Die Gastronomie Frankreichs wäre ohne die vorzüglichen Weine nicht denkbar. In französischen Regionen führen viele Wege in Keller mit guten Tropfen. In den insgesamt 17 Weinlagen des Landes produzieren Winzer mit überliefertem Können Weine zu jedem Gericht und zu jeder Gelegenheit, vom Landwein bis zu Lagen- und Jahrgangsweinen mit Qualitäts- und Herkunftsbezeichnungen. Das reicht vom aromatischen Gewürztraminer über frische Loire-Weine, hellrote und weiße Burgunder bis zu den vollmundigen Weinen aus dem Rhônetal, von intensiven Rotweinen aus Aquitanien und Bergerac bis zu sonnenverwöhnten Tropfen aus dem Roussillon und Korsika. Und darüber sollten die prickelnden Champagner nicht vergessen werden, von denen es heißt, sie machten die Männer geistreicher und Frauen schöner – oder umgekehrt... Über die bekannten Weinsorten hinaus verbirgt sich in jeder Region noch so mancher, entdeckenswerter Geheimtipp.

Sehenswürdigkeiten in allen Weinregionen

Die Weinlandschaften Frankreichs bieten sehr unterschiedliche Bilder, mal reihen sich Reben auf sanften Hügeln, dann wieder stehen die Weinstöcke in Reih und Glied auf Steilhängen. Dazwischen erheben sich in einigen Regionen prächtige Weingüter, die nicht von ungefähr als „Château“ (Schloss) bezeichnet werden. Dann wieder sind es Winzerhöfe im typischen Baustil ihres Landstriches. In vielen Reblagen finden sich kleine, architektonische Meisterwerke, wie die aus Trockenmauern errichteten Schutzhütten, die je nach Region mal „Cadoles“, „Cazelles“ oder „Caillebottes“ genannt werden. Die Geschichte Frankreichs ist untrennbar mit dem Wein verbunden. Griechen und Römer brachten die ersten Reben, im Mittelalter sorgten Mönche für die Entwicklung des Weinbaus, die Fürstenhäuser Europas schätzten die Weine an ihren Tafeln. Sehenswerte Spuren dieser wechselhaften Geschichte finden sich in allen Weinregionen. Das reicht von Überresten römischer Villen über mächtige Burgen, große Abteien bis hin zu den Prachtschlössern im Loiretal. Viele Anbaugebiete werden von Weinstraßen, den Routes du Vin, durchzogen. Sie sind gesäumt von hübschen Winzerdörfern, von denen sich einige zu den „Schönsten Dörfern Frankreichs“ zählen dürfen. Das Label „Les plus beaux villages de France“ wird besonders gut erhaltenen, historischen Ortschaften verliehen.

Aktiv durch die Weinlagen

Wie könnte man besser Land und Leute kennen lernen, als bei einem Glas Wein. Überall heißen Winzer auf ihren Gütern willkommen. Da ein guter Tropfen bekanntlich die Zunge löst, dient er auch der Verständigung. Die schönen Weinlandschaften werden von unzähligen Wanderwegen durchzogen, außerdem sind die befestigten Landwirtschaftswege in den Wingerten ideal für Radfahrer, die bei Steilstrecken auch mal den Elektromotor zur Hilfe nehmen. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gar hoch zu Ross, nach einer Tour in den Rebfeldern sind der Abstieg in den Keller zur Weinprobe, eine Winzermahlzeit oder eine Übernachtung auf dem Weingut willkommene Gelegenheiten, mit den Menschen und Erzeugnissen einer Weinregion Bekanntschaft zu machen. ...