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W A N D E R

M A G A Z I N 2 0 1 5

Drei der zwölf europäischen Fernwanderwege besu-

chen das große Bundesland im Nordosten der Re-

publik. Einer führt von der Ostsee nach Süden, einer

von der Oder zur Elbe und der dritte zieht immer an

der Küstenlinie entlang. Man kann sie in Etappen er-

wandern oder in eine Tagesrundtour einbeziehen. Ein

Netz aus örtlichen, regionalen Wanderwegen, teils als

Rundkurse, teils als Sternwege oder Streckenwege an-

gelegt, überspannt das Land. Soviel Wanderfreiheit

überrascht nun doch.

Land des Naturerbes

Wer hätte gedacht, dass 35 Prozent der Landesfläche

dem Schutz des Naturerbes unterstellt sind! Sieben

Naturparke, drei Nationalparke und drei Biosphären-

reservate gehören zu den nationalen Landschaften.

Das Aufregende daran ist allerdings, dass man nahezu

überall auf abwechslungsreichen Wegen auch durch

die Schutzgebiete wandern kann. Der Hochuferweg

auf der Halbinsel Jasmund etwa führt immer an der

steilen Kreideküste entlang und durch die UNESCO-

Weltnaturerbe Buchenwälder inmitten des National-

park Jasmund. Ein ebenso reizvolles Wandererlebnis

Die Weite

am

Kummerower See

in sich aufnehmen

Foto: TMV/Werk3

Lohnender Holzweg

auf dem Darß

führen

viele Wege direkt ans

Meer

Foto

: TMV/outdoor- visions.com

Mecklenburg-Vorpommern

bietet der Streifzug durch die Buchenurwälder bei

Serrahn östlich von Neustrelitz. Jeder Nationalpark,

jeder Naturpark repräsentiert eine einzigartige Land-

schaft mit den Besonderheiten der jeweiligen Region.

Wo Mensch und Natur eine ausbalancierte Verbin-

dung eingegangen sind, entstanden Biosphärenreser-

vate, die uns im Spiegel der Geschichte Natur- und

Kulturraum näher bringen.

Seen, Flüsse und das Meer

Mecklenburg-Vorpommern ist das Land der Seen.

Eindrucksvoll sind auch seine Flüsse. Dank des gerin-

gen Gefälles, die Berge aus eiszeitlichen Geröllschutt

ragen kaum über die 180 Metermarke auf, mäandern

sie, teils durch dschungelähnliche Abschnitte mit aus-

ladendem, dichten Blätterdach, durch das Gelände.

Die Ostseeküste mit den in schneeweißer Bäderarchi-

tektur des 19. Jh. gehaltenen Badeorten bietet unge-

ahnte Landschaftserlebnisse. Mal legt sich ein gold-

gelber Dünenstreifen vor den breiten Sandstrand, mal

scheint der Wald in die See zu wachsen und wenige

Kilometer weiter drängen Klippen und Felsen an die

Ostsee heran.

Die beständige Nähe zumWasser, der rasche Wechsel der

Blickachsen, die Verspieltheit der ineinander verwobenen

Naturkulissen

– genau das macht den neuen Wanderboom zwischen

Ostseeküste und Seenplatte aus. Hier die wilde Steilküste, dort der

windzerzauste Wald, der ans Meer heranrückt. Hier die schilfbestan-

denen Ufer eines von 2.000 Seen, dort der Blickfang eines Leuchttur-

mes, eines Storchennestes, einer Backsteinkirche, eines ehrwürdigen

Gutshauses oder eines Schlosses. In Mecklenburg-Vorpommern zu

wandern, das ist ästhetisches Landschaftserleben pur.

Ästhetischer Genuss

Keine Frage: ZumWandern nach Mecklenburg-Vorpommern