In den letzten Jahren sind viele Traum-Fernwege in Europa geschaffen oder wiederentdeckt worden. Einer der außergewöhnlichsten ist der 120 km lange Fischerweg im Westen Portugals, der Teil der 450 km Rota Vicentina ist. Ca. 200 km südlich von Lissabon beginnt der auch als Fischerpfad bekannte Fernwanderweg in Porto Covo. Nach vier Etappen geht er dann in die Rota Vicentina über. Immer entlang der Atlantikküste führt die Strecke zu spektakulären Aussichten auf die Steilküste mit den gefalteten Gesteinsformationen und den einsamen Stränden dazwischen. Bunte Blumen verzieren die Hochebenen, knorrige Korkeichen zeichnen das Hinterland und Störche brüten auf den Klippen. Ein Meer an Farben und eine Vielfalt an Gerüchen, ein Ohrenschmaus das Wellenrauschen … Alle Sinne sind beteiligt! Und während der Pausen darf man immer wieder portugiesischen Fisch, Wein und Kaffee genießen.

Unsere gesamte Wanderung ging von Almograve bis an die Südspitze nach Cabo de Sao Vicente. Eine der atemberaubendsten unter all den schönen Touren war für uns die erste Etappe von Almograve nach Zambujeira do Mar. Schon der Startpunkt ist überwältigend, die Kameras stehen nicht still, um all die Eindrücke festzuhalten. Die Klippen der Steilküste sind hier einmalig stark gefaltet, von tiefem schwarz über braun bis nach hellgelb. Während unserer Wanderung Anfang April sahen wir unzählige Blumen in den schillerndsten Farben.

Start/Ziel: Strand von Almograve

von OutdoorWelten-Scout Gudrun Doß

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erstellt Mai 2022

 

Wir beginnen unsere Tour am Strand von Almograve. In Almograve gibt es kaum Übernachtungsmöglichkeiten. In Zambujeira do Mar gibt es aber ausreichend Unterkünfte; von hier ist Almograve in einer Viertelstunde mit dem Taxi erreicht.

Die ersten Kilometer führen über Holzbohlen oberhalb der Steilküste. Schon zu Beginn der Wanderung bieten sich fantastische Ausblicke auf die bunte Steilküste mit wie Perlen dazwischenliegenden weißen Stränden. Nur ein Teil der Strände ist zu Fuß über die Klippen erreichbar. Nach ungefähr einem Kilometer endet der Bohlenweg und wir gehen weiter auf Sand- und Geröllwegen. Die Blumenpracht entschädigt uns für die anstrengende Strecke, jetzt im Frühling blühen sie mit aller Kraft: Wacholder, Gänseblümchen, Steinrosen, wilder Thymian und Lavendel! Jede Bucht ist anders, jede Klippe strahlt mit ihren eigenen Farben! Die grün-blauen Wegweiser begleiten uns!

Nach ca. fünf Kilometern verlassen wir die Küste und gehen einen kurzen Abschnitt durch ein Pinienwäldchen bergauf. Einen weiteren Kilometer später erreichen wir wieder die Küste.

Hier bleiben wir für ca. 1,5 km, um dann ins Dörfchen Cavaleiro abzubiegen. Dort gibt es ein kleines Café für eine kurze Pause. Danach geht es auf einer Asphaltstraße zurück zur Küste, zum Leuchtturm Cabo Sardao. Ab hier können sehr gut Störche beobachtet werden, die auf den Klippen brüten.

Hinter dem Leuchtturm folgt der Weg drei Kilometer weiter der Küste. Danach führt ein gerader Pfad mitten durch einen Hain aus Weidenblattakazien, die uns mit ihren gelben Blüten erfreuen. Ab Kilometer 15 geht es bergab in Richtung eines kleinen Fischerhafens. Hier ist auch ein kleines Restaurant. Zum Schluss müssen wir leider ca. zwei Kilometer einem Feldweg neben einer Asphaltstraße folgen, bevor wir unser Ziel in Zambujeira do Mar erreichen.