs genossen wird. Bereits hier sind Wegmarkierungen der verschiedenen sich kreuzenden „AuenBlicke", aber auch vom Neanderlandsteig zu finden.
Für mich geht es nun erstmal schnurgerade aus durch die Felder. Pferde stehen auf den Koppeln und in 100 m Entfernung verharrt ein Graureiher auf der Wiese. Ein Wäldchen zur Linken verwehrt mir zunächst noch den Blick auf Haus Bürgel und die Straße. Hier führt der Baumberger Weg quer von Nord nach Süd durch die Urdenbacher Kämpe. Wer mit dem Bus reinfahren will, z. B. von Düsseldorf-Benrath, wird hier entlang kommen. Die Straße wird gequert und ich erreiche Haus Bürgel, seit 2021 UNESCO-Weltrerbe. Auf dem Fundament eines ehemaligen römischen Kastell aus dem 4. Jh. n. Chr., beherbergt das Bau- und Bodendenkmal das römische Museum, die Biologische Station sowie die Kaltblutpferdezucht Reuter. Bereits jetzt kann ich den markanten eckigen Turm des Gebäudes erkennen. Er ist der einzig vorhandene Eckturm aus dem 13. Jh. und steht auf dem Fundament des einst runden Turmbaus aus römischen Zeiten.
Haus Bürgel – Das Museum
Anna-Lena Weber, Geschäftsführerin des Museums, öffnet extra für mich die Türen. Normalerweise ist es nur am Wochenende geöffnet. Ein Miniaturnachbau des Lagers sticht sofort ins Auge, die dahinter positionierte Figur in römischer Kleidung eines Soldaten auch. Das Lager hat wohl bis zu 200 Soldaten beherbergt, vornehmlich keltische Söldner. Befestigt mit einer Mauer, deren Originalbestandteile auch noch heute zu sehen sind, versuche ich mir das Lager und das Treiben vor Ort vorzustellen, während Anna-Lena mich durch ein Tor in der Mauer führt und uns ein historischer Nutzgarten empfängt. Vom Bronzezeitalter bis zur Neuzeit hat die Biologische Station gängige Pflanzen und Gemüse angepflanzt. Eine tolle Idee, die Besucher auf eine botanische Zeitreise mitzunehmen.
Ich lasse Haus Bürgel hinter mir und folge dem Schild „Natur Pur" in Richtung Rheinufer. Der Weg wechselt zwischen breiteren Weg und schmalen Pfad durch Schwarzpappeln und Co. Schließlich geht es einige hundert Meter auf dem sandig-kiesigen Gelände direkt am Rhein entlang. Hier kann man wunderbar verharren und den Schiffen zuschauen. Am Fähranleger Urdenbach verlasse ich den Rhein wieder und es geht tiefer in die Urdenbacher Kämpe, durch schöne Streuobstwiesen.
Noch einmal überquere ich den Baumberger Weg ganz im Norden der Urdenbacher Kämpe. Hier verläuft der Weg für kurze Zeit zusammen mit dem Radweg. Weiterhin folge ich den Schildern „Natur Pur" und es geht nach rechts ab direkt in die Bürgeler Wiesen. Der Pfad ist schmal und naturnah. Vogelgezwitscher begleitet mich. Ein wunderschöner Ort.
Tipp: Wer weiter am Altrhein lang möchte, biegt nicht nach rechts, sondern folgt den Schildern zum Weg „R(h)ein und raus" geradeaus.
Schließlich öffnet sich der Blick wieder über die Felder vom Beginn der Runde. In der Ferne ist Haus Bürgel zu erkennen. Der Weg führt nach links, parallel an den Feldern vorbei. An der kommenden Kreuzung folge ich den Schildern der „Au(g)en-weiden" geradeaus. Vorbei an Koppeln und durch die Felder unter den Hochspannungsleitung hindurch – ein Zeichen, dass ich mich wieder der Stadt annähre. Schließlich geht es wieder in Richtung Rhein und Campingplatz. Dazu kreuze ich zum dritten Mal heute den Baumberger Weg. Gemütlich am Rhein entlang, gehe ich in südliche Richtung und finde mich am Ziel, dem Aalfischerei-Museum, wieder. Hierbei handelt sich um einen restaurierten, begehbaren Aalschokker, mit vielen Informationen zur Aalfischerei am Rhein und dem Leben an Bord.
Tipp des Autors
Am Wochenende unbedingt einen Besuch im römischen Museum in Haus Bürgel einplanen, ca. 1-1,5 Std. benötigt man für die acht Ausstellungsräume sowie das Außengelände.
Info
Haus Bürgel
Öffnungszeiten:
samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr
Eintrittspreise:
Erwachsene 3,00 Euro
Schüler und Studenten 1,50 Euro
Kinder bis 10 Jahre (in Begleitung Erwachsener) und Mitglieder des Fördervereins der NRW-Stiftung haben freien Eintritt!
Inhaber der DüsseldorfCard erhalten 1,00 Euro Rabatt auf den Eintrittspreis.
Monheim am Rhein | www.monheim-entdecken.de
Öffentliche Verkehrsmittel
S-Bahn von Düsseldorf-Benrath bzw. von Köln Hbf: S6
Bus von/nach Düsseldorf-Benrath: 788
Haltestelle: Haus Bürgel
Parken
Parkplätze an Haus Bürgel und am Aalfischerei-Museum, sowie diverse Möglichkeiten im gesamten Stadtgebiet von Monheim.