Ob zertifizierte Wandergastgeber, zertifizierte Weitwanderwege und Tagestouren, ob dicht gewebte Vernetzung zwischen den Tourismusbüros, der Schutzgebiete, der Dörfer, der natürlichen und kulturellen Höhepunkte – für die Sauerland-Wanderdörfer war die deutschlandweit erste erfolgreiche Zertifizierung als „Qualitätswanderregion“ durch den Deutschen Wanderverband wie ein Olympiasieg. Alles stellten die Prüfer aus Kassel auf den Prüfstand: die Dichte des qualifizierten Wegenetzes, die Zahl der Wandergastgeber, ihre Nähe zu den Wanderwegen, die Beratungs- und Informationsqualität der Region mit den Augen des Wandergastes. Sie stellten fest: die Sauerland-Wanderdörfer sind ein Musterknabe an Wanderqualität. Überraschend fand ich das nicht. Schließlich wurde hier der erste erlebnisdramaturgisch auf die Vorlieben der Wanderer zugeschnittene Weitwanderweg eröffnet. Dem Rothaarsteig folgten mit Sauerland-Höhenflug und Sauerland-Waldroute zwei weitere qualitätsgeprüfte Weitwanderwege und ein bunter Strauß regionaler Etappenrundwanderwege. Bewandert habe ich sie alle. 

Unvergessen die Wohltaten auf dem Olsberger Kneippwanderweg. Bestens in Erinnerung der Rhythmus des Diemelsteigs mit Bergwerk und Flechtdorfer Kloster. Der schwungvolle Uplandsteig durch das hessische Sauerland begeisterte mich. Der Medebacher Bergweg bot wundervolle Aussichten, die Hochheideatmosphäre von Kalied und Kahler Pön und die Begegnung mit der Küstelberger Geschichte. Briloner Kammweg, Winterberger Hochtour – jeder Weg greift die Reize der Landschaftshöhepunkte auf. Den Veischeder Sonnenpfad bin ich vor zwei Jahren gelaufen. Hinter jedem Schwenk ein neuer Blickhorizont, die Hohe Bracht, Burg Bilstein, die Hallenbuchenwälder, die Kapellen, die Begegnung mit dem Wegemarkierer samt Klebepistole und die Aufmerksamkeit meiner Wirtsfamilien. Winterwandern am Langenberg, Weihnachten in Ebbinghof in einem Fachwerkhäuschen, die Sommerferien in Selkentrop, das Wanderwochenende im Alpenhaus, die Nachtwanderung zu den Hollen in Bödefeld – die Region ist ein perfektes Wanderland. Die Sauerland-Wanderdörfer mit ihrer geprüften Wanderinfrastruktur, der hohen Dichte familiengeführter Gasthäuser sind die Krönung. Ich denke an das Kaminfeuer in der Skihütte oben in Schanze nach einem Wolkenbruch, an Siggis Alphorneinlage auf der Ettelsberghütte oder an den gemütlichen Nachmittag in der Hiebammen-Hütte. Viel erlebt und ich gestehe, Sauerland macht echt süchtig nach mehr. ...

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