Inselhüpfen im niederbayerischen Waldmeer
Eine meiner Lieblingstouren im Bayerischen Wald führt in die Welt der Schachten. So werden hier die waldfreien Bergwiesen genannt, auf denen, bis in die 1950er Jahre, vorwiegend Jungrinder in den Sommermonaten zur Weide weilten. Heute werden die Schachten mit ihren eindrucksvollen Baumriesen und Baumruinen von der Nationalparkverwaltung gepflegt, um sie als Zeugen einer vergangenen Kulturepoche zu erhalten. Die Strecke verläuft hauptsächlich durch schattige Wälder und ist daher auch für heiße Sommertage geeignet. Ein Teil führt über Bohlenwege durch ein artenreiches Feuchtbiotop, den Zwieselter Filz und den Latschenfilz.
Auf eine andere Art beeindruckend ist die Trinkwasser-Talsperre Frauenau. Wir überqueren den 640 Meter langen und bis zu 70 Meter hohen Staudamm bevor wir zurück in Buchenau an einem 1870 im Stil des Historismus erbauten Schloss vorbeikommen. Es diente einst den von Poschingers, einem uralten bayerischen Adelsgeschlecht und Glashüttendynastie, zum gefälligen Wohnsitz und wird heute von einem rührigen Verein mit kulturellem Leben erfüllt.
Start/Ziel: Buchenau
von OutdoorWelten-Scout Manfred Probst
erstellt Januar, 2020
Höhenlage
Beste Jahreszeit
- Jan
- Feb
- Mar
- Apr
- May
- Jun
- Jul
- Aug
- Sep
- Oct
- Nov
- Dec
Zum Latschensee, Buchenau 65, 94277 Lindberg, Tel. 09926/291, www.gasthof-ausborn.de, kommt man direkt am Ende der Tour vorbei.
Zur alten Dampfsäge, Buchenau 3, 94277 Lindberg, Tel. 09923/200, www.gasthaus-pension-weber.de, 500 Meter abseits der Tour, am südwestlichen Ortseingang von Buchenau gelegen.
Ausgangspunkt für diese Rundtour ist der Wanderparkplatz mit Infotafel in dem kleinen Örtchen Buchenau. Wir folgen zunächst einem Schotterweg entlang eines Baches und orientieren uns weiter an der Markierung mit dem Blatt des Pestwurz. Ab dem Lindbergschachten folgen wir der Goldsteig-Markierung bis zum Verlorenen Schachten. Im Sattelhochmoor des Latschenfilz unbedingt den kurzen Abstecher zum pittoresken Latschensee nicht verpassen. Von den verschiedenen Schachten bietet sich immer wieder ein weiter Blick über die sanfte Waldbuckelwelt. Infotafeln geben über die Geschichte und Bewirtschaftung der „waidlerischen“ Almen Auskunft.
Sanft abfallend führt der Weg (Markierung Borstgras) dann über die Schachtendiensthütt – nicht bewirtschaftet – zur Talsperre Frauenau. Seit 1984 werden hier bis zu 22 Millionen Kubikmeter Wasser aus den Hauptzuflüssen Kleiner Regen und Hirschbach gestaut. Nach gut 1,5 Kilometer auf Asphalt biegen wir rechts auf einen Forstweg ab. 700 Meter weiter kommen wir aus dem Wald, halten uns an der Einmündung auf das Asphaltsträßchen rechts und laufen geradeaus durch den Ort. Wir gehen am Schloss Buchenau und der Gaststätte Zum Latschensee vorbei – oder kehren ein – und gelangen wieder an den Ausgangspunkt.
Tipp des Autors
Ein leckeres Picknick auf einem der Schachten.
Kartenmaterial
Hikeline Wanderführer Bayerischer Wald,
50 Touren (auch zum downloaden),
ISBN 978-3-85000-549-4, 14,90 €
Öffentliche Verkehrsmittel
Waldbahnstation Zwiesel und weiter mit dem Bus 7149, (www.arberland-verkehr.de)
Anfahrt
Wanderparkplatz Buchenau
Parken
Am Ausgangspunkt, Wanderparkplatz Buchenau
Wohnmobilstellplätze
35 Stellplätze im Campingplatz Green Village,
knapp sechs Kilometer vom Startpunkt entfernt