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Längst waren die Sommerweiden verwaist. Der alte

Senn und zwei Bäuerinnen waren noch damit beschäftigt,

alles winterklar zu machen.

Es sei ein guter Bergsommer

gewesen. Trotz übermäßig viel Regen habe das Vieh kräf-

tig Milch gegeben und alle Milch- und Jungkühe hätten den

Sommer wohl behalten überstanden.

Weg zur Pallspitze

Die Gipfel auf dem Tablett

Du wachst morgens auf, still ist es. Die Fa-

milie schläft noch. Nur meine Hündin öffnet

erst das linke und dann das rechte Auge, steht

gemächlich auf, streckt und reckt sich und

wedelt mit ihrem buschigen Schwanz um

die Wette. „Wollen wir?“ Was mich vor der

Holztür erwartet ist ein Herbstmorgen, wie

man ihn nur in den Bergen erleben kann. Von

der aufgehenden Sonne purpurfarben von

hinten angestrahlt heben sich die Zacken,

Grate und Kämme von Schafsiedel und

Fünfmandling vor mir wie mit der Tusche-

feder gezeichnet vom Himmel ab. Von

Minute zu Minute wechselt das Purpur zum

Orange, zum Gelb und schließlich gleißt der

Sonnenball über die Bergspitzen, sendet erste

Sonnenstrahlen zu mir, wärmt nicht nur das

Gesicht, sondern auch das Herz. Knapp über

1.500 m hoch liegt die kleine Berghütte. Der

Blick reicht nach Südwesten zum Torhelm

und der Pallspitze über der Tiefentalalm im

Talschluss. Der Anblick ist so faszinierend,

dass ich gar nicht merke, wie meine älteste

Tochter neben mich getreten ist und mit

einer dampfenden Tasse Tee in der Hand

verzückt ruft: „Die Gipfel auf dem Tablett –

gigantisch.“

Zirbenschnaps & Kaiserschmarren

Ich gestehe es freimütig, meine wanderver-

rückte Familie kann beim Anblick dieser

Gebirgskulisse nicht ruhig sitzen. Bei Weiß-

würsten, Hefeweizen und Semmeln werden

die ersten Pläne geschmiedet. Welchen Gipfel

besteigen wir zuerst, welche Alm wollen wir