Mallorca | Wander Magazin

Am Ende von Mallorca

Die Gebirgskette der Serra de Tramuntana zieht sich durch den gesamten Westen Mallorcas. Tagelang kann man sie auf dem Weitwanderweg GR221 durchwandern. Ich habe dort, wo der große GR221 aufhört, versucht ein paar Kilometer zu machen – auf der Halbinsel Formentor. © Svenja Walter
Meine Unterkunft ist das Refugi im wunderschönen Ort Pollenca. In Port de Pollenca endet der GR221. Ich fahre mit dem Bus weiter nördlich auf die Halbinsel Formentor.
An der Haltestelle Cala Murta steige ich aus. Viele Mitfahrer machen sich auf den Weg hinunter zur Bucht. Ich nehme einen Pfad auf der anderen Straßenseite zur Cala Figuera.
Leider habe ich nur meine Handykamera dabei, aber ein Selfie muss sein.
Der Pfad gehört zu keinem bestimmten Wanderweg, nur ein Holzschild weist oben an der Straße zur Bucht hinunter. Komischerweise haben sich heute nur wenige Besucher für diesen Weg entschieden.
Ich will den Moment genießen und lege somit schon nach schätzungsweise 2 km eine Wander- und Badepause ein.
... in Gesellschaft zweier stattlicher Bergziegen, die plötzlich direkt neben mir stehen und auf der Suche nach Futter versuchsweise in meinen Rucksack beißen.
Nach einem energischen "Tsch" ziehen sie jedoch gelassen weiter und blicken wieder aufs Meer hinaus.
Statt dem Tunnel nehme ich diese Treppe über den Berg und teste meine Schwindelfreiheit. Ich achte darauf, ruhig zu atmen und lasse mir Zeit. Mit einer Hand am Fels geht es gut.
Der Hang abwärts entpuppt sich leider als sehr unwegsam und das Gras schneidet mir die Haut an den Waden auf.
Ich folge von nun an der einzigen Straße auf der Halbinsel Richtung Leuchtturm. Obwohl Straßen eigentlich unter Wanderern verpönt sind, schätze ich diese hier sehr.
Hier fahren nur Radfahrer und alle 20 Minuten ein Bus. Die Aussicht ist spektakulär und ich komme gut voran.
Immer wieder drehe ich mich einmal um die eigene Achse und genieße es, in dieser schönen Natur zu Fuß zu sein. Währenddessen bringen die Busse Menschenmengen zum Leuchtturm und wieder zurück.
Ich muss zugeben, es ist heiß auf dem Asphalt. Noch 3 km bis zum Leuchtturm und langsam bin ich doch froh, dass ich den Bus zurücknehmen kann.
Irgendwann hinter einer Kurve ist das Ziel endlich in Sicht, der Faro de Formentor am nördlichsten Zipfel der Halbinsel. Beschwingt gehe ich die letzten Kurven an.
Fazit: Die Halbinsel Formentor ist zu Fuß auf jeden Fall ein lohnendes Erlebnis, auch wenn man sie nicht auf klassischen Wanderwegen begeht.

Am Ende von Mallorca