Gneis, Granit, Glas
Hier die beeindruckende Waldeinsamkeit
zwischen Gr. Rachel, Lusen und Dreisesselberg,
dort das faszinierende Spiel der Naturgewalten im
Naturschutzgebiet der Donauleiten, wo die Donau
gegen die letzten Ausläufer des Bayerwaldes auf-
begehrt. Gneise und Granite, Quarze und Schie-
fer haben zur erstaunlichen Vielzahl geschützter
Geotope geführt. Der Rachelsee kündet von der
Zeit, als die höchsten Gipfel der Bayerwaldberge
vergletschert waren. Es gibt Findlinge, Gipfelklip-
pen wie am Dreisessel oder dem Hessenstein bei
Klingenbrunn. Wilde Bäche tosen durch die Sauß-
bachleite oder die Buchberger Leite. Felsenmeere
begeistern am Lusen oder dem Steinernen Meer
im Pleckensteiner Wald. Da gibt es die teils wilde,
teils gezähmte Ilz, Aussichtsberge im Dutzend,
Zentren der jahrhundertealten Glasverhüttung wie
in Spiegelau oder Riedelhütte. Nicht zu vergessen
die Geschichten der alten „Goldenen Steige“ von
der Donau hinauf auf den Bayerwaldkamm, von
den einstigen Goldwäschereien oder den sieben
„künischen“ Dörfern. Wundervoll.
(ms)
Das Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald
Der Dom in Passau
Zwischen Böhmen, dem österreichischen Mühlviertel und der Donau erstreckt sich der
südliche Bayerische Wald. Mit Geotopen aus Gneis, Granit und Orten jahrhundertelanger
Glashüttengeschichte. Entlang der böhmischen Grenze, mit großen Anteilen am National-
park Bayerischer Wald und dem Dreiländereck um den Dreisesselberg liegt der Landkreis
Freyung-Grafenau. Zur Donau hin schließt sich der Teil des Landkreises Passau an, der
zum Bayerischen Wald gehört. Kultureller Glanzpunkt, Zentrum der Geschichte und Sitz der
Diözese Passau mit dem wuchtigen Passauer Dom ist die kreisfreie Dreiflüssestadt Passau.
Volksnah, unverfälscht, authentisch
Seine Kirchlein haben es mir angetan. Die
Kapelle in Wimbach, das Steinhäufl-Kirchlein,
die Wallfahrtskirche Sackenried, das Schmelzer
Kircherl oder die Wallfahrtskirche Maria Hilf
über dem Lamer Ortsteil Himmelreich. Noch
heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich an die
morgendliche Laudesfeier in der Franziskaner-
Klosterkirche von Neukirchen beim Heiligen Blut
denke. Tief beeindruckt hat mich auch die Wall-
fahrtskirche Mariä-Himmelfahrt in Weißenregen.
Auch die Aussichten sind genial. Der Blick von der
Hinden-burgkanzel, vom Großen Riedelstein mit
dem Waldschmidt-Denkmal oder der Steinbühler
Gesenke. Nicht zu vergessen die Aussichtsplattform
auf dem Hohenbogen. Die Totenbretter, Zeugen
eines jahrhundertealten Beerdigungsrituals. Ich
denke an das älteste Volksschauspiel Deutschlands
(Drachenstich in Furth im Wald) mit Ritter Udo,
einer jungen Schlossherrin und einem Drachen
in den Hauptrollen und weiß, dass sich hier reale
Geschehnisse, die Hussitenkriege, und tiefer My-
thenglaube auf sehenswerte Weise verbinden.
(ms)
Am Großen Osser
Wallfahrtskirche Mariä-Himmelfahrt
Der Landkreis Cham liegt vollständig im Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Rund 70 km
lang ist die gemeinsame, grüne Grenzlinie mit Tschechien. Nordwestlich schließen sich der
Naturpark Oberpfälzerwald und südöstlich der Naturpark Bayerischer Wald an. Drei markan-
te Höhenzüge geben dem Norden des Bayerischen Waldes ein besonders charakteristisches
Gesicht. Das Künische Gebirge an der bayerisch-böhmischen Grenze mit Großem und Kleinen
Osser und Zwercheck, der Hohenbogen nördlich des Weißen Regens und der langgestreckte
Bergkamm des Kaitersberges, der sich bis zum Großen Arber fortsetzt.
Auen, Streuobst, Wildwald
Das markante Profil des 432 m hohen Bogen-
berges, 120 m über dem Donauniveau gelegen,
begeistert. Gekrönt von der wunderschönen Wall-
fahrtskirche Maria Himmelfahrt aus dem 16. Jh.
Es ist ein Kraftplatz. Ein anderer ist König Arber,
dessen Geschichte im Grenzbahnhof in Bayerisch
Eisenstein im Landkreis Regen, unmittelbar an der
bayerisch-böhmischen Grenze in der Ausstellung
NaturparkWelten erzählt wird. Der König der
Bayerwaldberge liegt zwar nicht im Nationalpark,
doch von seinem baumlosen Gipfel hat man die
nahezu gleich hohen Gipfelprinzen im National-
park und den traumhaft gelegenen Arbersee im
Blick. Ich erinnere mich an die botanische Exkursi-
on mit Raritäten wie dem „Ungarischen Enzian“,
der „Holunderorchis“ oder dem sagenhaften, zwei
Meter mächtigen Schwing-rasen am westlichen
Arberseeufer. Beeindruckend die Touren durch
den Lallinger Winkel, der Obstschüssel des
Bayerwaldes. Geschützt durch das Donaugebirge
erstrahlt die Wärmeinsel im Blütenrausch hoch-
stämmiger Obstbäume in den Streuobstwiesen.
(ms)
Bernrieder Winkel
Der Arbersee
Naturpark und Nationalpark Bayerischer Wald prägen den mittleren Bayerischen Wald. Hier
liegen der Landkreis Regen an der böhmisch-bayerischen Grenze, die östlich der Donau
gelegenen Teile des Landkreises Straubing-Bogen mit dem markanten Bogenberg und Teile
des Landkreises Deggendorf mit dem Bernrieder und Lallinger Winkel (bekannt für Streu-
obstwiesen) und Deggendorf. Unten der Donaurandbruch, dann der Vorderwaldkamm des
Donaugebirges mit Höhen bis 1.121 Metern, dann der Quarzitrücken des Pfahl und schießlich
der wilde Hauptkamm im Nationalpark Bayerischer Wald.