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Es ist das Verdienst der Schäfer und der genügsamen

Schafe, dass sich die charakteristische Aura der Wa-

cholderheiden, der Waldränder und idyllischen Wie-

sentäler auf und an der Alb erhalten hat. Folgen Sie

den Spuren der Albschäfer.

Knopf im Ohr und trotzdem A(l)b-schalten

Wer kennt sie nicht aus der eigenen Kindheit, die

Schmusetiere mit dem Knopf im Ohr. Genau diese

Schmusetiere kommen aus der Heidenheimer Brenz-

region. 1879 entdeckte Margarete Steiff aus Giengen

an der Brenz in einer Modezeitschrift das Schnitt-

muster eines Elefanten und formte zwei Säcke voller

Spielelefanten für den Heidenheimer Markt an. Die

Elefäntle waren ein voller Erfolg. Schnell gehörten

auch Tiere wie Bären, Hunde, Katzen und Schafe zum

Sortiment. Die Schafe im aktuellen Sortiment heißen

Linda, Luzy und Lamby und schlafen meist in Kin-

derbetten zwischen Kuschelkissen und Dreikäsehoch.

Die „echten“ Lindas und Luzys ziehen Gott sei Dank

noch heute über die Höhen der Ostalb, z. B. in Natt-

heim mit Albschäferin Karin Wiedenmann.Wenn ei-

nes ihrer Schafe eine Heiratsanzeige aufgeben würde,

Bild oben

Im Eselsburger Tal

rechte Seite

von links nach rechts

und oben nach unten:

Schwingende Linien

und karstiger Fels

Die Charlottenhölhle

ist die längste begeh-

bare Tropfsteinhöhle

Süddeutschlands.

Wie kommt

der Baum auf den Fels?

Der Schäfer

mit seiner Herde.

Ganz nah dran

Schäferin Ruth Häckh

gibt gerne Auskunft

Alle

Fotos:

Fotos: LRA Heidenheim

Schwäbische Alb

so stünde dort: „Albschaf, robust, anpassungsfähig,

Vegetarier, als Rasenmäher und Landschaftspfleger

bestens geeignet, sucht gleichgesinnte „Sie“ für eine

gemeinsame Zukunft in herrlicher Landschaft“.

Schafe als Landschaftspfleger

Um die Bedeutung der Schäferei für die Heiden-

heimer Brenzregion erlebbar zu machen, wurde der

158 Kilometer lange Albschäferweg eingerichtet. Der

prädikatisierte Fernwanderweg kommt an Schafhö-

fen, an mit bizarren Felsen gespickten Wacholder-

heiden und Kalkmagerrasenwiesen vorbei, durchzieht

Trockentäler und tiefe Wälder und quert Flusstäler.

Ohne Knopf im Ohr, ohne Handy am Ohr und ganz

ohne Zeitdruck sollte man sich auf den Albschäfer-

weg machen. Von Giengen über Hermaringen führt

der Weg ins idyllische Lonetal. Bei Ausgrabungen in

den Lonetalhöhlen wurden im 20. Jh. mehrere kleine

Figuren aus Mammutelfenbein entdeckt, einige der

ältesten Kunstwerke der Menschheit. Spektakulärs-

ter Fund ist der Löwenmensch. Ein kleines Mammut

kann heute im Archäopark Vogelherd bestaunt wer-

den. Urgeschichte live gibt es auch in der Meteorkra-

Sie erkennen ihre „Schäfchen“ am Blöken.

Sie nesteln mit dem

Haken am Schäferstab nach den Beinen ihrer Anbefohlenen, mit

der Schippe stechen sie unliebsame Pflanzen aus. Der wind- und

regendichte Schäfermantel, der breitkrempige Hut und das virtuose

Zusammenspiel zwischen Hirtenhund und Schäfer – der Beruf der

Wanderschäfer ist bei aller Idylle ein harter Job. Seit dem 15. Jh. gibt

es die Zunft der Schäfer im „Ländle“. Auf den kargen, felsdurchsetz-

ten Magerrasen der Alb trifft man sie besonders oft.

Auf den Spuren der Wanderschäfer

Unterwegs in der Heidenheimer Brenzregion