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REGIOPANORAMA

| Bayerischer Wald

Vom Geschmack der Kindheit

Im Laufe der Jahre ist der Bayerische Wald so etwas wie

meine zweite Heimat geworden. Bewusst geworden ist

mir das erst jetzt. Woher kommt die Lust, den vergnüg-

ten Kinder- und Jugenderlebnissen, den Erlebnissen mit

unseren drei Kindern viele Jahre später, wieder nach-

zuspüren? Den Geruch nach frisch gemähtem Heu im

Lamer Winkel, das gischtende Wasser all der wilden

Bergbäche im Gesicht, den kernigen Biss in die gold-

gelben Äpfel wieder erleben – der Bayerische Wald hat

meine Kindheits- und Jugendtage nachhaltig geprägt.

Die erste Schlafsackwanderung mit meinem Studen-

tenkameraden vom Großen Arber über den Großen

Falkenstein zum Großen Rachel und weiter zum Lusen

mit alpinem Feeling. Die Achttausender mit unserem

Sohn, der mich dann später mit Blick auf das Arber-

haus irritiert fragte, „und wo war jetzt der Achttausen-

der?“ Der erste Bärwurz mit meiner Frau nach einer

traumhaften Wanderung im Nationalpark Bayerischer

Wald in der Racheldiensthütte, der uns den letzten der

Iglbusse verpassen ließ. Die wundervollen Herbstferien

mit meinen Eltern oben in Sankt Englmar im Vorderen

Bayerischen Wald mit ersten zaghaften Gipfelbestei-

gungen auf Hirschenstein, Pröller & Co. Die Wildwet-

tertour durch den Felsentumult im Höllbachgspreng

hinter Lindberg. Die Schachtenwanderung durch die

alten, entlegenen Ochsenweiden mit den ausladenden

Der Waldwipfelweg in Maibrunn bei Sankt Englmar

Dieses Foto und alle Fotos rechts: Klaus Hurtienne

Hutebäumen. Die Wanderung über den Brotjacklrie-

gel und durch das Ilztal zur Dreiflüssestadt Passau. Ich

erinnere mich der nur 8 km langen Wanderung durch

die Buchberger Leite, für die ich mit den drei Kindern

einen ganzen Tag benötigte. Burg Weissenstein mit

dem Gläsernen Wald, Schloss Wolfstein in Freyung, das

Waldmuseum in Zwiesel und das schöne Glasmuseum

in Frauenau. Da war das kühle Hefeweizen im sehens-

werten Freilichtmuseum Finsterau. Die leckeren Knö-

del in der Klostergaststätte von Kloster Metten – ich

rieche und schmecke diese Erlebnisse aus vielen Ur-

laubstagen im Bayerischen Wald wie heute.

Diese Erinnerungen gilt es wieder aufzufrischen. Die

Höhepunkte sind schon geplant, der Drachenstich in

Furth im Walde, der sensationelle Baumwipfelpfad bei

Neuschönau und der Waldwipfelweg in Sankt Englmar.

Die historischen Steige werde ich wieder bewandern,

mich über die Aussichten eines oder mehrerer von

57 Tausendern (elf über 1.100, acht über 1.200, acht

über 1.300 und zwei über 1.400 Meter) erfreuen und

den urigen Berghütten, Waldgasthöfen und Wander-

gastgebern den oder anderen Besuch abstatten. Wieder

Kind sein, den studentischen Elan wieder spüren, die

Euphorie der Touren mit der Familie wieder spüren.

Dem „Geschmack“ der schönen Erinnerungen auf der

Spur.

(ms)

INFO

Im Gewerbepark D04

93059 Regensburg

Tel. 0941/5 85 39-0

info @ bayerischer-wald.de www.bayerischer-wald.de