vorüber. Zwei oder drei herrische Eber verjagen die heranwachsenden
Jugendlichen.Nur uns lässt dieMeute scheinbar links liegen.„Die kennen
mich und mein Auto!“ Na dann...
Tristan und die Hirsche
Beseelt von den umtriebigen Schwarzkitteln sitze ich spä-
ter imRestaurant &Hotel Lemonnier in Lauvax-St.
Anne, einem Ardennenweiler mit sehenswerter
Schlossanlage, bei Erich und Tristan Martin
im geschmackvoll eingerichteten Speisesaal.
Was hier Vater und Sohn auf die Teller
zaubern, das ist bemerkenswert. Arden-
ner Forelle, geräucherter Aal dekoriert
mit Kräutern der Region – ein Gedicht.
Dann folgt Kalbseisch mit gedünsteten
Karotten, Swamp-Bohnen und einer
Sauce mit braunem Zucker, das ist mit
den serviertenWeinen einfach nur göttlich.
Den Abschluss bildet ein Kunstwerk aus
grünem Sellerie, Kiwi, Araguani-Schokolade
und Calamondi-Orangen. Tristan hat in halb
Europa gekocht und gibt seit einiger Zeit bei Vater
Eric sein Bestes.Ob im September und OktoberWild auf
der Karte sei,will ich wissen.Tristan strahlt und nickt heftig mit dem
Kopf.Weil ich unbedingt einenHirschen in freierWildbahn fotogra®eren
möchte,verabreden wir uns in der Frühe zur Fotopirsch.Ein befreundeter
Bauer und Jagdaufseher fährt und führt uns die nächsten drei Stunden zu
BELGISCHE ARDENNEN:
Schloss Vêves:
Die Grotten von Han-sur-Lesse:
Tourist-Info Saint Hubert:
Hotel&Restaurant Lemonnier:
Metzgerei Bouillon&Fils:
Wallonie
INFORMATIONEN und Bestellung von
Wanderbroschüren über die belgischen Ardennen:
Belgien Tourismus Wallonie-Brüssel
den besten Standpunkten.Leider vergeblich,zwei-,dreimal erhaschen wir
üchtendes Wild. „C‘est la vie!“, meint Tristan achselzuckend.
Herr der Schinken
Meine Tage in den Ardennen neigen sich dem Ende zu. Ein
Mitbringsel,jenseits der vielen Bilder und Erinnerungen,
muss aber sein. In Marche-en-Famenne im pro-
pevollen Restaurant Quartier Latin hatte man
mir den Tipp vom Maison Bouillon & Fils,
einer typischen Ardenner Schinkenräuche-
rei in La Roche-en-Ardenne, gegeben.
Monsieur Philippe Bouillon hat zwar
eigentlich einen freienTag,doch er zeigt
mir gerne sein Königreich der Schinken
und Würste. Bis zu einem halben Jahr
werden die Ardenner Köstlichkeiten in
den Katakomben vonMonsieur Bouillon
sorgfältig gesalzt, gelaugt, geräuchert,
gewässert und getrocknet, bevor sie in die
Schaufensterauslage oder auf einen der 14
Tische im kleinen Restaurant gelangen. „Und,
schmeckts?“, will Monsieur wissen. Und ob! Es
schmeckt nach Wald, nach zartem Fleisch und Rauch.
Als Brotzeit beim Wandern, und La Roche-en-Ardenne liegt ja
idyllisch, überragt von der alten Festung im Tal der Ourthe, mitten in
einer dramatisch-schönenWanderlandschaft,einfach ideal.Schön,dass ich
jetzt sogar den Geschmack der Ardennen mit nach Hause nehmen kann.
Diese Münze tragen die
Compagnons de Saint Hubert zum Zeichen ihrer Mitgliedschaft.
