Die katalanischen Pyrenäen
sind eine reizvolle und
besonders geschichtsträchtige
Region Spaniens.
Eva Hakes begibt sich
auf Spurensuche und stellt
ausgewählte Wanderrouten vor.
Dreitausend Meter und höher ragen die Gipfel des Pyrenäen-
massivs in den Himmel. In den Rockschößen des steinernen
Giganten leuchten Hunderte tiefblaue Seen, umgeben von
Bergweiden, deren Grün aus jenen Tagen zu stammen scheint,
als die Welt noch jung war. Es ist still hier. Die Berge hüllen sich in
Schnee und Schweigen. Jenseits dieser atemberaubenden Stille
liegen Jahrtausende Menschheitsgeschichte mit lichten und
dunklen Kapiteln. Die Schritte ihrer Akteure spannen ein unsicht-
bares Netz schicksalhaft sich kreuzender Wege über das Gebirge,
von denen einige den Lauf der Geschichte verändert haben.
Lange bevor die Römer die iberische Halbinsel erobert hatten,
überquerten Hirten und Händler die katalanischen Pyrenä-
en bereits auf jenen Gebirgspässen, die bis zur Mitte des 20.
Jahrhunderts die entscheidenden Verbindungswege zwischen
Frankreich und Spanien darstellten. Die Wanderungen über
das Gebirge waren abenteuerlich und fordernd. Wer sich auf
den Weg machte, hatte in der Regel einen guten Grund. Dazu
zählten neben Handel und Viehtrieb auch Schmugglergeschäfte,
Pilgerschaft und immer wieder die Flucht.
Den Spuren all derer, die getrieben von Hoffnungen und Ängs-
ten die Pyrenäen überquert haben, können heutige Wanderer
auf einer Vielzahl unterschiedlicher Routen folgen. Ihnen allen
gemeinsam ist die außergewöhnliche landschaftliche Schönheit
und die tiefe Verankerung in der Geschichte der Region.
ksalswege
