Vergessenen Pfade im Šumava Nationalpark
Auf dieser Wanderung lernen wir ein kleines Gebiet des Šumava Nationalpark kennen, der auf der tschechischen Seite an den Nationalpark Bayerischer Wald angrenzt. Der Poledník (Mittagsberg) ist mit 1.315 Metern der topographische Höhepunkt der Tour. Obwohl der futuristisch anmutende Aussichtsturm – ein ehemaliger Stützpunkt der tschechischen Luftwache – erst wieder 2021 für den Besucher zugänglich sein soll, bietet sich auf dem Gipfel ein weiter, grenzenloser Blick über das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas. Der Aufstieg erfolgt von dem verschlafenen Weiler Prášily (Stubenbach) über den pittoresk gelegenen Gletschersee Prášilské Jezero (Stubenbacher See).
Ein kurzes Stück danach erleben wir hautnah die Erneuerung und den Wandel des vom Borkenkäfer gezeichneten Waldes. Der abenteuerliche, verwilderte Trampelpfad führt über oder unter umgeknickte Fichtenstämme, durch teils knöcheltiefe, schlammige Pfützen und hüfthohes Gras. Der Rückweg vom Gipfel verläuft dann größtenteils ganz entspannt, auf bequemen Wegen entlang des rauschenden Prášilský potok (Stubenbach).
Start/Ziel: Ortskern von Prášily (Stubenbach)
von OutdoorWelten-Scout Manfred Probst
erstellt Oktober, 2020
Höhenlage
Beste Jahreszeit
- Jan
- Feb
- Mar
- Apr
- May
- Jun
- Jul
- Aug
- Sep
- Oct
- Nov
- Dec
Ausreichend Proviant mitnehmen, da derzeit auf der Strecke keine Versorgungsmöglichkeit besteht.
Wasserdichtes und festes Schuhwerk (meine Meindl-Wanderstiefel aus Leder haben sich bestens bewährt).
Wir starten im Ortskern von Prášily (Stubenbach) bei der Infotafel und folgen dem Wegweiser (weiß-rot-weiße Markierung) zum Prášilské Jezero (Stubenbacher See). Nach den letzten Häusern des Weilers biegen wir rechts auf einen ansteigenden Forstweg, vorbei an im Wind wogenden Rodungsinseln. Der Weg verengt sich zum Pfad, wird steiniger, wurzeliger. Nach gut vier Kilometern erreichen wir den eiszeitlichen Karsee, der am Fuße einer steilen Bergflanke liegt. Von hier steigen wir ein kurzes Stück steil bergab.
→ Vorsicht! Der Abzweig nach 160 Metern kann leicht übersehen werden.
Ein verwachsener Trampelpfad führt vor einem angenagelten Brett nach rechts. Wir schlagen uns durch sich selbst überlassenes Borkenkäfer-Gebiet. Weiße Baumskelette ragen bleich aus dem Berghang. Umgestürzte Stämme versperren den Weg. Sumpfige Pfützen erschweren das vorwärtskommen. Mitten im saftigen Grün erleben wir auf knapp zwei Kilometern den Regenerationsprozess des geschädigten Bergfichtenwaldes. An der Kreuzung mit dem Wanderweg halten wir uns rechts. Sanft ansteigend bringt er uns zum Gipfel mit dem markanten Aussichtsturm.
Auf dem Rückweg nehmen wir alternativ zum Hinweg die rechte Abzweigung kurz hinter den Wegweisern. Der schmale Pfad läuft zwischen Baumstümpfe parallel zum Hauptweg, in den er nach einigen hundert Metern mündet und wir rechts einbiegen. Durch mal mehr mal weniger lichten Wald gelangen wir abwärts zum Prášilský potok (Stubenbach). Etwas links von der Furt führt eine kleine Holzbrücke über das munter plätschernde Wasser. Auf der gemütlichen Schotterstraße halten wir uns rechts und spazieren immer entlang des rauschenden Bachlaufs zurück nach Prášily (Stubenbach), unserem Ausgangspunkt.
Tipp des Autors
Auf dem Gipfel des Polednik befindet sich ein Biwakplatz. Wer entsprechendes Equipment mitbringt, kann hier eine traumhafte Nacht unter freiem Himmel verbringen.
Info
Touristinformation Prášily
Prášily 110
342 01 Sušice
Tel. +420 376 589 014
www.sumavanet.cz/icprasily/
Öffentliche Verkehrsmittel
Von Plattling mit der Waldbahn bis nach Železná Ruda, von dort weiter mit dem Bus Nr. 430972 bis Prášily.
Fahrplaninformation unter www.idos.idnes.cz
Anfahrt
Ortszentrum Prášily
Parken
Ortszentrum Prášily
Wohnmobilstellplätze
Verejné Tábořiště, Obec Prášily
Prášily 110, 342 01 Sušice
Tel. +420 736 658 752
ca. 30 Plätze, am nördlichen Ortseingang von Prášily gelegen