Direkt an der Küste der Ostsee entlang wandern, das ist auf dem Europäischen Fernwanderweg E9 möglich.

Die Landschaft zwischen der Stadt Rerik direkt bei der Halbinsel Wustrow bis zum bekannten Urlaubsort Kühlungsborn ist eine reizvolle Mischung aus den Blautönen des Meeres und dem saftigen Goldgelb und Grün der Äcker und Wälder. Dazwischen Wege und Pfade, die uns mal unter schattigen Baumkronen, mal vor dem dem brausenden Wind und der Sonne ungeschützt begleiten. Möwen kreischen, Schwalben zeigen einzigartige Flugmanöver, Wolken ziehen imposant aus dem Inland auf und zum Glück ans uns vorbei. Dieser Abschnitt des Fernwanderweges ist wunderschön und einfach zu laufen.

Wir haben eine kleine Wegvariante ab dem Parkplatz bei Kilometer 8 (Kägsdorf) eingeschlagen und sind nicht dem E9 ins Inland über Kägsdorf gefolgt, sondern direkt am Strand parallel zum Naturschutzgebiet Riedensee bis Kühlungsborn gelaufen. Bei starkem Wind finden sich hier viele Wassersportler zusammen, doch nach einigen hundert Metern sind nur noch ganz vereinzelt Menschen unterwegs. Es ist zwar etwas anstrengender über den Sand zu wandern – daher etwas mehr Zeit einplanen – aber dafür erlebt man das Meer fast für sich alleine. 

Start und Zielort sind mit den ÖPNV erreichbar und für eine Tagestour sehr gut auch ohne Auto zu planen. 

 

von Redakteurin Ricarda Große 

erstellt August 2021

Mit Ankunft in Rerik einfach an der Beschilderung Richtung Strand orientieren und der Kröperliner Straße folgen. Ein Abstecher auf den Aussichtsturm Schmiedeberg direkt am Strand mit Blick auf die Seebrücke und Küsten lohnt sich. Von hier blickt man u. a. auf die Küstenlinie der Halbinsel Wustrow, die für Besucher teilweise komplett gesperrt ist. 

Dann den Schilder zum E9 kurz die Dünenstraße hinauffolgen und die erste Möglichkeit links abbiegen, vorbei an einer Bäckerei (wer noch Verpflegung benötigt, findet hier sicher etwas). Nun ist es mehr als einfach dem Wegverlauf zu folgen, denn es gibt nur den einen und die Richtung ist klar gesetzt nach Osten. Los geht es also! 

Auf den ersten drei Kilometern kann es noch zu etwas mehr Fußverkehr kommen, da einige Strandabschnitte ihre Zugänge hier haben. Auch Radfahrer sind mit auf dem Weg unterwegs.  

Nach fünf Kilometern führt der Weg gut 900 Meter am Zaun des Ostseecamp Seeblick vorbei, findet dann aber wieder schnell zurück in Richtung Wasser. Es folgt ein Abschnitt durch eine schöne Dünenlandschaft mit freiem Blick über das Meer. Der Weg führt durch den nächsten Ort, Menschendorf, wieder kurz in einem Bogen übers Inland, bevor es zurück zur Küste geht. 

Am Strandparkplatz Kägsdorf empfangen uns an diesem sehr windigen, aber sonnigen Tag zig Camper, Bullis und Wagen der Wassersportler, die hier mit Boards und Kites ihre Ecke gefunden haben. Ab hier folgen wir nicht mehr dem Verlauf des E9 in Richtung Kägsdorf, sondern laufen über den Parkplatz bis zur Düne, wo ein offizieller Pfad zum Strand führt. Die nächsten Kilometer bis Kühlungsborn laufen wir zwischen Ostsee, die kühl unsere von den Wanderschuhen befreiten Füße umspült, und dem Naturschutzgebiet Riedensee zu unserer Rechten. Hier sind kaum Menschen unterwegs, weshalb sich auch eine längere Pause anbietet, um den Strandmoment zu genießen. 

Kühlungsborn und sein Strandabschnitt werden bald schon sichtbar. Wir folgen den Wegen weg vom Strand und erreichen schließlich ein Neubaugebiet am Rande von Kühlungsborn. Wer will, orientiert sich schnell wieder in Richtung Meer (s. Karte) oder läuft über die Waldstraße weiter in den Ortskern, um sich in Richtung Westbahnhof für die Rückreise aufzumachen. Von hier fahren Busse über Bad Doberan bis nach Rostock oder zurück in die andere Richtung nach Rerik und Neubukow mit Verbindung nach Wismar. Außerdem ist hier der Kopfbahnhof der Dampflok Molli – eine historische Bahn, die für Besucher, vorallem mit Kindern, eine Attraktion ist.