Borkum-Wanderung entlang der alten Ostbahntrasse
Eine Wanderung auf einer Nordseeinsel ist immer etwas besonderes. Wenn sie aber entlang einer alten Bahntrasse durch die Dünenlandschaft bis zum Meer geht, ist sie kaum noch zu toppen. Diese Wanderung gibt uns einen phantastischen Einblick in die vielfältige Fauna und Flora der Dünen, aber auch der Nordsee. Wir erfreuen uns an knorrigen Weißdornsträuchern mit im Herbst roten Früchten, die zusammen mit den roten Hagebutten um die Wette strahlen. Daneben gibt es Sanddorn- und sehr giftige Stechapfelfrüchte. Von der alten Ostlandbahn ist nur noch eine Sandspur übriggeblieben, die sich durch die Dünen zieht. Am Ende der Tour tippeln wir am Meer mit den Alpenstrandläufern um die Wette.
Start/Ziel: Café Ostland
von OutdoorWelten-Scout Gudrun Doß
erstellt November, 2020
Höhenlage
Beste Jahreszeit
- Jan
- Feb
- Mar
- Apr
- May
- Jun
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- Nov
- Dec
Café Restaurant Ostland
Hinweis: Es ist immer recht voll, alternativ nach Borkum zurückfahren und dort eines der Cafés besuchen.
Das Wandern durch den teilweise tiefen Sand, besonders beim Rückweg über die Dünen, ist recht anstrengend.
Halbhohe Wanderschuhe dürften genügen.
Unsere Wanderung beginnt am Café Ostland, das mit einem öffentlichen Bus, der Linie 650 erreichbar ist. Wir starten Richtung Norden entlang des Grebhahn`s Pad. Nach ca. 400m biegen wir nach links Richtung Wasserwerk Ostland ein. Wir folgen dem Weg, bis wir einen Dünenweg kreuzen. Hier biegen wir rechts ein. Nach einem kleinen Wäldchen aus knorrigen Weißdornbäumen tauchen wir ein in die flache Dünenlandschaft mit ihrer vielfältigen Flora.
Der Weg ist ein reiner Sandweg, aber wir können immer wieder auf festem Boden am Rande gehen. Es ist die alte Ostbahntrasse, eine Schmalspurbahn, die vor dem Zweiten Weltkrieg als reine militärische Anlage gebaut wurde. Deshalb wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg komplett zerstört.
Am Anfang können wir am Wegesrand noch Basaltsteine finden, die eigentlich auf einer Nordseeinsel keinen natürlichen Ursprung haben. Sie kommen bestimmt noch von der Eisenbahntrasse. Wir sind überrascht von der üppigen Vegetation aus Bauernrosen, Sanddorn, Hagebutten und dem Eingriffligen Weißdorn. Besonders im Herbst leuchten die Früchte mit ihrem Rot um die Wette. An einer kleinen Lichtung bewundern wir einige knorrige Weißdornbüsche, die hier im Herbst und Winter dem Sturm bestimmt schon seit einer langen Zeit trotzen. Dahinter steht mitten auf dem Weg ein kleiner Stechapfelstrauch, auch Asthmakraut genannt. Vorsicht, er sieht sehr exotisch aus, ist aber stark giftig!
Wir folgen dem Weg für ca. 2 km und biegen dann nach links direkt in einen schmalen Dünenweg ein, der uns auf eine kleine Anhöhe führt. In der Ferne können wir schon das Meer sehen. Hinter der Anhöhe biegen wir nach rechts ab, um nach weiteren 300 m wieder nach links auf einen anderen Pfad zu gehen. Letzterer führt uns direkt zum Strand an einem kleinen See vorbei. Wir bleiben auf dem Weg, denn hier ist überall Naturschutzgebiet. Mit Glück kann man ein Rebhuhn entdecken.
Am Meer biegen wir nach links ab und genießen die Ruhe, das Rauschen der Wellen und vor allen Dingen die lustigen Alpenstrandläufer. Diese kleinen Vögel tippeln ständig am wassernahen Strand entlang und picken dabei in den Sand, um etwas Essbares herauszuholen. Sie sind ständig auf der Hut vor den herannahenden Wellen und müssen auch schon mal auffliegen, um einer Welle auszuweichen. Nach weiteren 3 km gehen wir über die Dünen zurück zu unserem alten Weg und sind nach ca. 1 km wieder am Ausgangspunkt, dem Café Ostland angelangt.
Tipp des Autors
Abseits der in diesem Jahr recht vollen Insel, ein großes Stück Natur erleben mit ihrer vielfältigen Fauna und Flora.
Auf der kleinen Anhöhe die Weite der Landschaft genießen und sich an den Alpenstrandläufer am Meer erfreuen.
Dieser Strandabschnitt liegt zwischen den Hauptstränden Nordstrand und Hooge Hörn und ist recht wenig besucht.
Öffentliche Verkehrsmittel
Bus 650 auf der Insel Borkum
Anfahrt
Parkplatz am Café Ostland
Wohnmobilstellplätze