Das Vessertal wurde nach einer Umfrage des MDR im Jahre 2007 zum schönsten Tal Mitteldeutschlands gewählt. Es liegt mitten im Biosphärenreservat Thüringer Wald. Grund genug, unseren Thüringen-Besuch mit einer Wanderung durchs Vessertal zu krönen.

Der Thüringer Wald ist vielleicht eines der letzten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands, in denen bis jetzt die Wälder noch grün sind. Der Tourismus ist überschaubar und die Wälder grandios.
Wir erblicken inmitten von uralten Buchen und Eichen grüne Flächen von Waldseegras, Teiche mit Dutzenden von Forellen und als Krönung ein liebliches blühendes Tal mit grasenden Pferden und einem gurgelnden Bach. Saubere Schutzhütten und ein  malerisches Dorf am Ufer der Vesser mit ihrem klaren Wasser und Fischen machen für uns diese Wanderung zu einem sehr empfehenswerten Tourentipp. Das Motto des Vessertales lautet: Jeder nimmt seinen Unrat mit sich mit – und so wird es hier immer noch vorgelebt.

Empfehlenswert ist vorher ein Besuch der Naturkundeausstellung in der Touristinformation im nahen Frauenwald, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde.

Start/Ziel: Wanderparkplatz im Dorf Vesser

von OutdoorWelten-Scout Gudrun Doß

erstellt August 2022

Wir beginnen unsere Wanderung im kleinen Dorf Vesser, das verschlafen mitten im Thüringer Wald liegt. Unser Ausgangspunkt ist ein Wanderparkplatz mit angeschlossenen Caravanstellplatz. Hier befindet sich der Gasthof Offenstall – eine Kulturhalle für Veranstaltung – , der leider geschlossen ist. Wir durften dennoch einen Blick in das Innere werfen, voll von zeitgeschichtlichen Fotos und Erinnerungsstücken. Überhaupt begegnen uns sehr viele liebenswerte Menschen, immer offen, uns ihre Heimat zu zeigen.

Wir wenden uns Richtung Norden und gehen den ersten Kilometer über eine Forststraße. Sodann können wir den ersten Blick ins Vessertal erhaschen. Wir biegen rechts ab zurück in den Wald und gehen einen steilen Anstieg nach oben. Der Weg führt an uralten Buchen und Eichen vorbei. Wir orientieren uns nach links und sind kurz danach überwältigt vom Anblick einer Waldseegraslichtung in vollem Grün. Total beruhigend für unsere Augen. Schilder weisen auf den ehemaligen Abbau von Magneteisenstein in der Region hin, auch wenn alle Gruben zugeschüttet und damit nicht mehr zugängig sind.

Und dann stehen wir an den "Zehn Teichen", einer Folge von mehreren aufeinanderfolgenden kleinen Forellenteichen mitten im Wald. In dem klaren Wasser sehen wir unzählige Forellen umherhuschen. Hier könnten wir die Fische mit den Händen fangen! Köhler sollen die Teiche einst als Löschwasser angelegt haben, jetzt sind sie verwildert und Heimat für die Fische.

Wir biegen wieder auf den Hauptweg nach links ab, zurück ins Vessertal. Pferde auf einer scheinbar unendlichen Weide, blühende Wiesenblumen und wir mittendrin. Wir genießen den Weg mitten durch Vessertal bis zur Pfälzerhütte, die uns nochmal einen grandiosen Blick zurück gewährt.
Hinter der Hütte biegen wir rechts herum, gelangen über zwei weitere Täler und eine Schutzhütte zu einer ruhigen Straße, die uns zum Gasthaus "Stutenhaus" führt. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick in den südlichen Thüringer Wald.

Der Weg zurück geht über die Straße nach Vesser. Wir haben die Möglichkeit, weitere muntere Forellen in einem Bach zu sehen. Wer will, kann direkt im danebenliegenden Gasthaus "Forellenhof" den Fisch auf kulinarische Weise genießen​​​​​​​ – ursprünglicher geht es kaum. Weiter geht es durch das beschauliche Dorf zurück zu unserem Parkplatz.