Dem begeisterten Wanderer schlägt keine Stunde und er kennt auch kein schlechtes Wetter – nur falsche Kleidung! Die „richtige“ Kleidung muss allerdings von Zeit zu Zeit gereinigt und auch gepflegt werden, damit sie für die kommende Saison und die neu zu entdeckenden Wege und Touren gerüstet ist.

  • Apropos gerüstet: Was macht eine richtige Wanderausrüstung eigentlich aus?

In den letzten Jahren sind immer mehr hochfunktionale Fasern entwickelt worden, aus denen Komponenten-Wanderkleidung gefertigt wird, die sich als kleines Wunderwerk entpuppt. Sie ist leicht, hält aber dennoch warm und leitet Feuchtigkeit vom Körper weg, während sie gleichzeitig dem Wind trotzt. Sie trocknet schnell und ist wasserbeständig, hält aber nicht annähernd so viel Wasser zurück wie Naturfasern. 

Die meisten dieser Materialien sind synthetisch im Gegensatz zu natürlichen Materialien wie Baumwolle. Baumwolle ist ein No-Go beim Wandern, da sie eine Menge Feuchtigkeit aufnehmen kann, sehr langsam trocknet und dann auf der Haut scheuert. Nicht jede Art von natürlichem Stoff ist jedoch schlecht für Outdoor-Aktivitäten. Wolle hat etwa ähnliche Eigenschaften wie synthetische Stoffe. Sie ist im Winter besonders beliebt, kann aber auch in Fleecejacken verwendet werden, die sich perfekt für kühle Sommernachtwanderungen eignen. 

Diese modernen Stoffe können zwar Feuchtigkeit ableiten und dich kühl halten, aber sie können dennoch Körpergeruch einfangen, der nach ein paar Stunden auf einem Wanderpfad im Sommer besonders stark sein kann. Wenn du jedoch alles in die Waschmaschine wirfst und mit viel Waschmittel auf hoher Hitze wäschst, kann dies deine Ausrüstung ruinieren – und der Geruch wird möglicherweise nicht einmal beseitigt. 

  • Wanderausrüstung: Die Pflege 

Ziehe unmittelbar nach einer Wanderung die gesamte Ausrüstung aus und separiere die Gegenstände, die sofort gewaschen werden sollen, und diejenigen, die bis zur nächsten Reise warten können, wie etwa Windbreaker und Regenjacken.

Grundschichten und Unterwäsche sollten sofort nach dem Tragen gewaschen werden, denn hier werden wahrscheinlich Gerüche haften. Lies dir die Pflegehinweise auf der Kleidung sorgfältig durch, da nicht alle Stoffe dem gleichen Waschzyklus standhalten können. Nylon, Polyester und Elasthan reagieren empfindlich auf Hitze und können bei hohen Temperaturen schmelzen, schrumpfen und sich auf andere Weise verformen. Wolle wird am besten in einem speziellen Waschprogramm gewaschen. Moderne Waschmaschinen sind so sanft wie eine Handwäsche.

Lasse deine Wanderkleidung nach dem Waschen flach auf einem Gestell an der Luft trocknen, damit die Luft vollständig um den Stoff zirkulieren kann. Dehne oder wringe diese Stoffe niemals aus. Du kannst die Kleidung auch flach auf ein sauberes, saugfähiges Handtuch legen und das Handtuch fest zusammenrollen, um etwas Feuchtigkeit von der Kleidung zu entfernen.

  • Sich selbst und die Kleidung unterwegs sauber halten

Wer mehrere Tage auf Tour ist und draußen schläft, möchte natürlich sich und seine Kleidung sauber halten. Dafür gibt es einige Grundregeln, die du kennen solltest:

  1. Verwende biologisch abbaubare Seife, um die Umwelt zu schützen. Wenn du deine Hände zu Hause wäschst, verschwindet der Schaum scheinbar im Abfluss. Aber im Wald können die Phosphate in der Seife Algenblüten in Seen und Bächen fördern. Zum Schutz der Wasserquellen sollten Wanderer niemals normale Hand- oder Spülmittel in der Nähe von Wasser verwenden. Wähle stattdessen biologisch abbaubare Seifen, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren.
     
  2. Verwende kein Deodorant! Trotz der überzeugenden Argumente aus der Werbung ist Deodorant nicht eines der zehn wichtigsten Utensilien beim Wandern. In der Tat solltest du es immer zu Hause lassen. Warum? Ein Deodorant überdeckt vielleicht den eigenen Körpergeruch, kann aber durch seinen süßlichen Geruch Insekten und sogar Wildtiere anlocken. Nach einigen Tagen ohne Deodorant wirst du dich an deinen neuen, "natürlichen" Geruch gewöhnen. Und dieser Duft wird dich oder deine Wandergefährten nicht stören, solange du deine Achselhöhlen und die Leistengegend regelmäßig mit Wasser und Seife wäschst. Wer so gar nicht auf ein Deodorant verzichten will, der kann als Alternative zur Deocreme greifen. Es gibt parfümlose Produkte, die die geruchsbildenden Bakterien hemmen und so den typischen Schweißgeruch am Körper und in der Kleidung stark vermindern. Ein weiterer Vorteil: Deocreme lässt sich einfach in kleineren Portionen platzsparend und auslauffrei im Rucksack verstauen. 
     
  3. Wie dusche ich (oder halte ich mich sauber), wenn ich mit dem Rucksack unterwegs bin? Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis reinigt die Hände – aber es desinfiziert nicht den gesamten Körper. Um nach einem schweißtreibenden Tag auf dem Trail sauber zu werden, hast du mehrere Alternativen: Ein kühles Bad in einem See oder Fluss ist nicht nur extrem erfrischend, es befreit den Körper auch von Schweiß und Schmutz. Ein fließender Fluss hat eine geringere Wahrscheinlichkeit, schädliche Bakterien aufzunehmen. Eine Trail-Dusche benötigt nur biologisch abbaubare Seife, einen Schwamm oder Waschlappen und mehrere Liter Wasser. 
     
  4. Routinemäßig Unterwäsche wechseln: Idealerweise hast du zwei Paare, zwischen denen du wechseln kannst. Auf diese Weise kannst du ein Paar waschen, trocknen lassen und am nächsten Tag zum sauberen Paar wechseln.
     
  5. Füße: Du wirst den ganzen Tag mit ihnen beschäftigt sein. Halte sie sauber, um dir nichts Juckendes, Grobes oder Pilzartiges einzufangen. Wechsle häufig die Socken, wasche deine Füße und lasse sie ab und zu atmen.
     
  6. Umgang mit einer Periode beim Rucksackwandern: Die umweltfreundlichste Option für den Umgang mit der Periode auf dem Trail ist die Verwendung einer Menstruationstasse, der waschbaren Art aus Silikon. Obwohl die Tassen selbst keinen Abfall produzieren, musst du sie dennoch ordnungsgemäß entleeren. Befolge die typischen Entsorgungspraktiken und stelle sicher, dass deine Hände sehr sauber sind, bevor du die Tasse nach dem Entleeren wiederverwendest.