Internationaler Bergwanderweg der Freundschaft, Polen

Insgesamt 2.700 Streckenkilometer kann der Internationale Bergwanderweg der Freundschaft vorweisen. Er führt von Eisenach nach Budapest. Die Idee zum Weg entstand 1980 – der erste grenzüberschreitende Fernwanderweg von der DDR hinein in die sozialistischen Staatengemeinschaft. Zeitsprung nach 2022: Thorsten Hoyer ist den Wegmakierungen – ein weißer Aufkleber mit roten Buchstaben EB – auf heimatlichen Wanderungen bereits begegnet. Jetzt will er knapp 127 km auf dem EB-Weg vom polnischen Zakopane bis zum Kurort Krynica-Zdrój entlang der Beskiden erwandern.


Thorsten Hoyer ist Chefredakteur des Wandermagazins und mag Kontraste, z. B. sowohl das Extrem- als auch das Genusswandern: "Weitwandern ist das bewusste Einlassen auf Wege, um Regionen buchstäblich Schritt für Schritt zu erkunden. Dabei geht es langsam voran, aber mit einer überraschenden Intensität."

Diese Tour erschien im Wandermagazin Nr. 217 im Rahmen der Serie "Hoyer macht Strecke". 

Schwierigkeit
MITTEL bis SCHWER
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft

Höhenlage

1259.31m
339.93m

Beste Jahreszeit

  • Jan
  • Feb
  • Mar
  • Apr
  • May
  • Jun
  • Jul
  • Aug
  • Sep
  • Oct
  • Nov
  • Dec
Einkehr

Übernachtungen:

Zakopane www.stamary.pl

Czarna Góra www.montenero.pl

Sromowce Wyżne www.polanasosny.pl

Szczawnica www.batory-hotel.pl

Rytro www.perlapoludnia.pl

Krynica-Zdrój www.malopolanka.eu

Barrierefrei
Nein
Kinderwagentauglich
Nein

Bereits am Startort Zakopane beeindrucken neben der ersten Unterkunft, dem Grand Hotel Stamary aus dem Jahr 1905, die Arichtektur der Häuser und Villen aus Holz mit ihrem ganz unverwechselbaren Stil. Diese für die Region typische Baukunst ist unter „Zakopane-Stil“ bekannt geworden.

Tag 1

Wir nehmen Kurs auf die Talstation der Standseilbahn, mit der wir hinauf auf den Gubałówka fahren, wo wir auf den EB-Weg treffen. Der 1.126 m hohe Berg ist einer der Hausberge Zakopanes und wegen der fantastischen Aussichten ein sehr beliebter Ausflugsgipfel. Die Wanderung beginnt äußerst entspannt: Auf breiten Wegen geht es ohne nennenswerte An- oder Abstiege durch eine weite offene Landschaft. Auf der einen Seite begleiten uns die Aussichten zu den Bergen der Tatra, auf der anderen sind es die sanft geschwungenen Hügel, die für einen gegensätzlichen Anblick sorgen. Zwischen alledem erstrecken sich saftig-grüne Wiesen, kleine Waldflächen und verstreut liegende Häuser. Wir wandern dicht an einem Ausläufer des Nationalparks Tatra entlang, dann führt uns die Markierung des EB-Wegs durch Bukowina Tatrzańska. Es ist ein schmales, langgestrecktes Dorf, das sich bis zur Białka, einem Zufluss des Dunajec, ausdehnt. Das Ziel der Etappe ist das Dorf Czarna Góra.

Tag 2

Wir wandern sanft bergan und bergab, durch Wälder und Wiesen und es bedarf weder Einordnung noch Betrachtung der Zeichen, die sich uns jetzt zeigen: Regentropfen. „Nur ein kleiner Aufmerksamkeitserreger“, scherze ich, während wir dem langen Anstieg zu einem Aussichtspunkt folgen. Dann stehen wir am Waldrand und damit am Fuß eines sehr steilen Anstieges. Es ist ein vom Regen ausgewaschener Pfad, der den Berghang in direkter Linie hinaufführt. Und ebenso würde es auch wieder hinunter gehen – nur deutlich schneller, denn der Pfad ist so rutschig wie die vielzitierte Schmierseife. Nach ungefähr drei Stunden erreichen wir das Dorf Niedzica-Zamek mit der Burg Niedzica oberhalb des Czorsztyn-Stausees. Vorbei an dessen Staumauer wandern wir in das Dorf Sromowce Wyżne. Damit haben wir den Nationalpark Pieninen erreicht.

Tag 3

Die Etappe nach Szcawnica legen wir per Floßfahrt durch das Durchbruchstal des Dunajec zurück.

Tag 4

Es geht ein bisschen früher los als sonst, denn die Etappe nach Rytro ist lang und mit zahlreichen Höhenmetern gespickt. Und die lassen auch gar nicht lange auf sich warten. Noch in Szcawnica steigt die Straße zwischen den letzten Häusern kräftig an. Anschließend geht es mit tollen Aussichten auf den Ort sowie zum Dunajec-Durchbruch auf noch steileren Wegen hinein in einen Wald – und hinaus tatsächlich erst wieder kurz vor Rytro. Der EB-Weg führt durch das Waldnaturschutzgebiet Nad Kotelniczy Potokiem, einen typischen Karpaten-Buchenwald. Der Internationale Bergwanderweg der Freundschaft führt auf einem langgestreckten Rücken in steter Höhe von rund 1.000 m fast eben bis zur Seilbahnbergstation Jaworzyna Krynicka. Wir erwischen gerade noch die letzte Talfahrt nach Czarny Potok. Von hier ist es noch eine einstündige Wanderung bis nach Krynica-Zdrój, dem traditionsreichen Kurort mit Busanschluss.

Info

Polnisches Fremdenverkehrsamt www.polen.travel/de

Unbedingt zu empfehlen: www.eisenach-budapest.de

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Anreise nach Zakopane ist mit der Bahn (über Krakau) möglich. Auch Krynica-Zdrój verfügt über einen Bahnhof, die Zugfahrten nach Krakau sind zeitintensiv.

Busse sind eine gute Alternative. Von Deutschland fahren zu sehr günstigen Preisen Flix-Busse nach Zakopane und von Krynica- Zdrój wieder zurück.

Unterwegs gibt es nur in Rytro einen Bahnhof. Städte und größere Ortschaften sind zumeist in Liniennetze verschiedener Anbieter eingebunden, diese können aber zeitintensiv sein. Auch für längere Strecken kann das Taxi eine gute Alternative sein.

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SNAP TO ROADS
Höhenprofil im Vollbildmodus der Karte
Schwierigkeit MITTEL bis SCHWER
Strecke 127.8km
Dauer 127 km
Aufstieg 4700.76m
Abstieg 5229.46m


GPS-Daten herunterladen:
GPX KML

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