Kap Verde – Brava

Ausgehend von Vila Nova Sintra, dem pittoresken, etwas verträumten Hauptort von Brava – der kleinsten bewohnten Insel der Kap Verden –  führt diese abwechslungsreiche Streckenwanderung hinab zur Atlantikküste.

Grandiose Ausblicke über beeindruckende, schroffe Felslandschaften, bis zu den Weiten des wogenden Ozeans, begleiten uns dabei. Wir bewegen uns vorsichtig auf steilen, steinigen Eselspfaden, durch eine karge Kulturlandschaft mit kleinstteiliger Terrassenwirtschaft. Entlang der Ribeira (so nennt man hier die vielgestaltigen Trockentäler) do Fajã d'Água erreichen wir, bei dem kleinen abgeschiedenen Fischerdorf gleichen Namens, unser Ziel: die Küste mit frischer, wohltuender Meeresbrise.

Start: Vila Nova Sintra
Ziel: Fischerdorf Fajã d'Água

von OutdoorWelten-Scout Manfred Probst

erstellt März 2022

Schwierigkeit
LEICHT bis MITTEL
Technik
Kondition
Erlebnis
Landschaft

Höhenlage

637m
8.8m

Beste Jahreszeit

  • Jan
  • Feb
  • Mar
  • Apr
  • May
  • Jun
  • Jul
  • Aug
  • Sep
  • Oct
  • Nov
  • Dec
Einkehr

In Vila Nova Sintra gibt es mehrere nette Lokalitäten.

In Fajã d'Água die Bar Dy Nos mit köstlichen, frisch zubereiteten Fischgerichten zu empfehlen.

Sicherheitshinweise

Es gibt keinerlei Beschilderung der Strecke, stellenweise ist die Orientierung nicht ganz eindeutig. Zum GPS-Track empfehle ich die aufgeführte Wanderkarte (s. unter "Wegbeschreibung")

Ausrüstung

Feste Wanderstiefel, mindestens 1 Liter Trinkwasser, eventuell Stöcke, Sonnenschutz

Barrierefrei
Nein
Kinderwagentauglich
Nein

Ausgangspunkt unserer Tour ist der zentral in Cidade Nova Sintra gelegene Praça Eugenio Tavares. Westwärts, zwischen Rathaus und Post, steigen wir die durch eine Baumreihe geteilte Straße bergan. Vorbei an schmucken alten Villen aus der Kolonialzeit erreichen wir nach einigen hundert Metern die Fahrstraße über Cova Rodela nach Fajã d'Água. Ihr folgen wir nach rechts. Auf der mit Natursteinen gepflasterten, kaum befahrenen Straße können wir einen herrlichen Ausblick genießen – über Dächer, Gärten und Felsklippen hinweg, bis hin zum Atlantik. Schemenhaft schimmert die gleichförmige Kegelgestalt der Nachbarinsel Fogo durch den Meeresdunst.

Nach 2,3 Kilometer verlassen wir die bequeme Straße, biegen nach rechts auf eine Staubpiste, die auf ein Haus zuführt. Wir biegen aber gleich wieder links auf einen steil bergab führenden Weg. Ist er zunächst noch stellenweise gepflastert, erschwert zunehmend loses Geröll das Vorwärtskommen. Es kann auch vorkommen, dass sich diverse Nutztiere in den Weg stellen. Hier heißt es: Der klügere weicht aus.

In serpentinischem Zick-Zack laufen wir den kargen, mit unzähligen Agaven übersäten Berghang weiter bergab. Der Pfad wird teils von Mauern gesichert oder getragen. Obwohl der Weg als solcher meist gut zu erkennen ist, sollte man gelegentlich die eigene Position mit dem GPS-Empfänger und der Wanderkarte überprüfen. Mit etwas Abstand passieren wir die paar geduckten Häuser und Ställe von Lavadura, inmitten kleiner, kühn in den Hang terrassierter Felder. Ein Stück weiter kreuzen wir den Talgrund der Ribeira do Fajã d'Água, steigen am gegenüberliegenden Hang einige Meter aufwärts, zur wie eine Oase wirkenden Siedlung Lagoa.

Ein hilfsbereites Mädchen führt uns durch und vorbei an einigen kleinen Gehöften unter schattigen Palmen, an den Weg wieder hinab zum Grund der Ribeira. Talabwärts kommen wir über breite Geröllfelder zur Mündung am Atlantik. Die kreuzende Küstenstraße bringt uns nach rechts in das ruhige Fischerdörfchen Fajã d'Água, mit einladender Bar aber ohne Bademöglichkeit. Wem nach einer solchen ist, macht einen Abstecher nach links. Nach eineinhalb Kilometern kann man in einem natürlichen Pool ein wenig plantschen. Von einem Bad im offenen Ozean ist aufgrund der Brandung und gefährlicher Strömungen abzuraten.

Für den Rückweg bietet sich eine Fahrt mit dem Aluguer an. Die sehr günstigen (ca. 2 Euro), unregelmäßig verkehrenden Sammeltaxis fahren erst, wenn sie voll besetzt sind und so bleibt genügend Zeit dem gemächlichen Treiben in der Strandbar Dy Nos beizuwohnen. Eilige können sich ein Taxi bestellen, am besten schon vor der Tour mit dem Fahrer ausgehandelt. Für was auch immer sich entschieden wird, die kurvenreiche, 15 Kilometer lange Fahrt zurück zum Ausgangspunkt in Vila Nova Sintra, durch enge, bizarr anmutende Felstäler, beschließt die Wanderung in bequemer und beschaulicher Weise.

Kartenmaterial

Wanderkarte Cabo Verde, Fogo und Brava, 1:50.000, AB-Kartenverlag, Attila Bertalan, www.ab-kartenverlag.de

Literatur

Cabo Verde von Pitt Reitmaier und Lucete Fortes, Reise-Know-How Verlag, ISBN 978-3-8317-3085-8, Euro 23,90.

Es ist zwar derzeit nicht der aktuellste Reiseführer am Markt, aufgrund seiner Informationsdichte und Hintergrundinfos der kompetenten Autoren sehr empfehlenswert.

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SNAP TO ROADS
Höhenprofil im Vollbildmodus der Karte
Schwierigkeit LEICHT bis MITTEL
Strecke 6.5km
Dauer 3 Std.
Aufstieg 185 m
Abstieg 650 m


GPS-Daten herunterladen:
GPX KML

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