Das Ruhrgebiet, das muss ich vorausschicken, ist ein Nationaler GeoPark. Klar doch, wird der eine oder andere denken, da war doch was mit Steinkohle? Richtig, wo viel Kohle liegt, da muss es geologische Ausnahmezustände gegeben haben. Dass die Steinkohle teils an der Erdoberfläche gefunden wurde, ist schließlich ein Glücksfall.

Vom Crash der Kontinente

Was passiert, wenn riesige Landmassen aufeinander treffen? Es macht Päng. Aufgrund der unvorstellbaren Masse knautschen sich die Bereiche entlang der Aufprallstelle. Reibung erzeugt Hitze und mit brachialer Gewalt entwickelt sich eine Wulst. Ein Gebirge. Man stelle sich vor, einmal um den Globus herum entstand dieses Gebirge. Hier, am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges, lag ein Stück dieser urzeitlichen Schweißnaht. Noch verrückter wird es, wenn man sich die damalige Lage der Schweißnaht durch das Ruhrgebiet auf dem Globus anschaut: Es war am Äquator! Die Gebirgswulst sank durch ihr Gewicht allmählich in die Tiefe und schuf Platz für ein Meer. Die Ruhralpen, und der Vergleich ist keinesfalls übertrieben, sandten tausende Bäche in die Ebene, riesige Ströme entwässerten das Gebirge.

Es wuchsen monströs große Siegel- und Schuppenbäume, 20 m hohe Schachtelhalmbäume und selbst die bekannten vielleicht 1 m hohen Farne aus dem Wald nebenan, erreichten damals eine Größe von 8 bis 10 m. Die Biomasse verdickte sich in Sümpfen, die spätere Steinkohle. Schicht auf Schicht entstand, immer wieder durchbrochen von Meereseinbrüchen. Wenn ich jetzt sage, dass sie der Struktur der Steinkohlenflöze entspricht, wird man mich für einen Fantasten halten. Stimmt aber trotzdem! ...


Infos zur Region: www.geopark-ruhrgebiet.de