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REGIOPANORAMA

| Sauerland-Wanderdörfer

2016 feiert der Rothaarsteig mit seinen acht Rothaar-

steig-Spuren, zehn Audiowegen, 20 Wanderportalen,

fünf Erlebnisstationen, Landschaftsrahmen, Aus-

sichtsplattformen, Hängebrücke und Themenpfahldorf

15-jähriges Bestehen. Ein Musterknabe an Einfalls-

reichtum, Authentizität und Verwurzelung.

Auf den Kamm

Kammwege waren schon bei unseren Vorfahren sehr

beliebt.Waldeinsamkeit, Fern- und Ausblicke, die un-

vermittelte und intensive Begegnung mit den Kräften

der Natur entfachten, beginnend mit der Aufklärung

und der Romantik, eine bis heute stetig wachsende

Sehnsucht nach unverfälschten, natürlichen Erleb-

nissen. Der Rothaarsteig will der Sehnsucht des dem

Alltag und dem gestressten Berufsleben zunehmend

überdrüssig gewordenen Menschen einen roten Faden

der Entschleunigung, der Entdeckung der Langsam-

keit bieten. Der Kamm des Rothaargebirges, ausge-

hend vom nördlichen Sauerland, dem markanten

Kamm zwischen Winterberg und Rhein-Weserturm,

der Quellenmeile zwischen Hilchenbach und Burbach

und den allmählich flacher werdenden Ausläufern des

Hohen Westerwaldes, bot die Gelegenheit: mitten-

drin und doch weit weg.

Das einfache Leben

Geniale Sichtachsen auf die ganz und gar schwingen-

den Relieflinien einer durch tief gestaffelte Bergrücken

strukturierten Waldgebirgslandschaft stillen die Sehn-

sucht nach Abstand. Faszinierende Aussichten von den

Ginsterköpfen, vom bulligen Bergfried der Ginsburg,

den Höhenrücken zwischen Lenneplätze und Hoheleye,

vom Rhein-Weser-Turm, die sagenhafte Kopfkinoku-

lisse von der Tiefenrother Höhe oder die Westerwälder

Aussichtsbalkone zwischen Ketzerstein und Fuchskaute

bedienen die ewige Suche nach Überblick und Distanz

im Leben. Urige Hütten, rustikale Berggasthöfe, Passa-

gen durch authentische Bergdörfer im schwarz-weißen

Fachwerkstil und geschmackvoll möblierte Rast- und

Picknickinseln verschaffen tiefenwirksame Erlebnisse

Es war das erste Mal,

dass ein interdisziplinär zusammengesetztes

Team einen landschaftspsychologisch optimierten Weitwanderweg

konzipierte, erlebnisdramaturgisch auflud und 2001 vom Stapel ließ.

Ich erinnere mich genau an jene Sitzung, in der die Idee geboren

wurde, die charakteristisch schwingenden Silhouetten des Rothaar-

gebirges in einem liegenden „R“ als das Markierungszeichen fortzu-

führen. Heute, 2.500-fach weiß auf rotem Grund auf 154 km Strecke

vervielfacht, dient das R als sicheres Orientierungsmerkmal. Eine

Sternstunde des neuen Wanderns.

Der Musterknabe

Der Rothaarsteig – Leit-, Pionier- und Erlebnisweg

Abendliche Stimmung ...

Heidelandschaft ...

Kleine Entdecker ...

– der Rothaarsteig hat viele

Gesichter und Freunde

Alle Fotos:

Klaus-Peter Kappest