Wandermagazin live 178 - page 11

Das Feuer
Es gab eine Zeit, da rumorte es kräftig unter
dem Westerwald. Heiße, †üssige Gesteins-
schmelzen aus dem Erdinneren bahnten sich
den Weg an die Erdober†äche. Feuer domi-
nierte das Land. Doch das ist ewig lange her.
Geologen sprechen von 24 Millionen Jahren.
Das ausströmende Magma erkaltete und be-
gegnet uns heute als Basalt oder Trachyt. Der
Westerwald-Steig, den man in 16 bequemen
Etappen mit Längen zwischen 6 und 23 km
von Herborn an der Dill bis zum Rhein bei
Bad Hönningen erwandern kann, führt den
erstaunten Naturgenießer immer wieder zu
Basaltaufschlüssen und zu Basaltkuppen. Er
verbindet auch die Holzbachschlucht, zwei
Basaltparks und viele Seen. Ob Beulskopf
mit dem Rai¬eisenturm, das markante Roß-
bacher Häubchen, der gewaltige Stö¬elpark,
der mystische Katzenstein oder der Basalt-
park von Bad Marienberg – Wandern im Bil-
derbuch der Erdgeschichte. Bitte umblättern!
Das Wasser
Das lebenswichtige Nass markiert den ewi-
gen Kreislauf aus Abregnen und Verduns-
ten. Hier im Westerwald strömt, gurgelt,
rauscht, tröpfelt oder plätschert es hundert-,
ja tausendfach. Welche landschaftsgestal-
tenden Ein†üsse, welche verschönernden
Einwirkungen Wasser haben kann, das führt
der Westerwald-Steig, ergänzt durch das
wachsende Angebot qualitätsgeprüfter Ta-
gestouren, darunter die Wäller Touren und
so genannte Erlebnisschleifen, geradezu ex-
emplarisch und eindrucksvoll vor. Hier der
Erdbach, der mal komplett verschwindet
und wieder auftaucht. Dort die Weiher und
Talsperren, dann sind es wieder Quellen, der
Basaltsee von Bad Marienberg, die großarti-
gen Täler von Großer und Kleiner Nister, die
Wied oder die, landschaftsräumlich betrach-
tet, begrenzenden Flüsse wie Rhein, Dill,
Lahn und Sieg.
Was ich empfehle
Die Auswahl und Tourenplanung imWester-
wald ist denkbar einfach und kann jeder mit
Internetanschluss, Tablet oder Smartphone
selbst machen. Mit dem Tourenplaner un-
ter
oder der kostenlos
downloadbaren Touren-App für das Smart-
phone hat man direkten Zugri¬ auf alle 16
Etappen des Westerwald-Steigs, die elf Er-
lebnisschleifen und das Tagestourenangebot
der Wäller Touren. Mich haben übrigens
zwei Geländepro®le kolossal beeindruckt:
die Holzbachschlucht, wo sich der Holzbach
durch das versteinerte Magma wühlt, und der
sagenhafte Ausguck vom Roßbacher Häub-
chen auf das Wiedtal bei Waldbreitbach. Die
beiden prägenden Elemente des Westerwal-
des: das Feuer in Form von erkalteten, teils
achteckigen Basaltstangen und das Wasser
lassen sich, beispielsweise auf der vierten
Etappe des Westerwald-Steiges oder auf der
Erlebnisschleife Basaltbogen, besonders ein-
drucksvoll erleben. Spannend ist eine Tour
zum Basaltpark in Bad Marienberg oder dem
Stö¬elpark zwischen Hachenburg und Wes-
terburg. Die Westerwälder Seenplatte, das
entrückt wirkende Tal der Großen Nister, das
Welterbe Limes am Ziel des Westerwald-
Steiges am Rhein. Ach ja, den Großen und
den Kleinen Wolfstein, die Basalthoch†ä-
chen des Hohen Westerwaldes, den Ber-
tenauer Kopf, den sagenumwobenen Katzen-
INFO:
Westerwald Touristik-Service
Kirchstr. 48a,
56410 Montabaur
Tel. 02602/30 01-0
Fax 02602/94 73 25
@
Westerwald-Steig
TIPP:
Aktuell gibt es acht Wäller Touren und elf Erlebnisschleifen
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10 12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,...24
Powered by FlippingBook