Wandermagazin live 175 - page 27

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Der „Weg der Guten Menschen“ ver-
läuft auf der Strecke des Europäischen
Fernwanderweges GR 107. Der Wan-
derweg stellt mittlere Anforderungen an
Kondition und Technik und ist somit für
fitte Wanderer jeden Alters geeigent. Die
Varianten per Mountainbike und Pferd
sind hingegen als schwer einzustufen
und nur erfahrenen Bikern / Reitern zu
empfehlen.
Die komplette Route auf katalanischer
Seite umfasst vier Etappen, selbstver-
ständlich können auch ausgesuchte
einzelne Wegstrecken erwandert werden.
der schönsten grenzüberschreitenden Pyrenäen-
routen. Der „Weg der Guten Menschen“ folgt dem
rot-weiß markierten Fernwanderweg GR 107 und
bietet mit seinen Unterkünften und Gasthäusern
eine komfortable Wanderinfrastruktur. Wer die Kul-
tur und Landschaft der Pyrenäen in ihrer ganzen
atemberaubenden Vielfalt erkunden möchte, ist hier
genau richtig. Besonders reizvoll ist es, die Wande-
rung durch die geheiminisvolle Stille und Weite der
Pyrenäenlandschaften mit einem Städtetrip ins quir-
lige Barcelona zu verbinden. Der Startpunkt des auf
katalanischer Seite vier Tagesetappen umfassenden
Weges, der mittlere Anforderungen an Kondition
und Trittsicherheit der Wanderer stellt, ist von der
Mittelmeer-Metropole gerade einmal eine Stunde
entfernt.
durcH die GeBirGsdÖrFer
des BerGuedÀ
Das mittelalterliche Städtchen Berga ist Hauptstadt
des Landkreises Berguedà in der Provinz Barcelona.
Von hier aus führt ein Wanderweg zum auf 1.200 m
Höhe gelegenen Santuari de Santa Maria de Quer-
alt, einer kleinen Kirche, die aufgrund ihrer einzig-
artigen Lage und der unvergleichlichen Weitblicke
über den Berguedà auch der „Balkon Kataloniens“
genannt wird. Dort beginnt die erste und übrigens
auch anstrengendste Etappe des Weges, deren Ziel
Gósol ist. Das einsam in der Sierra de Cadí gelegene
Bergdorf mit der ehernen Festung war im 13. Jahr-
hundert beliebter Zufluchtsort der Katharer und
eine Zeitzeugin berichtete, dass es damals in Gósol,
„kaum eine Herberge gab, in der keine Häretiker
wohnten“. Wer verborgen vor den Augen der Welt in
der Stille der Berge leben wollte, war in Gósol genau
richtig. Dessen waren sich nicht nur die Katharer
und in späteren Jahren die Pyrenäen-Schmuggler
bewusst, auch Pablo Picasso suchte im Sommer
1906 gemeinsammit seiner Gefährtin Fernande Oli-
vier hier Zuflucht vor Lärm und Hektik der großen
Städte. Am Ende des Sommers hatte er Bilder gemalt
und Studien betrieben, welche die Entwicklung der
Kunstgeschichte entscheidend beeinflussen sollten.
GeBirGsidylle und
leBendiGes Mittelalter
Die zweite Etappe des Weges führt von Gósol ins Tal
des Flusses Bastareny zum historischen Dorf Bagà,
dessen mittelalterliche Architektur bis heute prak-
tisch vollkommen erhalten ist. Die Katharer lebten
unter dem Schutz der hier ansässigen Barone von
Pinós, von denen bekannt ist, dass sie mehrmals
Die ehernen
Mauern von Burg Gósol
Foto:
Oscar Rodbag, Arxiu CR-CBH
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