W A N D E R
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Die Pfalz und die Pfälzer
Ja, das ist meine Heimat. Wann immer ich auf mei-
nen Reisen nach Süden hinter Worms rechter Hand
am Horizont die Haardt, die östliche Steilkante des
Pfälzerwaldes, als geschwungene, weiche Relieinie er-
blicke, wird mir warm ums Herz. Die Pfälzer sind stolz
auf ihre Pfalz, ihren Wein, ihren Wald, ihre Burgen
und Felsen. Zugegeben, pfälzisches Temperament ist
so hemdsärmlig wie der Dialekt. Aber die Pfälzer sind
fröhliche und vor allen Dingen gesellige Menschen. In
den Weinstuben, den Pfälzerwald-Hütten hockt man
dicht beisammen. Schnell wird der Gast integriert und
spätestens bei der zweiten Rieslingschorle sind alle
Verständnisschwierigkeiten verogen. Es ist auch eine
Welt der kulinarischen Genüsse. Der Vierklang aus
Pfälzer Bergland, das sich westlich und nördlich um
den Pfälzerwald legt, dem Pfälzerwald als Herzstück,
der Deutschen Weinstraße als Bindeglied zwischen
Wald und Rheinebene und dem achen, aber brei-
ten Gemüse- und Obstgarten der Pfälzer bis zu den
urwaldähnlichen Altrheinarmen und dem Rheinufer
ist in Deutschland einzigartig. Eine Wandervielfalt, ein
Abwechslungsreichtum, eine virtuose, variantenreiche
Kulissenwelt. Hier massige Buntsandsteintürme, die aus
dem Blätterdach des Waldes herausragen, nicht wenige
Idylle pur auf einem der Altrheinarme
Foto: Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e.V./Nico Bohnert
davon burggekrönt, dort diese ausgedehnten Hügeltep-
piche des Pfälzer Berglandes, wo aberhunderte Hügel
und Kuppen das Blickfeld vom Vordergrund bis zum
Horizont staeln. Wie oft habe ich den Donnersberg
bestiegen! Ein Hauch von keltischer Magie umweht
sein Haupt, die Sonnenauf- und -untergänge von
seinen Gipfeln sind berühmt. Dann die Weinstraße.
Bezaubernde kleine Winzerdörfer ducken sich in sanfte
Bergfalten. Hinter jedem Bach, der aus dem Pfäl-
zerwald ießt, steckt bestimmt eines der ellenlangen
Waldtäler. Weinrebenspaliere wohin das Auge Rich-
tung Rheinebene blickt. Hier schmeckt die Luft nach
Sekt, nach Lebenslust und Sonnenschein. Selbst der
große Gemüsegarten der Pfalz, mit den Tabakfeldern,
den Obstwiesen ist voller eindrucksvoller Naturbühnen.
Natürlich muss ich ganz besonders meinen Bienwald
empfehlen, dessen schiere Größe und Artenvielfalt viele
Jahre meiner Kindheit und frühen Jugend prägte. Dann
die Altrheinarme, wo sich die Natur im zähen Ringen
mit dem Menschen Biotop für Biotop zurückgeholt
hat. Wo es im Frühjahr und Frühsommer ein schier oh-
renbetäubendes Vogelkonzert gibt, wo die Amphibien
um die Wette quaken. Ach, wie ist es schön in meiner
Pfalz und ich bin stolz, ein Pfälzer zu sein.
Die Pfalz