Der Altschlossfelsen bei Eppenbrunn - größtes Felsenmassiv der Pfalz
© Harald Kröher/  Südwestpfalz Touristik e.V

Das Wort Arena erinnert an Wettkämpfe und Trainingseinheiten, an athletische Höchstleistungen. In der WANDERarena Pfälzerwald-Nordvogesen kann man sich durchaus sportlich verausgaben, muss es aber nicht. Die Wandermöglichkeiten sind so vielseitig, dass von einem kurzen Spazierwanderweg bis zur Mehrtagestour alles dabei ist. Ob anspruchsvolles Wandern über Höhenzüge oder gemütliches Flanieren auf flachen Pfaden durch den Wald, die insgesamt 46 Premiumwanderwege richten sich an alle Konditionsklassen.

Eines haben alle Wege gemeinsam: die beeindruckende Landschaft, durch die sie führen. Gelb, rot oder orange leuchtender Sandstein prägt die Umgebung und aus dem dichten Pfälzerwald heben sich in beachtlicher Anzahl bizarre Felsentürme empor. Massiv und dominant auf der einen, filigran und detailreich auf der anderen Seite, machen sie jede Tour zu einem besonderen Erlebnis. Viele Millionen Jahre alt, ranken sich um diese Felsen zahlreiche Legenden. Der Altschlossfelsen z. B. besteht neben dem Hauptfelsen aus vier weiteren Türmen, an denen sich Spuren befinden, die auf eine ehemalige Befestigungsanlage hindeuten, wahrscheinlich errichtet um 1279. 

Tourentipps

Felsenwald Pirmasens

• Länge: 13,6 km • Dauer: ca. 4 Stunden • Höhenmeter: auf/ab je 467 hm
• Start: Forsthaus Beckenhof bei Pirmasens

Auf schmalen Pfaden kann die Felsenlandschaft und der dichte Wald rund um Pirmasens erlebt werden. Nach wenigen Gehminuten erreichen Wandernde schon das erste Highlight: Das Felsentor, ein imposantes "Naturbauwerk" aus Buntsandstein. Die Öffnung des natürlichen Felsdurchbruchs weist eine Höhe von etwa 1,80 m auf. 

Der Kanzelfelsen bei Pirmasens
© Südwestpfalz Touristik e.V.

Von dort geht es hinab ins Glastal mit dem Glastalbrunnen, einer kleinen Trinkwasserquelle. Am Ende des Tales biegt der Weg links ab, bergauf zur Schillerwand, einer mehrere 100 m langen Buntstandsteinfelsformation mit Sitzgelegenheit für eine Rast. 
Durch das nächste Highlight führt der Weg quer hindurch: Der „Gebrochene Fels“ ist eine wildromantische Steinformation, die ihren Namen zurecht trägt. Vorbei geht es am Luitpold- und Gebetbuch-Felsen zum Kugelfelsen, von dem man eine gute Sicht auf den im Tal liegenden Eisweiher hat, an dessen Ufer zahlreiche Bänke nach dem Abstieg zu einer Pause einladen.

Anschließend geht es wieder bergauf durch das Mordloch, ein steiniger und steiler Weg der von größeren Felsbrocken gesäumt ist. Vorbei am Amboßfelsen wird dann der Waldparkplatz Platte erreicht. Der Weg führt nun hinab zu Geißenfelsen und Kanzelfelsen. Wer davor steht, weiß warum dieser Felsen so heißt. Auf weichen, federnden Waldböden geht es weiter bis zur PWV-Hütte Starkenbrunnen. Hier besteht die Möglichkeit, sich noch einmal zu stärken, bevor nach einem kurzen Anstieg wieder das Forsthaus Beckenhof erreicht wird, der Ausgangspunkt der Tour.

Deutsch-französischer Burgenweg

• Länge: 32,8 km • Dauer. ca. 15 Stunden • Höhenmeter: auf/ab je 1.381 hm 
• Start: 66996 Schönau, Gebüger Straße 

Acht malerische Burgen und Felsformationen begleiten Wandernde auf dem Deutsch-französischen Burgenweg durch den Pfälzerwald und das Vallée de la Sauer. Empfehlenswert ist es, die Tour zu genießen und auf zwei Etappen aufzuteilen. Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sind auf der Strecke gegeben.

Burgruine Wegelnburg bei Schönau,  höchstgelegene Burg der Pfalz
© Kurt Groß@KGP.de 

Von Schönau aus geht es direkt sportlich los mit dem Aufstieg zum Schlüsselfelsen. Der Weg führt vorbei an der Felswand Langer Felsen hinauf zum ersten Highlight der Tour: Die höchstgelegene Burg der Pfalz auf 570 hm – Burgruine „Wegelnburg“. Von hier bietet sich eine 360º-Aussicht auf das Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen und die nächsten Burgen der Tour. Bei guten Sichtverhältnissen lassen sich sogar Rheinebene und Nordschwarzwald erblicken. Etwa einen halben Kilometer später wird die deutsch-französische Grenze am „Kaiser-Wilhelm-Stein“ überquert und kurze Zeit später die Burgruine „Hohenbourg“ erreicht, welche ihrem Namen mit 551 hm alle Ehre macht. Danach erreicht man bereits die nächste Burgruine „Löwenstein“, und weiter geht es über schmale Wege entlang eindrucksvoller Felsformationen zur Burgruine „Fleckenstein“. In der sogenannten Rätselburg und dem umliegenden Wald erwarten Besucher:innen Rätsel, die Jung und Alt die mittelalterliche Burggeschichte näher bringen. 

Weitere geschichtsträchtige Burgen liegen auf der Strecke, z.B. die Burgruine „Wasigenstein“ und die Burgruine „Blumenstein“, das sogenannte „Geisterschloss“. Das kleine Örtchen Obersteinbach lädt zwischen den Burgruinen „Petit Arnsbourg“ und „Blumenstein“ zur Einkehr ein. Hier empfiehlt es sich die elsässische Spezialität Flammkuchen zu probieren. Nach Durchquerung des Wengelsbachtal signalisieren die ersten Häuser Schönaus dann den Ausgangspunkt der Wandertour.

Hier hat der Hunger keine Chance

Das Waldhaus Starkenbrunnen bei Ruppertsweiler
© Südwestpfalz Touristik e.V

Wer in der WANDERarena wandert, wird früher oder später Appetit verspüren. Kein Problem, findet sich doch an nahezu jedem der Premiumwanderwege auch eine Möglichkeit zur Einkehr. Besonders empfehlenswert sind die Hütten des Pfälzerwald-Vereins, etwa das Wanderheim Zur Dicken Eiche, erreichbar über den Hauensteiner Schusterpfad oder das Waldhaus Starkenbrunnen, erreichbar über den Felsenwald Pirmasens. Hier können Wandernde regionale Spezialitäten wie „Saumache“, „Lewwerworscht“ oder „Hoorische“ genießen. Was sich dahinter verbirgt? Das verraten die Gastgeberinnen und Gastgeber sicher gerne. Nicht umsonst sind die Pfälzer Hütten zum UNESCO-Kulturerbe erklärt worden.

Info: www.WANDERarena.com